Villach gewinnt in Graz trotz Rot gegen Keeper (mit Fotos)

sturmvillacher svIm Trainingszentrum Messendorf empfingen die SK Puntigamer Sturm Graz Amateure den etoxx VSV. Die Villacher hatten aus den vergangenen drei Partien nur einen Zähler einfahren können, zuletzt hatte man gar eine 2:0-Führung in Überzahl vergeben. Die Jung-Blackies durften sich über eine zusätzliche Verstärkung aus dem Profiteam freuen, Neuerwerbung Tobias Kainz stand in der Startelf. Trotz eines Ausschlusses gegen den eigenen Torhüter und zahlreicher Möglichkeiten für Sturm blieb der VSV am Ende mit einem 2:0-Erfolg siegreich.

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Sturm dominiert und findet zahlreiche Chancen vor
Beide Teams verzichteten in der Anfangsphase auf vorsichtiges Abtasten und begannen äußerst ambitioniert. Nach einigen Minuten übernahmen aber schließlich die Hausherren das Kommando. Die Kronsteiner-Elf stand tief und lauerte auf Konterchancen, die Grazer machten das Spiel. Auch die erste gefährliche Torszene gehörte der Schopp-Truppe. Goalgetter Anel Kocijan fasste sich ein Herz und probierte es mit einem Distanzschuss. VSV-Goalie Böck zeigte sich jedoch aufmerksam und lenkte den Ball über das Tor (10.). Kurze Zeit später war der Villacher Abwehrriegel neuerlich geknackt. Aus wenigen Metern kam Felix Schmied zum Abschluss, Böck konnte mit einer sehenswerten Reaktion das Gegentor aber gerade noch verhindern (16.). Den Gästen war in dieser Phase des Spiels das mangelnde Selbstbewusstsein durchaus anzumerken, das Führungstor für die Grazer lag in der Luft. 

 

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Schock nach einer Standardsituation
Doch es kam, wie es kommen musste: Daniel Pirker trat einen Freistoß, die Grazer Hintermannschaft vergaß auf Johannes Isopp, der keine Mühe hatte, den Ball über die Linie zu befördern (28.). Der bisherige Spielverlauf war damit völlig auf den Kopf gestellt, den Kärntnern gelang mit der ersten nennenswerten Torszene die überraschende Führung. In der weiteren Folge zeigten sich die Jung-Blackies äußerst geschockt und brauchten einige Zeit, um den unerwarteten Rückstand zu verarbeiten. Erst zwei Minuten vor der Pause kam man durch einen Kainz-Schuss, der das Tor nur knapp verfehlte, zu einer Ausgleichsmöglichkeit. Nach dem Seitenwechsel wollte zunächst kein richtiger Spielfluss zu Stande kommen. Die erste gute Möglichkeit für Sturm in Hälfte zwei wurde vom Schiedsrichter unterbunden, der Aktion war ein Handspiel vorausgegangen. Die Kärntner hatten ihrerseits dank des Treffers etwas an Selbstvertrauen getankt und konnten das Spiel nun deutlich ausgeglichener gestalten, ohne jedoch große Torchancen vorzufinden. So stellte ein Kirisits-Schuss für Sturm-Goalie Focher keine Gefahr dar (54.).

 

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VSV schlägt erneut nach ruhendem Ball zu
Die Jung-Blackies nagten noch immer am Gegentreffer aus der ersten Halbzeit und fanden seitdem nicht mehr zu dem Spiel, das sie davor ausgezeichnet hatte. Die entstandene Verunsicherung konnte bislang nicht abgelegt werden, man fand in dieser Phase kaum Mittel, die Villacher Defensive in Bedrängnis zu bringen. Folgerichtig gelang es der Kronsteiner-Elf, frühzeitig nachzulegen. Corner von Denis Curic, Ordnung und Zuteilung stimmten nicht, was Kapitän Mario Ramusch eiskalt ausnützte – 2:0 (65.)! Der weitere Gegentreffer sollte aber eine Art Weckruf für die Schopp-Truppe bedeuten. Die Hausherren bewiesen Moral und wollten das Spiel nicht vorzeitig verloren geben, wodurch man sogar wieder gefährlich wurde. Bei einem Schnaderbeck-Schuss war Patrick Böck auf dem Posten, wenige Augenblicke darauf verpasste Anel Kocijan mit einem Kopfstoß aus kurzer Distanz neben das Tor den Anschlusstreffer.

Ausschluss gegen VSV-Keeper
Sturm drückte nun auf das 1:2, der VSV lauerte auf Konterchancen. Nach herrlichem Zuspiel von Marco Reich tauchte plötzlich Denis Curic alleine vor Sturm-Goalie Focher auf, vergab aber leichtfertig mit einem zu hektischen Abschluss (73.). Wenige Minuten später dann Schock für die Gäste: Torhüter Christian Böck kam weit aus seinem Strafraum heraus und wusste sich nur mehr mit einer Handabwehr zu helfen – Schiedsrichter Kitzmüller blieb keine Wahl, Rot für den Schlussmann! Mit einem Mann mehr waren die Grazer in den Schlussminuten nun klar spielbestimmend, der VSV versuchte, den Vorsprung über die Zeit zu bringen. Die Villacher standen wenig überraschend sehr tief, was der Schopp-Elf Probleme bereitete. Bis auf einen Kocijan-Freistoß und einen zu hoch angesetzten Rother-Schuss fanden die Grazer keine weiteren Großchancen mehr vor, es blieb beim 0:2.

 

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Stimmen:

Peter Hrstic (Sektionsleiter etoxx VSV):  

Nach den letzten Ergebnissen war es ein absoluter Befreiungsschlag. Die Mannschaft hat Moral und Charakter gezeigt, wir freuen uns sehr über einen Sieg gegen einen starken Gegner, der uns 90 Minuten gefordert hat. Von den Spielanteilen her war Sturm leicht überlegen, am Ende hat jedoch die Routine und die Cleverness gesiegt. Vor dem Tor waren wir eiskalt, taktisch haben wir sehr gut verschoben und die Räume eng gemacht. Nach der roten Karte, die berechtigt war, hat Sturm keine Mittel mehr gefunden, uns in Bedrängnis zu bringen, wir haben die Positionen sehr gut gehalten. Natürlich hatten wir vor der Saison andere Erwartungen, wir haben aber nie an uns gezweifelt und die Gründe mit dem Trainer gemeinsam genau analysiert. Der Sieg heute war ein erster Schritt und sehr wichtig.

Beste Spieler: Christian Böck (TW), Mario Steiner (MF), Christian Prawda (MF), Andreas Dlopst (MF) 

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Fotoslide + Fotos: Martin Mandl