Fußball auf hohem Niveau: Klagenfurt und Pasching trennen sich Remis (mit Fotos)

Die 8. Runde der Regionalliga Mitte bot einige "Schmankerl" der Extraklasse: Nicht nur das 3:3 von Überraschungsmannschaft Kalsdorf gegen den LASK, sondern auch das direkte Duell der beiden "Großeinkäufer des Sommers" und Aufstiegsaspiranten zwischen SK Austria Klagenfurt und dem FC Pasching sorgte für Spannung. Beide Spiele boten das, was sie versprachen: Viele Tore, tollen Fußball und ausgeglichene Begegnungen. So auch am Samstag in der Wörthersee-Arena in Klagenfurt, wo sich ein offener Schlagabtausch entwickelte, der schlussendlich mit einem gerechten Unentschieden endete.

Angriffsfußball ab der ersten Minute

Das, was die beiden Teams schon von der ersten Minute an zeigten, konnte die rund 800 Zuseher in der Wörthersee-Arena nur erfreuen: Angriffsfußball pur. Die junge, spritzige Truppe aus dem Linzer Vorort war ebenso aggressiv eingestellt wie die von Coach Bruno Friesenbichler perfekt eingestellten Hauptstädter aus Kärnten. So konnten Sobkova (2.) auf Seiten der Gäste oder Triplat (4.) auf Seiten der Heimischen erste Warnschüsse abgeben. Die Abwehrreihen standen aber kompakt und ließen relativ wenig zu. Die erste große Torgelegenheit fand dann auch prompt den Weg ins Netz: Nach einem schönen Zuspiel von Marc Sand von der rechten Seite kommt Grega Triplat zum Schuss, doch der wiedergenesene Pasching-Keeper Hans-Peter Berger kann parieren. Beim Nachschuss hat er allerdings keine Chance und so landet der Ball zum 1:0 für die Hausherren im Netz (15.). Nur wenige Sekunden später hätte Triplat bereits auf 2:0 erhöhen können, doch der von SAK zur Austria gewechselte Torjäger vergibt (16.). In dieser Phase spielen die Paschinger zu destruktiv, tun selbst zu wenig fürs Spiel und bringen sich dadurch immer wieder in Bredouille. 

Riesenchance der Austria erweckt Pasching aus "Schockstarre"

In der 25. Minute tankt sich Marco Sahanek alleine durch die Paschinger Abwehr durch und schließt aus etwa zehn Metern Torentfernung ab, doch Hans-Peter Berger zeigt all seine Klasse und hält sensationell. Ab diesem Zeitpunkt bekommen die Mannen von Coach Gerald Baumgartner wieder Aufwind. Ein Krammer-Schuss in der 28. Minute wird noch abgewehrt, ehe es in der 30. Spielminute im Kasten von Austria-Keeper Heindl zum 1:1 einschlägt: Nach einer schönen Flanke kommt Sobkova mutterseelenalleine im Fünfer und lässt sich diese Chance natürlich nicht nehmen. Was sich dann entwickelt, ist Fußball der Extraklasse: Chancen auf beiden Seiten, Zweikämpfe und Emotionen bekommen die Zuseher in der Wörthersee-Arena geboten. Nach dem Pausentee kommen die Mannen aus dem Lande ob der Enns besser aus den Kabinen. Diese Überlegenheit setzen die Paschinger gleich in Zählbares um: Nach einem Foul von Boris Hüttenbrenner an Philipp Schobesberger in etwa 20 Metern Torentfernung tritt Sobkova an. Und wieder verwandelt der Torjäger der Paschinger staubtrocken zum 1:2. 

Fotos

Chancen hüben wie drüben – verdienter Ausgleich in letzter Minute

Dann geht es munter weiter: Auf Seiten der Paschinger ist es immer wieder der quirlige Sobkova, der Gefahr in den Klagenfurter Strafraum bringt. Grega Triplat ist es auf Seiten der Violetten, der immer anspielbar ist und stehts für Feuer im Paschinger Strafraum sorgt. Eine Doppelchance der Austria in der 61. Minute durch Triplat und Hüttenbrenner bleibt aber genauso ungenützt wie die Unruhe im Austrianer Strafraum nach einer Sobkova-Ecke (63.). Die große Chance auf das 3:1 vergibt dann der Paschinger Diaz: Er läuft alleine auf das gegnerische Tor zu, sein Schuss hat aber zu wenig Effet und ist somit eine leichte Übung für Austria-Keeper Heindl. Der Schlusspunkt in einer Regionalliga-Partie auf Profiniveau setzt dann aber die Austria: Boris Hüttenbrenner kommt in etwa 20 Metern Torentfernung an den Ball, schlägt einen Hacken und zieht ab – der Schuss passt perfekt und landet im Netz zum 2:2 (90+1.). Schlussendlich ist diese Punkteteilung verdient, dieses tolle Match hat sich keinen Verlierer verdient. Während die Austria weitgehend das Spiel kontrollierten, nutzten die sehr gut eingestellten und clever agierenden Paschinger die Schwächephase der Heimelf nach der Pause und standen in der Abwehr stets kompakt. Während für die Oberösterreich gegen Kalsdorf nächste Woche ein weiterer Prüfstein wartet, muss die Austria auswärts bei Gratkorn ran. 

Gerald Baumgartner (Trainer FC Pasching):

"Es war ein sehr schwieriges Auswärtsmatch für uns, die Austria ist eine super Mannschaft. Wir haben aber sehr gut agiert. Dieses Match war über Regionalliga-Niveau, beide Mannschaften haben tollen Sport gezeigt. So ist dieses Unentschieden auch gerecht, wenngleich der Ausgleich in der Nachspielzeit natürlich unglücklich ist. Nun ist Regeneration angesagt und ich bin mir sicher, dass die Mannschaft dann gegen Kalsdorf wieder eine tolle Leistung abrufen wird."

Heimo Vorderegger (Sportdirektor SK Austria Klagenfurt)

"Das ist kein zufriedenstellendes Ergebnis für uns. Wir können viel mehr, haben heute tolle Chancen gehabt und diese nicht genützt. Jetzt schauts düster aus für uns. Wir hätten heute einfach gewinnen müssen. Leider waren wir teilweise zu naiv, um heute den vollen Erfolg einzufahren, der sicher nicht unverdient gewesen wäre. Pasching ist eine gute Mannschaft, trotzdem wäre heute ein Sieg Pflicht gewesen."

Lino Heiduck

Fotos: qspictures.net

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