Temporeiches, aber torloses OÖ-Derby (mit Fotos)

fcwelsvoecklamarkt bigZum Abschluss einer englischen Woche in der Regionalliga Mitte empfing der FC Wels die UVB Vöcklamarkt. Beide Mannschaften präsentierten sich im Frühjahr bislang in bestechender Form. Dem FC Wels glückten sogar zuletzt auswärts Siege gegen den designierten Meister GAK, sowie gegen die Austria aus Klagenfurt. Die Vöcklamarkter blieben ihrerseits in den letzten vier Spielen unter Interimstrainer Franz Gilhofer ungeschlagen. Man durfte sich also auf ein spannendes und hochklassiges OÖ-Derby freuen, indem beide Teams ihren Anspruch als stärkstes Team im Land ob der Enns in der diesjährigen Regionalliga-Saison untermauern wollten.

Dynamisches Duo sorgt für viel Gefahr

Runde 24: FC Wels - UVB Vöcklamarkt

Aufgrund der zuletzt gezeigten Leistungen von beiden Mannschaften durfte man eine von Beginn an hochklassige Partie erwarten und tatsächlich ließ der erste Aufreger dieser Begegnung nicht lange auf sich warten. Bereits nach nur etwas mehr als 180 Sekunden nachdem der Anpfiff ertönt war, reklamierten die Spieler des FC Wels ein Handspiel im Strafraum der Gäste. Die Pfeife von Schiedsrichter Günter Alesi blieb in dieser umstrittenen Situation jedoch stumm. Die ersten Minuten im Spiel gehörten klar der Heimelf. Die Welser eroberten die Bälle früh im Mittelfeld und versuchten im Anschluss durch steile Pässe in die Spitze zum Erfolg zu kommen. Die erste wirklich gute Möglichkeit in dieser Partie fanden dann dennoch die Vöcklamarkter in Person von Joszef Peter vor. Der Angreifer scheiterte jedoch mit seinem Abschluss, nach einer Lexl- Flanke, an Wels-Keeper Froschauer, welcher den Ball gerade noch über die Latte drehen konnte. Nur wenige Augenblicke später war es wiederum Peter, der beinahe den ersten Treffer im Spiel bejubeln durfte. Sein Kopfball landete dieses Mal aber an der Latte und so blieb dem Torjäger vorerst einmal sein zehnter Saisontreffer verwehrt. Die Vöcklamarkter schienen in dieser Phase immer besser in die Partie zu finden. Bei den Hausherrn ging hingegen die Kompaktheit im Spiel, welche in den ersten Minute noch vorhanden war, zunehmend verloren. In der 30. Minute wiederholte sich eine Szene in dieser Begegnung bereits zum dritten Male. Wieder war es Lexl, der mit seiner Hereingabe den Kopf von Peter fand, welche diese aus wenigen Metern Entfernung erneut nicht im gegnerischen Tor unterbringen konnte. Auf der Gegenseite scheiterte nur wenige Minuten danach der aufgerückte Verteidiger Ljubas mit seinem Kopfball nach einem Corner an Grössinger, welcher den Ball gerade noch vor der Linie abwehren konnte. Der UVB hatte auch in der nächsten nennenswerten Aktion dieses Spieles Glück als Lagandas Nachtreten nur mit Gelb bestraft wurde. Letztlich ging eine abwechslungsreiche erste Halbzeit, mit guten Möglichkeiten auf beiden Seiten, torlos zu ende. Bis auf die fehlenden Tore bekamen die rund 750 Zuschauer im Welser ASKÖ-Stadion aber eine durchwegs unterhaltsame Begegnung geboten, welche dass zu halten vermochte, was man sich von ihr versprach.

Erfolgsserien halten an

Runde 24: FC Wels - UVB VöcklamarktKurz nach Wiederanpfiff war es, wie sollte es in dieser Partie auch anders sein, abermals Joszef Peter der die Torsperre hätte durchbrechen können. Der Ungar scheiterte jedoch alleinstehend vorm Welser Torhüter Froschauer, an diesem. Von dieser Situation abgesehen, erwischten aber die Mannen von Reinhard Burits den besseren Start in die zweite Hälfte. So verfehlte zunächst ein Lebersorg-Schuss nur knapp sein Ziel, ehe der eingewechselte Schneeberger mit seinem allerersten Ballkontakt, beinahe den FC Wels in Front gebracht hätte. Sein Kopfball konnte UVB-Keeper Harrant aber gerade noch parieren. Beide Trainer versuchten in dieser Phase des Spieles ihrer Mannschaft durch den einen oder anderen Wechsel neuen Schwung zu verleihen. Mit der Hereinnahme von Florian Schneeberger gelang dies vor allem Wels-Trainer Burits, sorgte der quirlige Angreifer doch immer wieder für Gefahr. So konnte ihn Vöcklamarkts Aichinger in der 72. Minute nur noch mittels Foul stoppen. Dafür bekam der UVB-Verteidiger von Schiedsrichter Alesi die gelbe Karte verpasst, da nach Ansicht des Referees, es sich bei diesem Einsteigen nicht um einen Torraub gehandelt haben soll. In einer hart umkämpften und über weite Strecken ausgeglichenen Partie hatte Wels Michael Lebersorg die Chance, dieses Derby kurz vor Schluss doch noch zugunsten seines Teams entscheiden zu können. Sein Schuss konnte aber noch im letzten Moment zur Ecke abgelenkt werden. Letztlich endete das Duell zwischen dem FC Wels und der UVB Vöcklamarkt torlos und das obwohl beide Teams über die gesamte Spielzeit reglich bemüht waren, in der Offensive ihr Heil zu suchen. Die Erfolgsserien gehen damit in beiden Lagern auch nach dem direkten Duell weiter, was auch die Fans auf beiden Seiten mit guter Stimmung bis zum Schluss belohnten.


Stimmen zum Spiel:

 Reinhard Burits (Trainer des FC Wels):
„Die Zuschauer haben heute ein sehr gutes Spiel zu sehen bekommen und das trotz der hohen Temperaturen. Meine Mannschaft hat von Beginn an versucht, das Tempo hoch zu halten. Die UVB Vöcklamarkt ist zumeist tief gestanden und hat aus einer gut organisierten Abwehr heraus, es immer wieder probiert, gefährlich zu kontern. Bis zum Schluss haben meine Jungs alles unternommen, um diese Partie zu gewinnen und das nach einer solch anstrengenden Woche. Davor ziehe ich wirklich meinen Hut!“

Franz Gilhofer (Trainer der UVB Vöcklamarkt):
„In einer äußerst flotten Partie hatte meine Mannschaft in der ersten Halbzeit die weitaus effektiveren Chancen. Auch in der zweiten Hälfte hatten wir durch Joszef Peter eine 1000%ige Möglichkeit, um in Führung zu gehen. Wir haben es aber wiedermal nicht geschafft, den Sack zuzumachen, wobei ich unser Hauptproblem heute nicht im Torabschluss, sondern im Spiel vom Welser Andreas Feichtinger gesehen habe. Der ehemalige Bundesligaprofi ist einfach mit allen Mitteln gewaschen und seine rohe Gewalt hat uns vor große Probleme gestellt. Wir sind einfach noch nicht abgebrüht genug, um da entscheidend dagegenzuhalten. Unterm Strich bin ich mit dem Unentschieden, im Gegensatz zum Spiel gegen den SAK, aber durchwegs zufrieden.“


Aufstellung FC Wels:
Froschauer; Ljubas (70. Zatl), Feichtinger (Kap.), Winkler, Mittermayr, Neunteufel (62. Schneeberger), Hinterreiter, Fazeny, Lebersorg, Mayr, Schopper
Formation: 4-3-3
Die Besten beim FC Wels: Froschauer, Winkler

Aufstellung UVB Vöcklamarkt: Harrant; M. Sammer, Aichinger, Peter, Hasenöhrl (Kap.), S. Sammer, Vitzthum, Grössinger (60. Gilhofer), Lexl (88. Peterstorfer), Kirnbauer (71. Schrattenecker), Laganda
Formation: 4-4-1-1
Die Besten bei der UVB Vöcklamarkt: geschlossen gute Mannschaftsleistung


FC Wels – UVB Vöcklamarkt 0:0 (0:0)

ASKÖ-Stadion Wels; 750 Zuschauer
SR Alesi

 

von Michael Obrecht