Gregor Pötscher hängt DSV-Trainerjob an den Nagel: "Wer a sagt, muss auch y sagen!"

altPaukenschlag beim DSV Leoben! Gregor Pötscher ist nicht mehr Trainer beim Hochofenbalett. Was schon seit Montagabend in der Gerüchteküche brodelte, ist nun Gewissheit. Der Ex-GAK-Profi zieht damit die Konsequenzen aus den Ereignissen der letzten Tage. Adi Pinter wurde bekanntlich als neuer Vereinsvizepräsident und sportlicher Leiter vorgestellt. Zwar sprach Pötscher noch bei der Pinter-Pressekonferenz am gestrigen Dienstag von neuen Ideen, die neue Impulse bringen, doch er habe nun seine Entscheidung gefällt. Ob mit Pötscher auch Co-Trainer Bernd Muhr den Leobenern den Rücken kehrt, ist noch nicht klar. Hier gehts zum Interview!

Nun ist es also fix! Nach etwas mehr als zehn Monaten kehrt Gregor Pötscher dem DSV Leoben als Trainer den Rücken. Enttäuschung über Art und Weise wie in den letzten 48 Stunden mit Menschen umgegangen wurde, ist einer der Gründe für seinen Rücktritt. Wir sprachen mit dem nunmehrigen Ex-Coach. Er stand liga3.at in einem Interview für ein paar Fragen zur Verfügung.

liga3.at: Was waren letztlich die Gründe für Ihre Entscheidung, den Trainerjob hinzuschmeißen?

Gregor Pötscher. "Es ist einerseits eine gewisse Art von Enttäuschung darüber, was in den letzten Tagen vorgefallen ist. Ich denke, dass ich mit einer Person wie Adi Pinter nicht zusammen arbeiten kann. So geht man nicht mit Menschen um. Ich bin kein Bub, der gute oder schlechte Arbeit macht. Gabor Heinemann hat meine Einstellung dazu gekannt. Schade, dass man die Sache trotzdem durchgezogen hat. Obwohl ich glaube, dass es Gabor leid tut, dass ich mich jetzt so entschieden, wie ich mich entschieden habe."

liga3.at: Sehen Sie es nicht auch als Chance für Sie selbst als Trainer unter Pinter zu arbeiten?

Gregor Pötscher: "Mein Problem ist, dass ich der ganzen Geschichte nicht traue. Auch wenn mir Gabor 100 Mal versichert, dass Adi Pinter nicht in das Training oder die sportlichen Belange eingreift. Natürlich kann man jetzt sagen, was wäre wenn. Aber meine Entscheidung steht. Sicher wäre ich anders damit umgegangen, wenn man mich und Bernd Muhr früher in die Sache eingebunden hätte. Ob es an meiner Entscheidung etwas geändert hätte, weiß ich aber nicht. Ich glaube nicht."

liga3.at: Also sind Sie auch enttäuscht von der Vereinsführung?

Gregor Pötscher: "Enttäuscht ist vielleicht nicht das richtige Wort. Natürlich war das alles, was passiert  ist, nicht leicht für mich als Trainer. Es ist uns meiner Meinung gelungen, in der kurzen Zeit einiges weiterzubringen. Wenn man sieht, dass da jetzt sehr viel anders wird, tut es schon auch weh."

liga3.at: Ich nehme an, Sie werden dem Fußball in nächster Zeit fern bleiben, oder?

Gregor Pötscher: "Das kann ich überhaupt nicht sagen. Es ist nicht so einfach für mich, das alles zu verarbeiten. Auch wenn es meine Entscheidung war. Es wird sicher auch der Zeitpunkt kommen, wo ich lieber am Platz stehen möchte, um meine Burschen zu coachen. Wer a sagt, muss aber auch y sagen."

von Martin Mandl

Fotoslide: RIPU-Sportfotos