Herbstanalyse Teil 7: UVB Vöcklamarkt

Obwohl die Union Volksbank Vöcklamarkt die beiden Partien in der Anfangsphase der Hinrunde gegen Vorwärts Steyr und dem FC Gratkorn nach Rückstand noch drehen konnte, somit wieder einmal die tolle Moral unter Beweis stellte, stand den Hausruckviertlern vor dem OÖ-Kellerduell in Runde zehn bei den LASK Juniors das Wasser bis zum Hals. Diese Schlüsselpartie wurde mit 1:0 gewonnen, danach konstant gepunktet, sodass man gegen Ende doch noch in breite Ligamittelfeld vorstoßen konnte. Gemeinsam mit Trainer Karl Vietz haben wir den Herbst noch einmal Revue passieren lassen und dabei unter anderem über die fehlende Führungsfigur, ein anspruchvolles Testprogramm und die UVB-Familie gesprochen.

 

UVB Jubelliga3.at: Wenn Sie die Hinrunde auf einer Notenskala von 1, wie "sensationell", bis 5, wie "unter jeder Kritik", bewerten müssten, würde Ihr Urteil wie ausfallen und warum?

Karl Vietz: "In Worten würde ich unseren Herbst mit Durchschnitt bezeichnen, somit auf der Notenskala einen "Dreier" vergeben. Alles in allem war die Hinrunde durchwachsen. Ärgerlich war vor allem, dass wir in den Partien, in denen wir sehr gut gespielt haben, meistens mit Niederlagen "belohnt" worden sind. Zudem hatten wir auch mit Verletzungsproblemen zu kämpfen, mussten wir über weite Strecken der Herbstsaison aufden etatmäßigen Kapitän Christian Hasenöhrl und Stefan Sammer verzichten. Vor der Partie gegen die LASK Juniors in Runde 10 ist uns das Wasser schon bis zum Hals gestanden, doch dort konnten wir den wichtigen Befreiungsschlag landen und endlich Kontinuität in unser Spiel bringen."

liga3.at: In welchem Bereich hat Ihr Team die größten Fortschirtte gemacht?

Karl Vietz: "Sicherlich, dass der Verein in der Jugend sehr breit aufgestellt ist. Im Sommer haben wir in erster Linie junge Akteure mit Potential geholt, die auch immer mit der ersten Mannschaft mittrainieren. Viele junge Spieler, wie zum Beispiel Lukas Mayer oder Marcel Rohrstorfer, haben sich durch gute Leistungen  inunserer 1b-Mannschaft für den Kampfmannschaftskader aufgedrängt und werden in der Vorbereitung sicherlich ihre Chancne erhalten. Am schönsten wäre, wenn sich einer unserer vielen Youngsters mit guten Leistungen für die Stammelf aufdrängen könnte!"

liga3.at: Mit Jürgen Dambauer hat im Sommer eine echte Identifikationsfigur der UVB die Karriere beendet. Wie schwer wiegt das Fehlen des Routiniers?

Karl Vietz: "Jürgen Dambauer war ein Vorbild, eine echte Führungsfigur, sowohl auf, als auch neben dem Platz. Der Jürgen war immer ein Ruhepol am Spielfeld, hat die Jungen gut führen können. So ein Mann fehlt uns! Vor allem weil mit Christian Hasenöhrl sein geplanter Ersatzmann für diese Rolle verletzungsbedingt zwei Drittel der Hinrunde ausgefallen ist. Ich hoffe, dass Christian im Jänner seine langwierige Patellasehnenverletzung auskuriert hat und dem Team im Frühjahr, aufgrund seiner Routine und Statur vor allem bei Standardsituationen aus denen wir 12 Tore kassiert haben, helfen und Stabilität verleihen kann."

UVB Jozsef Peterliga3.at: Obwohl der Fanklub ja die lautstarke Unterstützung eingestellt hat, lässt ein Blick auf die Zuschauerstatistik eine ungebrochene Begeisterung rund um die UVB vermuten, ist auch ein ungemeiner Zusammenhalt im Umfeld spürbar. Wie stark passt eigentlich die Bezeichnung "Familie" zur UVB?

Karl Vietz: "Wenn man das Umfeld in Vöcklamarkt bewerten müsste, würde ich einen glatten Einser vergeben! Die Arbeit im Verein ist kaum zu toppen, wird der Zusammenhalt bei uns nach wie vor ganz groß geschrieben. Dass der Fanklub die lautstarke Unterstützung eingestellt hat, schmerzt natürlich, war dies zuhause wirklich immer unser 12. Mann, aber ich habe auch Verständnis für den Rückzug. Unser Fanklub bestand auch aus vielen Akademikern und Personen mit einer gewisser Position im beruflichen Leben, die an vordersten Front für Stimmung sorgten. Diese mussten, wenn zum Beispiel eine Bengale auf das Spielfeld geworfen wurde, immer den Kopf für solche Aktionen hinhalten, auch wenn sie unbeteiligt waren. Das war auch der wesentliche Grund für den Rückzug."

liga3.at: Wie sieht der weitere Fahrplan bis zum Frühjahrsstart aus? Was ist in Hnblick auf Transfers geplant?

Karl Vietz: "Im Grunde sind keine Wechsel geplant. Sollte aber ein Spieler eine neue Herausforderung suchen, werden wir ihm in Vöcklamarkt diese Möglichkeit nicht verbauen. Am wichtigsten ist die Rückkehr der verletzten Christan Hasenöhrl und Stefan Sammer und der Einbau der jungen Spieler. Am 9. Jänner beginnt bei uns wieder das Training. Mit Blau-Weiß Linz, Grödig, Austria Salzburg und Anif treffen wir auf interessante Testgegner, in denen sich auch die jungen Spieler beweisen können. Zudem haben wir von 18. - 23. Februar in Veronello in Italien ein Trainingslager geplant."


Bilanz:

Platzierung: 11. Platz
Punkte: 19
Torverhältnis: 16:24
bester Torschütze: Jozsef Peter ( 5 Tore )
Heimtabelle: 14. Platz ( 2 - 2 - 3 )
Auswärtstabelle: 3. Platz ( 3 - 2 - 3 )
höchste Niederlage: 2:5 (4. Runde GAK (h)); 0:3 (5. Runde Austria Klagenfurt (a), 9. Runde Wels (h))
höchster Sieg: 4:2 ( 3. Runde Vorwärts Steyr (a)); 2:0 (14. Runde St. Florian (a))
längste Serie ohne Niederlage: Runde 10 - Runde 14
Fairplay-Wertung: 3. Platz ( 29 Punkte )
Kartenspieler: David Vitzthum ( 5 Gelbe )
Zuschauerschnitt: 825

Fotos: Harald Dostal

von Marco Wolfsberger