Blau Weiß Linz erkämpft sich trotz mehr als einstündiger Unterzahl einen Punkt

vienna first fcblauweiss bigIm ersten Auswärtsspiel dieser noch so jungen Spielzeit gastierte der FC Blau Weiß Linz beim First Vienna FC 1894. Für beide Vereine verlief der Saisonauftakt nicht gerade nach Wunsch. Nachdem sowohl die Linzer, als auch Österreichs ältester Fussballclub bereits in der ersten Runde des ÖFB-Cups gescheitert waren, missglückte beiden Teams auch der Start in die Meisterschaft. Zwar konnten die Blau Weißen, im Gegensatz zu den Döblingern, immerhin einen Punkt an Spieltag Nummer eins gegen Hartberg erringen, nach einer verspielten 2:0-Führung fühlte sich dieses Remis jedoch mehr wie eine Niederlage an.

Altbewährtes Rezept

Im Vergleich zur Vorwoche änderte Thomas Weissenböck, seines Zeichens Trainer der Königsblauen, seine Startformation nur auf einer Position. So durfte dieses Mal, anstelle von Stefan Rabl, Svetozar Nikolov beginnen. Mit dem bulgarischen Spielmacher in der Anfangsaufstellung änderten die Stahlstädter auch ihr Spielsystem von einem 4-4-2, auf ein 4-2-3-1.

Ampelkarte innerhalb einer Minute

In der Anfangsphase des Spieles waren beide Teams sichtlich bemüht keinen folgenschweren Fehler zu begehen, was auch letztlich der Grund dafür war, dass torgefährliche Szenen in den ersten Minuten echte Mangelware waren. Auch aufgrund des keinesfalls perfekten Untergrundes bewegte sich die Begegnung ganz generell gesagt zunächst auf eher mäßigem Niveau, wenn auch die Einsatzbereitschaft und Aggressivität auf beiden Seiten stimmte. Etwas zu motiviert schien an diesem Tag aber Wolfgang Bubenik zu sein. So reagierte er auf ein Foul von Becirovic an ihm zu heftig, indem er den Übeltäter bereits nach ertöntem Foulpfiff umstieß. Nur eine Minute später war es wieder der eigentlich eher ruhige und abgebrühte Routinier im Dress der Blau Weißen der einen Angriff der Vienna mittels eines Vergehens an der Strafraumgrenze regelwidrig stoppte. Auch für dieses Foul erhielt Bubenik von Schiedsrichter Bernd Eigler die gelbe Karte, wodurch er seinen Arbeitstag bereits in der 25. Minute gezwungenermaßen frühzeitig beenden musste. Beinahe hätte die Vienna ihre Überzahl am Spielfeld prompt ausgenützt. So kam nur zwei Minuten nach dem Ausschluss Markus Pink nach einer Hereingabe von der linken Seite aus kürzester Distanz an den Ball. Der Stürmer im Dienste der Döblinger vergab jedoch diese riesige Chance, indem er gleich zweimal an Blau Weiß-Keeper David Wimleitner scheiterte. Gästecoach Thomas Weissenböck sah sich nun gezwungen zu reagieren und brachte daher für Nikolov, Rabl ins Spiel, um die Defensive zu verstärken.

Gäste trotz Unterzahl gefährlich

Bis zur Pause bestimmten nun die nummerisch überlegenen Hausherrn das Geschehen auf dem Platz. Blau Weiß Linz fing sich jedoch nach einigen Minuten der Unordnung in der Defensive wieder und ließ so nur wenig zu. Beinahe wäre es in der letzten Spielminute der ersten Hälfte dann sogar noch den Gästen gelungen in Führung zu gehen, jedoch zögerte Hartl, nachdem er von Lindner ideal bedient wurde, vor dem Tor zu lange, wodurch er im letzten Moment am Abschluss gehindert werden konnte. Auch die erste große Chance auf einen Treffer nach Wiederanpfiff konnten die Linzer verbuchen. Nach schönem Zusammenspiel zwischen Lindner und Huspek, war es Erstgenannter der freistehend im Strafraum den Ball knapp neben das Tor setzte. Blau Weiß Linz präsentierte sich im zweiten Spielabschnitt äußerst abgebrüht und spielte zudem immer wieder überlegt schnell in die Spitze.

Fehlentscheidung sichert verdienten Punkt

Die Vienna hingegen enttäuschte in der Offensive in der zweiten Halbzeit auf ganzer Linie. Die Tatar-Elf wirkte ideenlos und war nicht in der Lage die sicherstehende Abwehrreihe der Gäste nur irgendwie ins Wanken zu bringen. In der 81. Minute schlug der Ball dann aber wie aus dem Nichts doch im Tor der Linzer ein, jedoch verweigerte der Referee dem Treffer die Anerkennung, da Hinterseer den Ball vor seinem Abschluss mit dem Arm mitgenommen haben sollte. Da es letztlich wohl aber die Schulter des Angreifers war, hatten die Stahlstädter in dieser Szene großes Glück. Letztlich sollte beiden Mannschaften an diesem Tag kein Tor gelingen, wodurch es beim 0:0 blieb.

First Vienna FC 1894 – FC Blau Weiß Linz 0:0 (0:0)
Gelb-Rot:
Bubenik (25.)
Stadion Hohe Warte; 2.000 Zuschauer
SR Eigler

Aufstellung First Vienna FC 1894: Mandl; Speiser, Lebedzeu, Fallmann, Fejzic, Pink, Dogan (67. Gökcek), Dospel (Kap.), Hinterseer, Becirovic, Dober

Aufstellung FC Blau Weiß Linz: Wimleitner; Bubenik, Knabel, Koll, M. Guselbauer; Wawra (Kap.), Coralic; Hartl (84. Miksits), Nikolov (29. Rabl), Huspek; Lindner (73. Sulimani)


von Michael Obrecht