Sie waren zwar - wie in den Jahren zuvor - in der "Verlosung" bei den Abstiegskandidaten dabei, doch haben es wieder geschafft: Die Schwarz-Weißen des CASHPOINT SCR Altach. Zwar reizten es die Vorarlberger auf der Zielgeraden der ADMIRAL Bundesliga-50. Jubiläums-Saison 2023/24 nochmal aus, ehe sie in der vorletzten Runde den Klassenerhalt erneut realisierten und allmählich zu Unabsteigbaren mutieren. Die Rheindörfler um Neo-Cheftrainer Joachim Standfest blicken allgemein auf eine durchwachsene Saison, in deren Resümee sich durchaus ein "da war mehr drin" wiederfindet. Vor allem im ÖFB-Cup, in dem...

Einer der Gewinner im Standfest-Team! Sommer-Neuzugang Lukas Fadinger (kam vom TSV Hartberg) absolvierte in seiner ersten SCRA-Saison die meisten Spiele von allen Altacher Akteuren und fehlte nur zum Jahresauftakt wegen einer Gelb-Sperre auswärts beim FC Blau-Weiß Linz. Ansonsten stehen 34 Einsätze, allesamt in der Startelf (!) und meist über die volle Spieldauer, zu Buche (31 BL; 4 ÖFB-Cup). 

Im ÖFB-Cup große Chance auf Halbfinale verpasst

...das Team von Cheftrainer Joachim Standfest, der im vergangenen Sommer von Vorgänger und "Feuerwehrmann" Klaus Schmidt das Zepter übernahm, überwinterte. Nachdem auswärts bei den Amateurligisten in Traiskirchen (1:2) und Saalfelden (0:2) die ersten beiden Pokal-Partien überstanden waren, ging es im Achtelfinale gegen Liga-Konkurrent FC Blau-Weiß Linz. Die Oberösterreicher wurden am 2. November am Schnabelholz mit 2:0 besiegt (L. Gugganig & D. Reiter). Im Viertelfinale führte der Weg dann im neuen Jahr zu ADMIRAL 2. Ligist DSV Leoben, der sich zuvor bereits als Pokalschreck entpuppt hatte und mit der WSG Tirol sowie dem RZ Pellets WAC zwei Klub aus dem Oberhaus aus dem Bewerb warf. Auch die Vorarlberger zogen am 3. Februar am Monte Schlacko mit 1:2 den Kürzeren und verpassten somit das Halbfinale.  

In der ADMIRAL Bundesliga gab es - wie bei den anderen beiden West-Kellerklubs (WSG Tirol & SC Austria Lustenau) - auch einen Fehlstart, bei dem die Altacher in den ersten beiden Runden ohne Punkt- und Torerfolg blieben, es allerdings gleich mit zwei arrivierten Meisterrunden-Mannschaften zu tun hatten. Der 0:2-Heimniederlage gegen Titelverteidiger FC Red Bull Salzburg folgte eine 0:4-Schlappe beim SK Rapid in Hütteldorf. Gegen den Serien- und Rekordmeister zu Beginn, das hatte es in sich. Außerdem hatte sich das Team um Neo-Cheftrainer Joachim Standfest in dieser frühen Saisonphase auch erst noch zu finden. 

Nach fünf Runden auf Rang 6

Gegen vermeintliche Gegner auf Augenhöhe erfingen sich die Rheindörfler dann allerdings schnell. In Runde 3 der erste Dreier mit dem Heim-1:0 gegen die WSG Tirol, dann im Auswärtsdoppel ein respektables 1:1 in Klagenfurt (dank dem späten Ausgleich durch Sommer-Neuzugang Gustavo Santos) und im Vorarlberg-Derby in Lustenau ein 3:0-Triumph, der schon nach nicht mal einer Spielstunde besiegelt war. Und siehe da...nach fünf Runden stand der SCRA mit sieben Punkten (2S, 1U, 2N) in der Tabelle auf Rang 6.  

Vor der ersten länderspielbedingten Ligapause gab es noch die unglückliche Niederlage last Minute gegen den späteren Meister SK Sturm Graz (1:2 durch Joker Fuseini, 90.+1). Danach blieben die Standfest-Schützlinge drei Partien unbesiegt, punkteten auswärts bei Aufsteiger FC Blau-Weiß Linz (1:1) sowie in Hartberg (0:0) und besiegten dazwischen daheim nach 0:1 Austria Wien mit 2:1. In einem kuriosen Match, denn alle drei Treffer fielen bereits in der Anfangsviertelstunde.

Erst spät unterlagen die Vorarlberger dann beim LASK (0:1, Zulj, 82. Min.), ehe es eine Nullnummer daheim gegen den WAC gab. Mit dem Rückrundenstart des Grunddurchgangs folge eine Unserie von vier Niederlagen en suite. Wieder ging man gegen RB Salzburg (0:3) und den SK Rapid (0:2) leer aus, kassierte bei der WSG Tirol eine empfindliche 1:5-Schlappe und hernach gegen Austria Klagenfurt noch eine 0:1-Heimpleite. Da kam die Prestige-Partie im letzten Heimspiel des Jahres 2023 gegen Schlusslicht SC Austria Lustenau gerade recht. Wie im Hinspiel gewannnen Mittelfeldmotor Mike Bähre & Co. wieder mit 3:0. Ein Erfolg, den auch die im letzten Spiel vor der Winterpause bei Sturm Graz - wieder knappe - 0:1-Niederlage nicht trüben konnte.

Auch wenn seine erste Saison als Cheftrainer beim SCR Altach eine durchwachsene für Joachim Standfest war, nimmt der 44-jährige Leobener, der allerdings ausgerechnet in seinem Geburtsort im ÖFB-Cup-Viertelfinale ausschied, auch viel Positives mit in seine zweite SCRA-Spielzeit. Die ungleich schwerer werden dürfte...

Sieglos-Serie zum Frühjahrsstart brachte Bangen

Mit 16 Punkten (4S, 4U, 9N; 13:24 Tore) aus 17 Spielen beendete der SCR Altach die Herbstsaison als Tabellenneunter, mit komfortablen 13 Punkten Vorsprung auf Schlusslicht SC Austria Lustenau und fünf auf den Vorletzten WSG Tirol. Im neuen Jahr ging es dann allerdings mit einer 8-Sieglosspiel-Serie los (6U, 2N), entwickelten sich Sturmtank Atdhe Nuhiu & Co. zu Remisspezialisten. Durch die Punkteteilung und aufkommende Lustenauer wurde es auch auf ein mal enger im Tabellenkeller. Doch dann ging es zum dritten Mal in dieser Saison gegen Austria Lustenau, an einem dritten Spielort mit dem dritten Derby-Dreier des SCRA, wodurch die Vorarlberger Vorherrschaft schonmal besiegelt und der Abstand nach unten gewahrt war.

Mit dem 1:0-Auswärtssieg und damit ersten vollen Punktgewinn in 2024 waren die im Klassenerhalt-Kampf seit Jahren erprobten Schwarz-Weißen jedoch noch längst nicht gerettet. Eben weil der zweite Sieg im Frühjahr lange ausblieb bzw. auf sich warten ließ. Nach dem Wechselspiel Remis-Niederlage-Remis-Niederlage ...war in der vorletzten Runde dann der ersehnte Dreier da - mit 1:0 im Heiligen Land bei der WSG Tirol. Einen Punkt hatte es zu diesem Zeitpunkt gebraucht zum Klassenerhalt, Goldtorschütze Lukas Gugganig ließ mehr draus werden.

Vorarlberger Vorherrschaft dank drei Derbysiegen und einem Remis gegen Lustenauer Austria

Wodurch den Altachern in der letzten Runde gegen Austria Lustenau ein "Endspiel um den Ligaverbleib" und auch Worstcase-Szenario erspart blieb. Mit einer Niederlage wollten sich Kapitän Lukas Jäger & Kollegen dennnoch nicht aus ihrer - wieder mal - abwechslungsreichen Saison verabschieden und retteten dank Innenverteidiger Paul Koller (wieder war auch Lukas Gugganig beteiligt, diesmal als Assist) Last-Minute noch ein 2:2-Remis. Ende gut, Altach gut...!

Fakt ist, dass es die Altacher auch teilweise selbst unnötig spannend machten auf der Zielgeraden und sich für ihr Investment zu wenig mit Punkten belohnten. Für die neue Saison darf man gespannnt sein, was rund um das Schnabelholz passieren wird und wo die Reise hingeht...! Vorfreude auf das neue Stadion ist sicher schon mal gegeben.

Er jubelte fast so oft über Tore wie in den Jahren zuvor, allerdings verfrüht, wurden Atdhe Nuhiu doch allein sieben Treffer durch VAR- und Abseits-Entscheide aberkannt, sodass dem 34-jährigen Kosovorer, der vor seiner Karriere-Abschiedssaison steht, am Ende nurmehr zwei offizielle Tore auf dem Konto bleiben. Davon nur eins in der Liga (im Vorjahr zehn, davor fünf), am 16. September per Kopfball zur 1:0-Führung beim FC Blau-Weiß Linz (Endstand: 1:1).

31 eingesetzte Spieler / Drei Torhüter im Einsatz

Saisonbilanz: 32 Spiele, 6S, 13U, 13N; 27:40 Tore; Punkte-Schnitt = 0,97; Zuschauerschnitt CASHPOINT Arena: 5.370. 

Torschützen, inkl. ÖFB-Cup (13): Mike-Steven Bähre und Gustavo Santos (je 5), Lukas Fadinger (4), Paul Koller (3), Sofian Bahloul, Christian Gehbauer und Atdhe Nuhiu (je 2), Amir Abdijanovic, Vesel Demaku, Lukas Jäger, Mohamed Ouédraogo, Constantin Reiner und Dominik Reiter (je 1)

Eingesetzte Spieler, inkl. ÖFB-Cup (31): Lukas Fadinger (35), Mike-Steven Bähre, Lukas Fadinger, Christian Gebauer und Paul Koller (je 34), Lukas Gugganig, Jan Jurcec und Atdhe Nuhiu (je 31), Dejan Stojanovic (29), Constantin Reiner und Gustavo Santos (je 25), Sandro Ingolitsch (24), Leonardo Lukacevic (24), Dominik Reiter (18), Amir Abdijanovic (17), Vesel Demaku und Mohamed Ouédraogo (je 16), Noah Bischof (14), Felix Strauss (13), Sofian Bahloul und Nosa Edokpolor (je 12), Tobias Schützenauer (7), Pascal Estrada und Jan Zwischenbrugger (je 6), Ousmane Diawara (5), Djawal Kaiba und Manuel Prietl (je 4), Sebastian Aigner, Alexander Eckmayr und Damian Maksimovic (je 1).

In der nächsten Folge verlassen wir den Westen des Landes und kommen nach Oberösterreich: Zum Aufsteiger & Rangneunten FC Blau-Weiß Linz.

Siehe auch:

Ligaportal-Saisonbilanz SC Austria Lustenau: Hypothek aus Horror-Herbst zu groß

Ligaportal-Saisonbilanz WSG Tirol: Gemischte Gefühle im Heiligen Land

 

Fotocredit: GEPA-ADMIRAL