Zehn Klagenfurter erringen Arbeitssieg gegen Schlusslicht

Während Austria Klagenfurt unter der Woche als "David" den Bundesligisten Admira Mödling mit 2:0 aus dem ÖFB-Cup schoss, ging man am heutigen Freitagabend ganz klar als "Goliath" in das Heimspiel gegen das Schlusslicht, die KSV 1919 Amateure. Die Partie begann aber nicht plangemäß, wurde Austria-Abwehrchef Oliver Pusztai Mitte der ersten Halbzeit (26.) des Feldes verwiesen. Trotz über einer Stunde in numerischer Unterlegenheit konnte die Friesenbichler-Elf einen knappen 1:0-Heimsieg bejubeln. Kapitän Matthias Dollinger erzielte in Minute 53 das Goldtor.

 

Schock für Austria! Früher Ausschluss gegen Abwehrchef

Nur knapp über 300 Fans verirrten sich - trotz der geschafften Cup-Sensation gegen den Bundesligisten Admira - am heutigen Freitagabend in die Wörthersee-Arena, um die Violetten im Heimspiel gegen den Träger der "roten Laterne" zu unterstützen. Das anfängliche Abtasten wurde nach einer knappen Viertelstunde von Austria-Angreifer Marc Sand beendet, doch der ehemalige Bochum-Legionär verschoss nach Vorarbeit von Marco Sahanek und Peter Pucker aus vielversprechender Position. Die Heimelf zeigte sich feldüberlegen, doch die blutjungen Obersteirer fanden nach etwa 20 Minuten einen ersten "Sitzer" vor, doch der schon im Cup-Spiel glänzend disponierte Klagenfurt-Goalie Alexander Schenk konnte einen Kracher von Thomas Hirschhofer im Nachfassen entschärfen.

Etwa fünf Minuten später dann der große Schock für die Wörthersee-Kicker. Abwehrchef Oliver Pusztai beging im Mittelfeld ein Foul mit gestrecktem Fuß, sah dafür korrekterweise die gelbe Karte, kritisierte Schiedsrichter Schüttengruber in der Folge aber zu heftig und bekam dafür direkt die rote Karte präsentiert. Den Austrianern stand nun ein mehr als einstündiges Unterzahlspiel ins Haus. Matthias Dollinger versuchte es in weiterer Folge zwei Mal erfolgslos aus der Distanz, ehe die Russ-Elf aus Kapfenberg in der Offensive präsenter wurde, aber bis zum Pausenpfiff nur mehr zwei Halbchancen durch einen Masovic-Freistoß und eine Hirschhofer-Hereingabe zu verbuchen hatte.

 

Überragender Kapitän schießt Austria zum Sieg

Zu Beginn des zweiten Abschnitts überschlugen sich die Ereignisse. Quasi mit dem Wiederanpfiff fanden die Violetten eine Doppelchance vor, doch Matthias Dollinger verzog bei einem Weitschuss nur knapp und Grega Triplat, der den Ball vom Austria-Kapitän aufgespielt bekam, scheiterte am reaktionsstarken KSV-Schlussmann Christoph Nicht. Wenige Augenblicke später hatten die Obersteirer den Führungstreffer auf dem Fuß, doch eine abgerissene Flanke von Armin Masovic knallte nur gegen die Latte. Glück für den Favoriten aus Klagenfurt, der in der bisher besten Phase der Partie die Führung bejubeln durfte: Nach einem Freistoß von Triplat fasste sich der stark spielende Routinier Dollinger ein Herz, zog mit seinem schwächeren rechten Fuß ab und bezwang KSV-Goalie Christoph Nicht mit einem platzierten Schuss in die lange Ecke - 1:0 für die Austria.

Nach dem Führungstreffer ließen sich die Klagenfurter mit einem Mann weniger verständlicherweise etwas zurückfallen, blieben aber über schnelle Konterstöße durchaus gefährlich. Die Jungfalken erhöhten im Finish den Druck, bissen sich aber an der sattelfesten Austria-Defensive immer wieder Zähne aus. Die beste Ausgleichschance für den KSV vergab Armin Masovic, der einen Freistoß nach 90 Minuten aus 20 Metern nur in die Mauer donnerte. Kurze Zeit später beendete das souveräne Schiedsrichtertrio rund um Clemens Schüttengruber die Partie. Letztendlich durften sich zehn Klagenfurter - trotz der gelb-roten Karte gegen Abwehrchef Oliver Pusztai nach 26 Minuten über einen Arbeitssieg gegen das Schlusslicht aus der Obersteiermark freuen.


Stimmen zum Spiel:

Heimo Vorderegger (Sportlicher Leiter Austria Klagenfurt):
"Wir haben heute kein gutes Match geboten, können uns nur über das Ergebnis freuen. Es war mir aber klar, dass es heute kein leichte Partie wird, haben wir doch noch das 120-minütige Cup-Spiel vom Dienstag in den Knochen stecken gehabt. Es wartet noch ein hartes Stück Arbeit auf uns bis wir wirklich als hundertprozentig homogene Truppe präsentieren werden."

Die Besten (Austria Klagenfurt): Matthias Dollinger, Alexander Schenk


von Marco Wolfsberger