etoxx VSV wirft Bundesligisten aus Cup

altvillacher svIn der zweiten Hauptrunde des ÖFB Samsung Cups traf der etoxx VSV auf den aktuellen Bundesliganeunten SC Wiener Neustadt. Die von Heimo Pfeifenberger gecoachten Niederösterreicher hatten in Österreichs höchster Spielklasse bislang nur selten Grund zum Jubeln. Gerade einmal einen einzigen Saisonsieg konnte man im ersten Meisterschaftsviertel verbuchen. Dennoch gingen die Wiener Neustädter natürlich als klarer Favorit in diese Partie, wobei das im Cup, der bekanntlich seine ganz eigenen Gesetze hat, nicht immer viel bedeuten muss. Tatsächlich sollte sich am Ende der Außenseiter aus Villach und nicht der Bundesligist in diesem Duell durchsetzen.

Außenseiter mit Auftakt nach Maß

Bei den Gästen nahm zu Spielbeginn doch der eine oder andere bekannte Name zunächst einmal nur auf der Bank Platz. So waren bei Wiener Neustadt dieses Mal Torhüter Jörg Siebenhandl, Daniel Wolf und Routinier Günter Friesenbichler nur Ersatz. Die Villacher verzichteten ihrerseits mehr oder weniger freiwillig auf die Dienste von Marco Reich, Daniel Pirker und Michael Kirisits. Auch ohne diese drei Spieler erwischte der Außenseiter in dieser Begegnung einen Auftakt nach Maß. Aufgrund eines schweren Schnitzers in der Abwehr von Matthias Maak kam Denis Curic an den Ball, welcher nicht zögerte, sondern sich sofort alleine Richtung gegnerisches Tor aufmachte. Im darauffolgenden Duell Eins-gegen-Eins mit Neustadt-Keeper Thomas Vollnhofer behielt der slowenische Angreifer die Oberhand und so stand es nach nur 4 absolvierten Minuten bereits 1:0.

Damit hatte wohl niemand gerechnet

Nach diesem frühen Treffer der Hausherrn war vorerst kein großer Unterschied zwischen den beiden Kontrahenten zu erkennen. Der VSV hielt mit seinem um zwei Klassen höher spielenden Widersacher absolut mit. Nach rund 20 Minuten bekamen die Gäste dann aber die Begegnung doch immer besser in den Griff. Dario Tadic hatte zunächst jedoch sein Visier bei seinen Abschlüssen noch nicht richtig justiert, wodurch der Stürmer bei zwei guten Gelegenheiten kurz hintereinander den Ball über die Latte jagte. Das Hoch der Pfeifenberger-Elf sollte aber nicht lange anhalten. Nach einem Foul von Christoph Martschinko an Michel Sandic entschied Schiedsrichter Christopher Jäger in der 37. Minute sofort auf Elfmeter für den VSV. Johannes Isopp übernahm daraufhin die Verantwortung vom Punkt, verlud den Schlussmann und erzielte das zweite Tor der Draustädter an diesem Abend. Es sollte schließlich in Halbzeit Nummer eins nicht das letzte für die Heim-Mannschaft gewesen sein, denn in der allerletzten Minute des ersten Abschnittes zirkelte Sandic noch einen Freistoss unhaltbar ins Kreuzeck. Somit lag zur Pause der Regionalligist mit drei Toren in Front, womit vor dem Anpfiff wohl niemand gerechnet hätte.

Sturmtank verschafft neue Hoffnung

Bei Wiener Neustadt konnte man zu Beginn der zweiten Halbzeit mit Günter Friesenbichler ein neues Gesicht auf dem Rasen ausfindig machen. Die Gäste mussten bereits früh in der Partie alles riskieren, um überhaupt noch eine Chance zu haben und so war diese Einwechslung mehr als nur verständlich. Trotz dieser neuen Waffe im Angriff blieb der Bundesligist nach dem Seitenwechsel vorerst harmlos. In der 62. Minute wäre es dann aber fast doch soweit gewesen und den Wiener Neustädtern wäre ihr erster Treffer in der Partie gelungen. Tadic verfehlte jedoch mit seinem Schuss von der Strafraumgrenze hauchdünn das Tor des VSV. Drei Minuten später machte es sein Teamkollege Günter Friesenbichler per Kopf besser. Der Sturmtank verschaffte mit seinem Treffer den Gästen wieder neue Hoffnung auf ein mögliches Comeback.

Für mehr sollte es letztlich für die Mannen von Heimo Pfeifenberger aber nicht mehr reichen. Die Villacher, angepeitscht von ihren Fans, brachten ihren Vorsprung die letzten 25 Minuten über die Zeit, ohne dabei Gefahr zu laufen den Sieg noch einmal aus der Hand zu geben. Die Cup-Sensation war somit perfekt!


Stimmen zum Spiel:

Peter Hrstic (Sportlicher Leiter des etoxx VSV):
„Angefangen von unserer Nummer eins bis hin zu den Wechselspielern hat heute wirklich jeder einzelne eine großartige Leistung abgeliefert, wobei man aber auch dazu sagen muss, dass Trainer Günther Kronsteiner mit seinem taktischen Konzept ein echtes Meisterstück gelungen ist. Die Rotationen bzw. die Umstellungen bei der Aufstellung haben sich als goldrichtig herausgestellt. So waren wir in dieser Begegnung 70 Minuten lang auch klar die bessere Mannschaft. Der Sieg geht daher absolut, auch in dieser Höhe, in Ordnung. 16 Vereine sind nach dieser Runde nun noch übrig. Bei der Auslosung für das Achtelfinale hoffen wir jetzt, dass ein kleiner Club wie der VSV einmal das Glück hat, einen ganz großen wie etwa Rapid, Salzburg oder Austria zugelost zu bekommen. Ein Heimspiel vor vielen Zuschauern gegen einen solchen Gegner wäre schon toll.“

Die Besten beim VSV: Isopp, Böck, Gasser, Sandic, Ebner


etoxx VSV – SC Wiener Neustadt 3:1 (3:0)
Tore:
Curic (4.), Isopp (37. Elf.), Sandic (45.); Friesenbichler (65.)
Gelb-Rot: Ramsebner (93.)
Stadion Villach-Lind; 400 Zuschauer
SR Jäger


von Michael Obrecht