St. Florian erkämpft sich "dreckigen Arbeitssieg" gegen Jungfalken

Ein Sechs-Punkte-Spiel stieg am Freitagabend im Florianer Sportpark, wo die auf dem drittletzten Rang platzierte Union T. T. I. St. Florian das Schlusslicht aus der Obersteiermark, die KSV 1919 Amateure, empfing. Die Gäste begannen trotz "roter Laterne" stark, kassierten aber nach einer knappen Viertelstunde durch einen Kopfballtreffer von St. Florians Markus Hermes die kalte Dusche. Die Steirer blieben spielbestimmend, das Ergebnis blieb aber lange unverändert. Nach 70 Minuten machte dann die Wahlmüller-Elf durch einen Treffer von Thomas Himmelfreundpointner den Sack zu und durfte sich letztendlich über einen 2:0-Heimerfolg und drei Punkte freuen. "Ein hart erkämpfter, dreckiger Arbeitssieg", so Coach Wahlmüller nach dem Schlusspfiff.

 

Jungfalken dominieren - Florianer treffen

Die Russ-Elf aus Kapfenberg präsentiert sich in den Anfangsminuten ganz und gar nicht wie ein Tabellenschlusslicht und erspielt sich von Beginn an tolle Chancen. Nach Vorlage von Gerald Nutz scheitert Philip Fuchs mit einem Kopfball an St. Florians Keeper Lorenz Höbarth (5.). Der junge Angreifer findet nur wenige Augenblicke später die nächste gute Einschussmöglichkeit vor, doch sein Versuch kann in extremis von der Abwehr der Heimischen abgeblockt werden. Nach etwa 12 Minuten lancieren die Sängerknaben den ersten Angriff: Nach einer einstudierten Freistoßvariante landet die Flanke von Thomas Himmelfreundpointner genau auf dem Kopf von Markus Hermes, der die zu diesem Zeitpunkt überraschende Führung der Florianer besorgt. Kurze Zeit später scheitert Kapitän Thomas Mitterndorfer mit einem Weitschuss nur knapp am 2:0. Das war's aber auch schon mit der Florianer Herrlichkeit in Durchgang eins.

Zeigen sich doch die Jungfalken nur wenig geschockt vom Gegentreffer. Stefan Wiesinger kann einen Schuss von Thomas Hirschhofer, der Tormann Höbarth schon umkurvt hat, gerade noch von der Linie kratzen (17.) und hat Glück, dass Ibrahim Bingöl den Nachschuss aus kurzer Distanz nicht im Gehäuse unterbringt. Die Oberösterreicher finden zwar etwas besser ins Spiel, doch gute Torgelegenheiten bleiben absolute Mangelware. DIe beste Ausgleichschance im ersten Abschnitt findet Armin Masovic vor. Nach einer Ecke von Florian Stadler zieht er von der rechten Strafraumgrenze ab, findet aber im glänzend disponierten St.Florian-Goalie Lorenz Höbarth seinen Meister (33.). So geht es mit einer knappen Führung für die Heimelf in die Kabinen.

Doppelwechsel bringt Stabilität - Himmelfreundpointner entscheidet Partie

In der Halbzeit zieht Willi Wahlmüller gleich zwei Joker und lässt einen Doppelwechsel durchführen. Die Hereinnahme von Gregor Schmidthaler und Roland Hinterreiter sollte dem Spiel der Sängerknaben gut tun. Nach 50 Minuten verzieht Mitterndorfer bei einem Kracher aus der Distanz nur knapp, ehe Gregor Schmidthaler im Eins-gegen-Eins gegen den gut herauseilenden KSV-Goalie Christoph Nicht den Kürzeren zieht. Nach einer Stunde dann wieder ein Lebenszeichen der Gäste, doch Bingöl setzt das Leder nach einer Nutz-Masovic-Kombination etwas zu hoch an.

25 Minuten vor dem Ende haben die Heimischen dann die Chance zur Vorentscheidung, doch der stark spielende Roland Hinterreiter hat Pech, da sein Kopfball nur an der Latte landet. Fünf Minuten später macht es Thomas Himmelfreundpointner besser: Dominic Winkler startet nach einem Energieanfall einen Sololauf auf der rechten Seite, tankt sich an allen Gegenspielern vorbei und kann jubeln, da der Ex-Sierninger Thomas Himmelfreundpointner seinen Stangelpass problemlos aus kurzer Distanz zum 2:0 über die Linie drückt.

Die Russ-Elf stemmt sich auch mit dem Zwei-Tore-Rückstand im Genick gegen die drohende Niederlage, doch die Florianer Defensive kann die Schlussoffensive der Gäste unbeschadet überstehen. Die Sängerknaben können nach dem zweiten "Dreier" am Stück etwas Luft im Keller verschaffen, während diese für die Kapfenberger nach der siebten Saisoniederlage im achten Match immer dünner wird.

 

Stimme zum Spiel:

Willi Wahlmüller (Trainer Union T. T. I. St. Florian):
"Das war heute ein hart erkämpfter, dreckiger Arbeitssieg. Die Kapfenberger haben sehr bissig begonnen und wir sind doch etwas glücklich in Führung gegangen. Unser Keeper Lorenz Höbarth hat uns in der ersten 45 Minuten mit tollen Paraden im Spiel gehalten. Generell war ich mit der Leistung meiner Mannschaft in Halbzeit eins keinesfalls zufrieden. Nach dem Doppelwechsel zur Pause haben wir uns im zweiten Abschnitt verbessert und eine ordentliche Leistung geboten. Wir haben schon öfters gut gespielt und trotzdem keine Punkte geholt, heute war es umgekehrt und das war doppelt wichtig, haben wir doch eine richtungsweisende Partie für uns entschieden."

Die Besten: Lorenz Höbarth, Roland Hinterreiter, Thomas Mitterndorfer;

Die Besten (KSV Ama.): Armin Masovic, Ralph Spirk, Thomas Hirschhofer

von Marco Wolfsberger