Die liga3.at-Transferanalyse: Teil 2

transfersAuch in dieser Übertrittszeit blieb kaum wo ein Stein auf dem anderen, weit über 200 Transfers hatten die 16 Klubs der Regionalliga Mitte zu verbuchen. Wie schon im Winter dürfen sich Austria Klagenfurt und der FC Pasching auch im Sommer um den Titel "Transferkaiser streiten", haben sie doch nicht nur viele, sondern auch jede Menge prominente Namen verpflichtet. Doch auch die anderen Vereine haben aufhören lassen, werden kommende Saison echte Kaliber wie Samir Muratovic oder Petr Vorisek in Liga drei aufgeigen. Hier nun Teil 2 der liga3.at-Transferanalyse mit dem GAK, der Union St. Florian, dem SV Feldkirchen, den Sturm Amateuren und dem SV Wallern.

 

GAK - Neuer Trainer, viele neue Gesichter

Das Scheitern in der Relegation forderte auch beim GAK große Veränderung. Ex-Coach Ales Ceh wurde von seinem Landsmann Ante Simundza, der zuvor den slowenischen Erstligisten ND Mura 05 unter seinen Fittichen hatte, auf der Kommandobrücke der Roten beerbt. Vor allem an Spielern des Liga-Konkurrenten FC Gratkorn schien die sportliche Führung Gefallen gefunden zu haben. Neben Kapitän Gerald Säumel und Edelzangler Marc Klicnik konnte man sich auch die Dienste von Goalgetter Oliver Wohlmuth, der in der abgelaufenen Saison 19 Tore erzielt hat, sichern. Zusätzlich kehrt Stürmer Jakob Färber von Gleinstätten nach Liebenau zurück und wird gemeinsam mit Neo-Angreifer Miliam Guerrib um Einsatzminuten im Dress der Roten rangeln. Neuigkeiten gibt es auch auf der Tormannposition: Nach dem Abgang von Stammgoalie Rene Pösendorfer duellieren sich mit Grödig-Neuerwerbung Georg Blatnik und Christoph Weissenbacher zwei junge Schlussmänner ums Einser-Leiberl. Das Mittelfeld verstärkten die Grazer mit dem torgefährlichen Lukas Stadler, den man sich ein Jahr vom KSV 1919 ausgeliehen hat, und Mario Pranjic, den es vom Erste-Liga-Aufsteiger SV Horn an die Mur verschlagen hat. Perica Sare, der zuletzt für den kroatischen Erstligisten NK Zadar aufgelaufen ist, und Thomas Pertl (Rapid Lienz) sind in der Defensie eingeplant.

In puncto Abgänge traf es den GAK wohl am härtesten von allen 16 RLM-Klubs. Top-Talent Thomas Murg hat nach einer Saison der Extraklasse den Sprung an den Verteilerkreis zu Austria Wien gewagt und wird dort von Ex-GAK-Coach und seinem langjährigen Mentor Peter Stöger betreut. Das Mittelfeldduo Mario Leitgeb und Stefan Nutz hat es nach Salzburg zum Erste-Liga-Veren SV Grödig gezogen, während Angreifer Daniel Brauneis künftig in der Ostliga für Amstetten auf Torjagd gehen wird. Schon im Winter vollzogen wurde der Wechsel von Linksverteidiger Christian Schilling zu Wacker Innsbruck, der den Sprung in die Bundesliga somit genauso wie Michael Berger, der künftig in Wiener Neustadt aufgeigen wird, geschafft hat. Mario Steiner ist beim Liga-Rivalen Villach unterkommen, während es Christian Tschermanek eine Etage tiefer in Gleinstätten versucht.

Fazit: Der erwartete Umbruch nach dem verpassten Aufstieg in die Erste Liga hat stattgefunden. Unersetzbar wird Thomas Murg sein, der Youngster war gemeinsam mit Goalgetter Herbert Rauter, der verlängert hat, die prägende Figur im Offensivspiel der Grazer. Die Abgänge von Brauneis, Nutz, Schilling oder Leitgeb tun weh, könnten aber von den gut ausgewählten Neuverpflichtungen durchaus gleichwertig ersetzt werden. Vor allem die Gratkorn-Achse bestehend aus Gerald Säumel, Marc Klicnik und Oliver Wohlmuth verspricht so einiges. Dazu kommt mit Lukas Stadler ein hochtalentierter Mittelfeldmann, der schon in der Vorsaison unter Beweis gestellt hat, dass er für jede Menge Tore und Offensivimpulse gut ist. Ein Fragezeichen steht auch noch hinter dem neuen Goalie. Im Cup spielte Christoph Weissenbacher, da Georg Blatnik fehlte. Ob einer der beiden den in der Vorsaison so stark aufspielenden Rene Pösendorfer hundertprozentig ersetzen kann, muss erst bewiesen werden. Insgesamt hat der GAK ein wenig Qualität eingebüßt, doch auch dank der Vertragsverlängerungen von Kapitän Christian Deutschmann, Goalgetter Herbert Rauter oder Mittelfeldmotor Michael Hofer zählt man auch heuer zu den Spitzenteams, die gewiss ein Wörtchen um den Titel mitreden werden.

 

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Union T. T. I. St. Florian - Ausbildungsverein bleibt Weg treu

Wie gewohnt verlief die Transferzeit in St. Florian. Coach Willi Wahlmüller konnte den Stamm der Vorjahres-Mannschaft halten und sich daneben vor allem die Dienste von hungrigen Akteuren, die sich in unteren Ligen schon bewiesen haben, sichern. Das Mittelfeld hat man mit Thomas Himmelfreundpointner, der vom OÖ-Ligisten SV Sierning kommt, und St. Magdalenas Rohdiamanten Florian Krennmayr verstärkt. Sie haben gute Chancen auf viele Einsätze, standen sie doch auch schon beim 2:1-Cuperfolg gegen BW Linz in der Startformation. Mit Angreifer Sebastian Nuspl und Markus Bauer durfte man zwei Heimkehrer von Weißkirchen wieder begrüßen, während in der Defensive der in der Akademie Linz ausgebildete Stefan Wiesinger vom Landesligisten SV Gallneukirchen sowie Bernhard Buchegger vom Bezirksliga-Meister ASKÖ Pregarten geholt wurden.

Auch heuer ist es den Sängerknaben gelungen wieder einen Akteur für höhere Aufgaben auszubilden. Der auf den Außenbahnen universell einsetzbare Nico Antonitsch wechselte in die Obersteiermark zum Bundesliga-Absteiger KSV 1919, wo er seine Karriere weiter vorantreiben möchte. Linksverteidiger Florian Gahleitner muss aufgrund der Polizeischule fußballerisch ein wenig kürzer treten und wird künftig beim Neo-Landesligisten ASKÖ Pregarten auflaufen, während es Kapitän Thomas Gröbl in dieselbe Spielklasse zur Union St. Martin/Mühlkreis zog. Ersatzkeeper Patrick Schwarzbauer versucht sich in den kommenden Monaten hingegen beim OÖ-Ligisten Donau Linz.

Fazit: Chefcoach Willi Wahlmüller ist es gelungen den Stamm der Mannschaft, inklusive Goalgetter Thomas Zemann, zu halten. Der Abgang von Nico Antonitsch schmerzt natürlich, doch ist dieser Wechsel zugleich eine Bstätigung der hevorragenden Arbeit des Trainerteams und Verantwortlichen in St. Florian. Die talentierten Neuzugänge werden sich im gewohnt guten Florianer Mannschaftsklima schnell integrieren können und der eine oder andere wird sicherlich öfters aufzeigen können. Dass diese Philosophie vernünftig und wirtschaftlich ist, steht außer Frage. Ob man damit jedoch groß Sprünge nach vorne wagen kann, darf bezweifelt werden. Auch das Zuschauerinteresse stagniert, trotz der guten Arbeit, schon seit Jahren auf eher mäßigem Level. 


SV M&R Feldkirchen - Vertrauen in bewährte Kräfte

Nach dem Karriereende von Auron Miloti und Spielertrainer Robert Micheu, der sich von nun einzig und alleine auf seine Aufgabe als Coach konzentrieren möchte, ist dem Aufsteiger vor allem jede Menge Routine abhanden gekommen. Mit Michel Micossi konnte immerhin ein regionalliga-erfahrener Mittelfeldmann von den Sturm Amateuren verpflichtet werden. Auch der junge Angreifer Kevin Vaschauner ist eine vielversprechende Investition, erzielte der 20-jährige Stürmer in der abgelaufenen Saison für den Kärntnerligisten St.Veit/Glan stolze 19 Treffer. Die beiden 19-jährigen Mittelfeldakteur Jakob Gruber (SK Treibach) und Patrick Fleiss, der letzte Saison vom GAK an St. Veit/Glan ausgeliehen war, sowie der 21-jährige Ex-Landskron-Spieler Alexander Stroj runden die kurze Liste an Neuzugängen ab.

Nach dem Goalgetter Auron Miloti seine Fußballstiefel genauso wie Coach Robert Micheu an den nagel gehängt hat, galt es beim Aufsteiger vor allem die Offensivabteilung rund um Martin Hinteregger und Matthias Regal zu halten, dies gelang. Dafür stehen Daniel Wernig, Patrick Steinschifter und Sebastian Schmid nicht mehr im Kader der Tiebelstädter.

Fazit: Auch nach dem Aufstieg in die Regionalliga setzen die Feldkirchner auf die junge Welle. Dass dem Team von Coach und Ex-LASK-Kicker Robert Micheu eine beinharte Saison ins Haus steht, ist allen bewusst. Die Verpflichtung von ein, zwei Routiniers hätte nicht geschadet, ist aber nicht zustande gekommen. Doch warum sollte die jungen Wilden, denen im Vorjahr schon der Meistertitel geglückt ist, nicht auch heuer das Saisonziel - der Klassenerhalt - gelingen?


SK Puntigamer Sturm Graz Amateure - Noch jünger als im Vorjahr

Kein echter Neuzugang und dennoch viele neue Gesichter bei den Jungblackies! Anel Kocijan, der schon in der Testspielen nicht mit Toren geizte, Mergim Krasniqi und Dominic Rass kehren vom Kooperationspartner aus Pachern wieder in die Hauptstadt zurück und gehören von nun an dem Kader von Coach Markus Schopp an. Tormanntalent Lukas Waltl ist von Gleinstätten in die Landeshauptstadt zurückgekehrt und wird wohl in der kommenden Saison das Tor der Amateure hüten. Aus der U18-Akademie Mannschaft wurden mit Erman Bevab, Jörg Jauk, Alexander Kager, Andreas Lackner, Sebastian Neumeister, Florian Pinnitsch, Felix Schmied und Lukas Strobl etliche Talente geholt. Sie können in der Regionalliga erste Erfahrung sammeln und sich in Ruhe für höhere Aufgaben vorbereiten. Möglicherweise gelingt ihnen ein ähnlicher Durchbruch wie Marc Andre Schmerböck oder David Schnaderbeck im Vorjahr.

Getrennt hat man sich bei den jungen Grazer von einigen "Routiniers". Der 28-jährige Kroate und im Vorjahr zugleich älteste Akteure der Jungablackies Krunoslav Cicak hat das Team ebenso wie der 23-jährige  Angreifer Marvin Weinberger, der zwar im Profkader stand, aber oft bei den Amateuren aushelfen musste, verlassen. Auch Sandro Foda, der Sohn von Ex-Sturm-Coach Franco Foda, hielt eine Luftveränderung für notwendig und versucht sein Glück nun in der Ersten Liga beim TSV Hartberg.  Michel Micossi hat sich dem Liga-Rivalen SV Feldkirchen angeschlossen, während Florian Schögl ebenfalls der Regionalliga Mitte treu bleibt und künftig beim Steirerliga-Meister SC Kalsdorf zwischen den Pfosten stehen wird. Mittelfeldakteur Christian Kluge tauschte das schwarz-weiße Trikot mit dem des Neo-Landeligisten SC Deutschlandsberg, während sich Marco Foda und Luka Bilobrk noch Vereinssuche befinden. Christoph Zotter und Daniel Pinnitsch wurden an den Kooperationsverein Pachern verliehen.

Philipp Hütter und David Schloffer wurden zu den Profis hinaufgezogen, könnten aber weiterhin bei den Amateuren auflaufen. Auch Marc Andre Schmerböck hat einen Jung-Profivertrag unterzeichnet.

Fazit: Die ohnehin schon blutjunge Schopp-Elf ist weiter verjüngt worden. In der kommenden Saison musste man doch sehr lange gegen den Abstieg kämpfen, ob dies heuer anders wird, gilt es abzuwarten. Ausreichend Talent ist zweifellos vorhanden, doch die ohnehin schon bescheidene Erfahrung ist noch weniger geworden. Man darf gespannt sein, wie schnell sich die aufgerückten Talente zu echten Leistungsträgern entwickeln können.


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SV Zaunergroup Wallern - Das Mittelfeld als Prunkstück

Ordentlich aufgerüstet hat auch der OÖ-Aufsteiger SV Wallern. Mit dem Ex-Rapid und Austria-Spieler Petr Vorisek, der noch dazu ehemaliger tschechischer Teamspieler war, konnte ein ganz dicker Fisch an Land gezogen werden, der künftig als "Sechser" das Spiel der Wallerner lenken soll. Mit Roman Hintersteiner konnte man einen Kreativspieler, der sich in der Regionalliga beim FC Pasching schon bewiesen hat, vom OÖ-Ligisten UFC Eferding loseisen. Für die nötigen Tore sollen der 28-jährige, ungarischen Angreifer Robert Fekete, der vom Ostliga-Aufsteiger Ostbahn an die Trattnach gewechselt ist, und Ex-Austria-Salzburg-Stürmer Marco Roser sorgen. Der kroatische Keeper Matija Dandic wird sich mit bisherigen Stammgoalie Martin Haberl um die Einser-Position duellieren, während der junge "Sechser" Edvin Hodzic von Pasching zur Gschnaidnter-Elf gewechselt ist. Der 17-jährige Andorfer Youngster Niklas Klaffenböck komplettiert das Einkaufsprogramm der Oberösterreicher.

Nicht mehr an Bord sein wird Old-Boy und Torgarant Werner Topf, der zu Donau Linz in die OÖ-Liga gegangen ist. Auch Defensivmann Ivica Jurinovic (Edelweiß Linz) und Außenbahnspieler Dominik Klinger (SV Grieskirchen) haben den Sprung in die Regionalliga nicht gewagt und sind bei OÖ-Ligisten untergekommen. Auch Florian Schwentner, Andreas Reich, Matthäus Leibetseder sowie Ersatztormann Manuel Metzger stehen Coach Harald Gschnaidtner nicht mehr zu Verfügung.

Fazit: Vor allem das Mittelfeld ist beim OÖ-Aufsteiger herausragend besetzt. Namen wie Herwig Drechsel, Petr Vorisek, Harrison Kennedy, Roman Hintersteiner oder Ramazan Eker stehen für Qualität. Im Angriff soll es der Ungar Robert Fekete richten, während man in der Defensive auf altbewährte Kräfte setzt. Normalerweise sollte der Abstiegskampf kein Thema für die Gschnaidtner-Truppe sein, auch weil es dieses Mittelfeld mit jedem anderen in der Liga locker aufnehmen und möglcieh Schwächen in anderen Mannschaftsteilen kaschieren kann.

 

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von Marco Wolfsberger