The Wall oder Fliegenfänger? Die Keeper im Mittelpunkt!

Oft wird ihnen ein besonderer Tick attestiert. Nein die Rede ist dieses Mal nicht von den Linksaußen, sondern von der Torhütern, die oft in Minuten vom "Hexer" zum Sündenbock und umgekehrt werden. Teufelskerl oder Pannenkeeper? In unserer großen liga3.at-Torhüteranalyse dreht sich heute alles um Torsperren, offene Scheunentore und dem Keeper-Head-to-Head, wo wir Kurisoses und Interessantes herausfinden konnten.

 

Die Keeper der Regionalliga Mitte im Vergleich

Berücktsichtigt wurden alle Schlussmänner, die im Herbst 2011 mindestens 270 Minuten (also drei Partien) gespielt haben!

  Keeper   Verein    Gegentore    Einsatzminuten Kassiert alle ... Min ein Tor   zu null 
Marc Baumgartner Austria Klagenfurt  10  417  42  0
 Patrick Böck  VSV  14  1260  90  6
 Florian Froschauer  FC Wels  10  810  81  3
 Filip Gacevski  KSV Amateure  14  630  45  0
 Matthias Götzinger  FC Gratkorn  17  810  48  0
 Phillip Gröblinger  KSV Amateure  7  360  51  1
Christoph Haas Vorwärts Steyr  28  1260  45  2
 Manuel Harrant  UVB Vöcklamarkt  21  1260  60  4
 Florian Heindl  Austria Klagenfurt  3  360  120  1
 Lorenz Höbarth  Union St. Florian  19  1350  71  2
 Michael Höfler  LASK Juniors  26  630  24  0
 Patrick Kostner  KSV Amateure  3  360  120  2
 Benjamin Kramer  FC Wels  10  540  54  1
 Rasim Memic  FC Gratkorn  9  540  60  0
 Pavao Pervan  LASK Juniors  13  630  48  2
 Christian Petrovcic  DSV Leoben  17  1350  79  4
 Rene Pösendorfer  GAK  6  1310  218  11
 Marcel Reichmann  SAK  21  1348  64  4
 Mario Rinnofner  SV Allerheiligen  15  1350  90  6
 Alexander Schachner  Sturm Amateure  10  450  45  1
 Alexander Schenk  Austria Klagenfurt  3  573  191  5
 Florian Schögl  Sturm Amateure  8  810  101  3
Amir Turbic
FC Pasching 27
1292 48
3
 Lukas Waltl  SV Gleinstätten  18  1260  70  5

 

Psendorfer Leoben - GAK11 Mal zu 0, 6 Gegentore in 15 Spielen und 718 Minuten Torsperre!

Das sind die unglaublichen Zahlen von GAK-Keeper Rene Pösendorfer, der somit die anderen Tormänner auf den ersten Blick in den Schatten stellt. Keine Frage: Der 22-Jährige ist ein bärenstarker und souveräner Schlussmann, wurde aber nur selten geprüft, da seine Vorderleute den Gegner immer beherrschten, ihm somit auch viel Arbeit vom Leiben hielten. Wenn es jedoch brenzlig wurde, war der Ex-Leoben-Schlussmann immer Posten und strahlte die nötige Ruhe aus!

Shootingstars am Vormarsch

Interessant: Wohl selten zuvor wurde so vielen jungen Goalies das Vertrauen von ihren Trainern geschenkt, sind lediglich Klagenfurts Alex Schenk, Mario Rinnofner von Allerheiligen und der Vöcklamarkter Manuel Harrant älter als 25, überschreitet gar nur ersterer den "zweistelligen Dreier". Doch diese Routine machte sich bis zu seiner schweren Verletzung bezahlt, war Schenk die violette Erfolgsgarantie, musste in seinen 573 Einsatzminuten lediglich drei Mal die Schgl SturmKugel aus dem Netz holen.

Sein erster Nachfolger im Austria-Gehäuse, Marc Baumgartner, konnte, wie auch die Zahlen in der Tabelle belegen nicht hundertprozentig überzeugen, ehe der blutjunge Florian mit 17 Lenzen ins kalte Wasser geworfen wurde und in seinen vier Partien brillierte, genauso wie Jungblackie-Keeper Florian Schögl, der bloß zwei Jahre älter ist und nur gut alle 100 Minuten hinter sich greifen muss.

Bck VSVKuriosum am Rande

Auch Gleinstättens Blondschopf Lukas Waltl bestritt 14 der 15 Partien im Herbst, jedoch nur 13 für die Gerlitz-Elf, da der ausgeliehen Torwart in der 13. Runde von Sturm Graz zu dessen Amateuren zurückbeordet wurde und dem eigentlichen Liga-Konkurrenten in Pasching mit tollen Paraden einen wichtigen Punkt sicherte. Als Retter einiger Punkte kann auch zweifellos Villachs Patrick Böck bezeichnet werden, der gemeinsam mit der Abwehrkette das Prunckstück der Kronsteiner-Elf bildet und nur 14 Treffer einstecken musste, also einen weniger als Allerheiligens Mario Rinnofner, der ebenfalls zu den konstantesten Rückhalten der Liga zählt.

(Fast) 4 Gegentore pro Match!

Beinahe irrational ließt sich die Bilanz vom "Auswärtskeeper" der LASK Juniors, Michael Höfler, der Hfler LASK Junalle 24 Minuten hinter sich greifen muss und somit unfreiwillig und ohne viel Schuld zum "Torschlucker der Liga" mutiert ist. Warum unfreiwillig? Der 18-jährige kam ausschließlich in Auswärtspartien zum Einsatz, wo die Juniors nur in Ausnahmefällen in akzeptabler Besetzung antreten konnten und somit oft schwer unter die Räder kamen, war es oft der junge Höfler der seine Mannen vor einem höheren Debakel mit unglaublichen Glanztaten, wie beim 0:4 beim GAK, bewahrte. Den besten Wert aller Goalies der Kellerkinder weist der Welser Florian Froschauer auf, der in seinen neun Partien nur zehn Mal hinter sich greifen musste, somit pro Match in der Regel nicht öfter als einmal hinter sich greifen muss.

Foto 1 und 2: RIPU Sportfotos
Foto 3: KUESS
Foto 4: Gabor Bota

von Marco Wolfsberger