Paukenschlag! Hat Pasching davon gewusst?

altWenn man denkt, dass die Spitze des Eisberges bereits erklommen wurde, wird man im Leben manchmal eines Besseren belehrt. Nach den Vorkommnissen um Adi Pinter (der 63-Jährge entblößte sich am Samstag vor der GAK-Fantribüne der Grazer UPC-Arena und seine ungebrochene Liebe zu den Rotjacken kam zum Vorschein) und der folgenden fristlosen Kündigung als Pasching-Trainer, gab der "rote Messias" am Montag ein Interview mit der Kleinen Zeitung. Unter anderem lässt Pinter darin damit aufhorchen, dass die Pasching-Vereinsführung von der Aktion gewusst habe. "Das war doch mit dem Geschäftsführer von Pasching......

.....abgesprochen. Der Büroleiter hat mir das Logo raufgemalt, Pasching hat sogar den Druck für ein Leiberl mit dem GAK-Logo gezahlt. Dass jetzt so ein Drama daraus gemacht wird, versteh’ ich nicht", so Adi Pinters Worte. Helmut Nussbaumer, Präsident des oberösterreichischen Klubs, wundert seit vergangenem Samstag überhaupt nichts mehr. "Ich kann es noch immer nicht glauben, dass man so etwas macht. Zu behaupten, dass wir davon gewusst haben, ist nicht korrekt. Ich habe erst heute morgen davon erfahren, dass Herr Pinter unserem Teambetreuer tatsächlich von einer Aktion erzählt hat. Was er vorhat, hat er allerdings keinem erzählt und Harald Hartl wollte kurz vor dem Match keine Unruhe hineinbringen und hat mich deswegen auch nicht kontaktiert. Wir hätten diese Sache ja nie durchgehen lassen." Nussbaumer ist vollkommen klar, dass Pinter jetzt versucht, sich zu verteidigen. "Es geht ja auch um sein Image. Der Täter bleibt aber schon ganz bestimmt er."

"Wir haben uns in ihm getäuscht!"

Weiters spricht Pinter von fünft- bis sechstklassigen Spielern. Auch das sei nicht richtig. "Pinter hat sich drei Spiele unserer Mannschaft angesehen, bevor wir den Vertrag unter Dach und Fach hatten. Er hat davon gesprochen, dass er der Mannschaft den Schub geben kann, den sie braucht. Wir haben uns in ihm getäuscht", so Nussbaumer

Vom seit jeher polarisierenden Adi Pinter hat die Vereinsführung abgesehen. "Da war keine Rede vom 'roten Messias'. Er wollte in seiner Karriere etwas aufbauen. Das hat er bis zu dem Zeitpunkt noch nicht gemacht. Seine Ideen waren gut. Er hat noch gemeint, dass er älter geworden ist und aus Fehlern der Vergangenheit gelernt hat." Was man davon zu halten hat, habe man am Samstag in Graz gesehen. Ein Seufzer und dann ein Lacher kommt Nussbaumer bei Pinters Idee, dass man den FC Pasching in FC Fasching unbenennen sollte, aus. "Er hat alles bekommen, was er wollte. Wenn man von seinen Spielern Professionalität fordert, dann muss man selbst auch mit Professionalität voran gehen."

Keine Veränderungen

Um das Image des Vereins macht sich der Klub-Chef übrigens keine großen Sorgen. "Das Positive an der ganzen Geschichte ist, dass wir die Strukturen im Verein nicht geändert haben, auch wenn Pinter das wollte. Das heißt, dass es intern keinerlei Veränderungen gegeben hat oder geben wird."

Jetzt solle erst einmal Ruhe einkehren. Wer Trainer wird, ist unklar. "Wir lassen uns so lange Zeit, wie es notwendig ist", so Nussbaumer, der allerdings verrät, dass ihm die Zeit mit 1b-Trainer Sandu Bors nicht schlecht gefallen hat.

von Martin Mandl