Nach 36 Runden stehen für die Blau-Weißen 13 Siege, 10 Remis und 13 Niederlagen zu Buche. Das Torverhältnis fällt bei 49:52 Treffern zwar negativ aus, doch 49 Punkte können sich für einen Aufsteiger durchaus sehen lassen. Praktisch gab es also pro Tor einen Punkt. Den Grundstein zum angepeilten Klassenerhalt und letztendlich für eine erfolgreiche Saison legten Kapitän Timo Wawra und Co. bereits im Herbst, als nach 21 Spieltagen komfortable 31 Punkte (8 Siege, 7 Remis, 6 Niederlagen) eingefahren wurden. Allerdings verlängerte die Elf von Neo-Trainer Thomas Weissenböck, der letzten Sommer als Meistermacher vom Regionalligisten LASK Juniors kam, wohl offensichtlich ihren Winterschlaf und startete im neuen Jahr doch gleich mit einer Negativserie von drei Niederlagen en suite und blieb dabei gar ohne erzielten Treffer. Dann gelangen im vierten Anlauf in 2012 immerhin beim 1:1 daheim gegen Saison-Lieblingsgegner SV Grödig (Duell-Bilanz: drei Siege, ein Remis) das erste Tor und der erste Zähler, ehe im darauffolgenden Heimspiel dann endlich der erste Dreier im neuen Jahr folgte. Am Dienstag, dem 27. März, mit einem 1:0-Triumph, ausgerechnet gegen Wintermeister SCR Altach.
Und das nach einem frühen 0:1-Rückstand. Überhaupt gelang es dem Aufsteiger noch zwei weitere Male in der Saison einen 0:1-Rückstand noch in einen Sieg zu verwandeln. Ebenfalls auswärts. Und zwar am 21. Oktober in Grödig (3:1-Sieg) und am 3. April in Hartberg beim 4:2-Sieg, als sogar 0:1- und 1:2-Rückstände wett gemacht wurden und im Schlussspurt binnen 18 Minuten drei Tore gelangen.
Apropos Tore. Nur ein Mal - am 23. August bei First Vienna - gab es in 36 Runden eine Nullnummer für die Linzer. Und wenn die Blau-Weißen das 1:0-Führungstor erzielte,n gab es in 16 Fällen immerhin am Ende elf Siege. Nur vier Mal mussten sich Abwehrchef Torsten Knabel und Co. mit einem Remis begnügen. Die einzige Niederlage nach einer 1:0-Führung gab es früh in der Saison, am 22. Juli beim späteren Meister WAC/St. Andrä. 20 Mal lag man insgesamt vorn.
Die torgefährlichste Viertelstunde hatten Top-Torjäger David Poljanec und Co. in jener vor dem Halbzeitpfiff mit elf Toren. Im Detail: 0-15. Min. = 6 Tore; 16.-30. Min. = 7 Tore, 31.-45. Min. = 11 Tore; 46.-60.Min. = 6 Tore, 61.-75. Min. = 9 Tore, 76.-90. Min. = 9 Tore, Nachspielzeit = 1 Tor. Pro
Noch präziser ist dies bei den Gegentoren, von denen der FC vor und nach der Pause jeweils 26 kassierte. Die meisten (= 12) übrigens in der Schlussviertelstunde, während man in der Nachspielzeit keins "eingeschenkt" bekam.
Den höchsten Saisonsieg feierte Blau-Weiß Linz am 4. November daheim mit 4:1 über First Vienna, die höchste Saisonniederlage wurde nur wenige Wochen zuvor und ebenfalls im Linzer Stadion kassiert. Am 14. Oktober mit 1:6 gegen den FC Lustenau. Die Vorarlberger, die nur dank des Zwangsabstiegs des LASK praktisch "am grünen Tisch" die Relegationsspiele gegen den Regionalliga Mitte-Meister GAK vermeiden konnten, sind im übrigen der einzige Klub, gegen den die Blau-Weißen in dieser Saison nicht gewinnen konnten. Ein Remis und drei Niederlagen ist die Bilanz. Auch gegen St. Pölten gab es drei Niederlagen, doch immerhin einen Dreier. Gegen drei Klubs blieb Blau-Weiß ohne Niederlage. Allen voran gegen den SV Scholz Grödig (3 S/1 U), dessen erfahrener Keeper Andreas Schranz im Mai mal meinte "die Linzer Blau-Weißen liegen uns absolut nicht und es ist wie eine Seuche gegen sie zu spielen". Außerdem positiv verlief die Bilanz noch gegen den TSV Hartberg (2S, 2U) und eben den LASK (1S,3U). Und gegen die vorderen Teams wie dem SCR Altach und Lustenau konnte der Aufsteiger auch je zwei Dreier auf seinem Konto gutschreiben.
Geradezu rosig sah es beim Aufsteiger in der abgelaufenen Saison bei den Neuverpflichtungen aus, die bis auf wenige Ausnahmen alle voll eingeschlagen haben. Allen voran David Poljanec und Philipp Huspek. Insgesamt setze der neue Coach Thomas Weissenböck 26 Akteure in 36 Runden ein. Linksverteidiger Stefan Rabl absolvierte mit 33 Einsätzen die meisten Partien. Gefolgt von Philipp Huspek (32), Manuel Hartl und Torsten Knabel (je 31) sowie die beiden Ex-LASKler Thomas Höltschl und Wolfgang Bubenik (je 30). Mit 2600 Einsatzminuten stand Rechtsverteidiger & Routinier Wolfgang Bubenik übrigens von allen Blau-Weißen am längsten auf dem Platz.
Bei den 49 erzielten Treffern trugen sich 13 Akteure in die interne Torschützenliste ein. Fast 40 Prozent aller Blau-Weiß-"Buden"machte David Poljanec (19). Ebenfalls gut dabei sind seine Offensiv-Kollegen Manuel Hartl (10) und Dominic Hassler (7), der in der Herbstrunde - besonders in den Stadt-Duellen mit dem LASK - noch "Torschütze vom Dienst" war. Nach dem "Tor-Trio" hielten sich die Mitspieler eher zurück. Chronistenpflicht: Wawra, Sulimani, "Winterneuzugang" D. Guselbauer (je 2), Huspek, Knabel, Höltschl, Arapovic, Nikolov, Miksits, Tenesor (allesamt je 1). Auffallend: mit Torsten Knabel traf nur ein Abwehrspieler und eben nur ein Mal.
Beim Karten-Kontingent schoss Manuel Hartl, ansonsten und vor allem ja nach der Winterpause im Toreschießen bewährt, "den Vogel ab". 13 Mal erhielt der Offensivakteur (!) den "gelben Karton", gefolgt in dieser Tabelle von Kapitän Konstantin Wawra (11x) sowie Dominic Hassler und Wolfgang
Eine Bilanz, die sicher keinen hohen Stellenwert hat und keinesfalls diese respektable, erfolgreiche Saison der Blau-Weißen um deren "Macher", hier: Präsident Hermann Schellmann, Sportlicher Leiter Gerald Perzy und Trainer Thomas Weissenböck - trüben wird.
Doch die "zweite Saison" ist bekanntlich die schwerere und deswegen laufen die Planungen bei den Verantwortlichen vom Donaupark als nunmehr neue Nr. 2 in Oberösterreich (nach Bundesligist SV Josko Ried) auch für die Spielzeit 2012/2013 in der "Heute für Morgen-" Erste Liga, die am Freitag, dem 20. Juli startet, bereits auf Hochtouren.
Für Montag, den 11. Juni wurde der Trainingsauftakt terminisiert. Dann folgt das Trainingslager im heimischen Windischgarsten, wo auch ein erstes Vorbereitungsspiel gegen den Bundesligisten SV Josko Ried geplant ist. Dann folgt ein Testspiel-Highlight gegen Apoel Nikosia (Montag, 25. Juni in Obertraun). Die Zyprioten waren die Überraschungs-Mannschaft in der vergangenen Champions-League-Saison und kamen sensationell bis ins Viertelfinale. Am Freitag, den 29. Juni ist dann Sparta Prag der Gegner (Sportpark St. Florian) und am Dienstag, den 10. Juli, kommt es für die Blau-Weißen zu einem weiteren Vorbereitungs-Knaller, wenn der deutsche Bundesliga-Aufsteiger und Renommierclub Eintracht Frankfurt im Donauparkstadion gastiert.
Bleibt Blau-Weiß zu wünschen, dass der FC auch im nächsten Jahr wieder für Furore in der zweithöchsten Liga Österreichs sorgen wird und die Stadt Linz würdig repräsentiert.
Fotos: LUI
von Herbert Pumann