Union Weiberns Frauenelf legte mit prächtigem Start den Turbo ein!

Ein völlig anderes Gesicht als in der Vorsaison zeigt in der Frauenklasse Süd/West das Team von Cheftrainer Dominic Zobl; LIGAPORTAL betrieb beim Coach ausgiebige „Ursachenforschung“:

 

 

Sollten noch für weitere Überraschungen gut sein: die Fußballerinnen der Union Weibern (Foto: Verein)

 

LIGAPORTAL: Dominic, Ihr seid gegen die kampfstarken Neulinge aus St. Pantaleon mit einem Auswärtssieg gestartet?

Dominic Zobl: „Das war eine „heiße“ Partie, nicht nur wegen der hohen Temperaturen. Urlaubsbedingt konnten wir nur mit einem 12-er Kader anreisen und waren 1 ½ Stunden dorthin unterwegs. Von mehreren Chancen hat Helene Aigner dann eine Möglichkeit genützt.

Im 2. Spiel seid Ihr gegen die SPG Antiesenhofen/Ried/Weilbach nur knapp unterlegen?

„Da hatten wir sogar Siegeschancen, vergaben aber gute Möglichkeiten und erhielten sehr spät das entscheidende 1:2“.

Im dritten Spiel habt Ihr dann die SPG Laab/Ranshofen mit 4:0 bezwungen?

„Als die Gegnerinnen in der 2. Hälfte ins Spiel kamen, konnten wir Treffer erzielen, außerdem wurde eine Gegenspielerin verletzt, sie agierten zeitweise in Unterzahl und auf unserem „kleineren“ Platz hatten wir da schon Vorteile“.

3 Spielerinnen sind von Euch nach Linz und Lembach gewechselt und trotzdem weist Ihr jetzt schon 6 Punkte auf, nach der Saison 2023/24 waren es insgesamt nur 5?

„Vom Stamm-Kader“ haben heuer 9 Akteurinnen alle 3 Spiele bestritten, diese Fix-Formation blieb zusammen und hat sich Ziele für diese Meisterschaft gesetzt. Dazu kamen Talente, die sich extrem „gemausert“ haben.

Wie oft trainiert Ihr?

2 x in der Woche, da das Hauptfeld in Weibern renoviert wird, herrscht ein echtes „Gedränge“. Aber die Mädels trainieren intensiv und haben derartige Fortschritte gemacht, dass ich richtig stolz auf sie bin.

Was ist für Dich besonders erfreulich?

„Die Routiniers haben ihre Rolle als „Anführerinnen“ angenommen, dazu kamen, wie gesagt, die „Jungen“, die einschlugen. An Dienstagen gibt es eine „Grundlagen-Trainingseinheit“, wo die „Routiniers“ ihre Erfahrung an die Youngsters weitergeben. Zur Erhöhung der Treffsicherheit schließen wir jedes Training mit einem „Schuss-Wettbewerb“ ab. die Mädels haben in der Vergangenheit meistens bis zum Sechzehner super kombiniert, aber auf den Abschluss „vergessen“ (schmunzelt).

Wer unterstützt Dich beim Coaching, was gibt’s Du als langjähriger Kampfmannschaftsspieler an die Frauen weiter?

„Ich leite die Trainings grundsätzlich allein, dabei haben wir eine durchschnittliche Beteiligung von 12-14- Spielerinnen (!), nur wenn ich beruflich verhindert bin, brauche ich eine Aushilfe. Zum 2. Teil Deiner Frage: Ich war defensiver Allrounder, Innenverteidiger, Außenverteidiger „Sechser“ usw. und versuche ihnen im Training richtiges Verhalten in bestimmten Situationen aus meiner langjährigen Erfahrung zu vermitteln. Großen Wert lege ich auch auf Standards, weil ich mich auch selbst darauf spezialisiert habe."

Und im Spiel?

„Da ich es gewohnt war, meine Mitspieler richtig zu positionieren, fällt mir das auch bei den Mädels leicht und ich gebe meine Kommandos.“

Wie klappt dann die Umsetzung?

„Das ist für mich das Tolle, die Mädels setzen es auch sehr gut um und deshalb bin ich auf sie richtig stolz, wie präzise  sie das zuwege bringen. Sie sind sehr dankbar für die Unterstützung, wenn sie unsicher sind“.

Findest Du, dass die Referees in letzter Zeit bei den Frauen bei „Fouls“ zu nachsichtig sind mit den „Karten“?

„Nein, meine ich nicht, ich denke, dass „Fouls“ oder besser gesagt: Zusammenstöße“ im Kampf um den Ball bei den Frauen öfter aus Ungeschicklichkeit, aber ohne Absicht, passieren und die Schiedsrichter zu Recht nicht die Karte zücken. Die Mädels stoppen auch sofort ab, bei den Männern denke ich eher, dass die Attacken gewollt sind.“

Und werden die Trainer bei den Frauen nicht zu oft verwarnt?

„Jeder Trainer investiert sehr viel an Zeit, Energie usw. und ist voll in sein Team integriert. Ich persönlich fiebere ganz stark mit und versuche meine Emotionen trotzdem zu zügeln. Da kann es halt passieren, dass beim einen oder anderen die „Lunte extrem kurz ist“ und dann „schwappt“ halt das Temperament über… „

Der OÖFV startet eine Initiative, mehr Frauen als Trainerinnen zu gewinnen?

„Finde ich gut, und ich bin überzeugt, wenn sie sich für dieses Amt entscheiden, dann holen sie sich bestmögliche Schulungen dafür. Denn egal, in welche Funktion Frauen und Mädels in einem Verein tätig sind, ihr Engagement ist immer überdurchschnittlich gut, dafür haben wir auch bei uns sehr gute Beispiele: Magdalena  Seeburger und Sarah Detzlhofer“!

Wer kommt für Dich für den Meister-Titel in Frage?

„Ich denke, nach 3, 4 Runden ist es noch viel zu früh, darüber zu spekulieren. Trotzdem traue ich auch Mannschaften, die jetzt noch weiter hinten rangieren, wie Peuerbach 1 b, St. Pantaleon, den technisch starken Gmundnerinnen und der SPG Laab /Ranshofen echte Steigerungen und noch sehr viel zu!“

Ihr spielt heute gegen Union Lochen, wie geht es aus, Dein Tipp?

Jedes Spiel ist eine „Wundertüte“, wie sind die Gegnerinnen aufgelegt, wie ist die Stimmung bei den eigenen Elf, gelingt früh ein Tor oder nicht….. usw. Wir werden auf jeden Fall unser Bestes geben!“

Danke für Deine kostbare Zeit, ich wünsche Dir und Deinem Team nicht nur heute viel Erfolg und dass Ihr von schweren Verletzungen verschont bleibt!

Helmut Pichler

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