Meister-Trainer Thomas Wüest beendete seine Karriere bei den Linzerinnen!

Seinem Berufs- und Privatleben mehr Raum geben möchte der Kleinmünchen-Coach, mit dem das LIGAPORTAL folgendes Gespräch führte:

 

Zieht nach 33 Jahren einen Schluss-Strich unter „Fußball“: Thomas Wüest (Foto: Verein)

 

Ligaportal: Thomas, wie fix ist Deine Mitteilung, dass Du Deine Trainer-Karriere beendest?

Thomas Wüest: „Grundsätzlich bleibt es dabei, weil sich meine berufliche Situation durch die Selbständigkeit sehr stark verändert hat und auch unser familiärer Nachwuchs viel Aufmerksamkeit verdient.“

Ist Dir mehr Zeit für Euren kleinen „Prinzen “ sehr wichtig?

„Ja, ich möchte auch meine Gattin mehr unterstützen, in den letzten 10 Jahren musste sie wegen meiner Reisetätigkeit oft auf mich verzichten. ´Mein Privatleben soll jetzt einmal den Vorrang genießen, ich möchte mich nicht mehr nach den Terminen im Fußball richten müssen.

Du hast selbst mit wieviel Jahren wo mit dem Fußball begonnen, was waren Deine weiteren wesentlichen Stationen?

„Mit etwa 10 Jahren bin ich bei Bad Schallerbach gestartet und habe dort 15 Jahre gespielt, dann je 1 Jahr in Neumarkt/Kallham und beim WSC Hertha Wels, 3 Jahre folgten bei Buchkirchen.

Welches waren Deine Lieblingspositionen im Spiel?

„Die Außenpositionen im Mittelfeld, bei Buchkirchen bin ich in die Abwehr, wieder außen, zurückgerückt“.

Wann bist Du ins Trainergeschäft gewechselt?

„2010 hat mich Karl Mittermaier vom FC Wels kontaktiert, ob ich nicht die Bambini übernehmen konnte und dort begann meine Tätigkeit als Coach. Über die U 10 war ich auch als Co-Trainer der 1 b beim FC Wels aktiv.

Und Dein „Wechsel“ zum Frauenfußball?

„Erfolgte 2015 beim FC Wels“.

Was waren Deine größten Erfolge?

„Sicherlich der Meistertitel 2022 in der 2. Frauen-Bundesliga mit der Union Kleinmünchen und weitere Titel und Spitzenplatzierungen wie das Hallenmasters in Grieskirchen. Mit dem FC Wels konnten wir beim damaligen „Richard Stadler Hallencup“ Rang 3 erreichen“.

 

An der Spitze angekommen: mit dem Meisterteller 2022 und damit gelang der Aufstieg in die Planet Pure Frauen-Bundesliga (Foto: Herbert Redhammer)

Welche Erinnerungen verbindest Du mit den letzten Trainer- Stationen?

In Ottensheim verbrachte ich erfolgreiche 1 ½ Jahre, mit Spielerinnen wie Corinna Gerard oder Sylwia Siemionow. Wenn ich die Entwicklung einer Edina Avdic (jetzt Lask), oder Kathi Reikersdorfer (Legionärin bei Ingolstadt/2. deutsche Bundesliga) oder Isabel Aistleitner (Vienna) verfolge, dann sind damit äußerst positive Gedanken verknüpft.“

Du hast bei U. Kleinmünchen zuletzt die U 16 betreut?

„Grundgedanke war, herausragende Talente an das Niveau der Akademie-Spielerinnen heranzuführen, die fallweise „herunten“ spielen. Das ist z.B. bei Torfrau Leonie Pflügler, Klara Grilnberger und Joseline Mistlbacher recht gut gelungen. Die Schwierigkeit besteht darin, das Leistungsniveau zwischen den Akademie-Spielerinnen und der übrigen Mannschaft „auszugleichen“. Dabei spielt natürlich die Einstellung der einzelnen Akteurin auch eine große Rolle. Leuchtende Bespiele dafür sind Anika Hofschweiger, obwohl bereits ÖFB- U 17- Teamspielerin, erfüllt sie auch „herunten“ voll ihre Aufgaben oder Antonela Grgic (Kroatien U 17), die gestern wieder nach Herzenslust scorte. Auch Palma Köves, die schon im ungarischen U 17-Nationlteam kämpft, gibt in jedem Spiel der U 16 alles“.

Aus Deinen Worten klingt echte Begeisterung für die „Youngsters?“

„Ich habe sehr, sehr gerne mit ihnen gearbeitet und wünsche jeder Einzelnen die bestmögliche Entwicklung, sie kämpfen und spielen alle, weil sie für den Fußball leben.“

Wie ist Deine Nachfolge bei der U 16 geregelt?

„Ursprünglich habe ich meine Funktion an Sarah Posavac weitergegeben, die ich noch aus Welser Zeiten sehr gut kenne, dann haben Manfred Platzer und sie gemeinsam gearbeitet. Manfred ist sicher eine gute Wahl, ein ruhiger und besonnener Typ mit großem Fachwissen.

Ich selbst war noch mit Martin Hofer für das  Future-Team der SPG BW Linz/Kleinmünchen aktiv“.

Könnte es ein Comeback bei Dir geben?

„Helmut, Du kennst die Redewendung: „Sag niemals nie“ und das gilt auch für mich. Grundsätzlich habe ich es nicht vor, wie ich am Anfang dargelegt habe, aber wenn es die Zeit zuließe und vielleicht ein Reiz zurückkehren würde…?

Ligaportal: „Jedenfalls möchte ich mich bei Dir herzlich nicht nur für das heutige Gespräch, sondern für die tolle Zusammenarbeit in den letzten Jahren bedanken und Dir Alles Gute für Deine private Zukunft wünschen!

Helmut Pichler

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