Nach nur einem Punkt aus den ersten drei Runden und dem letzten Tabellenplatz in der ADMIRAL Bundesliga-Saison 2024/25 war Austria Klagenfurt heute beim Auswärtsspiel bei der WSG Tirol in Zugzwang. In ihrem 100. Bundesligaspiel stellten sich die Kärntner Violetten der Herausforderung, holten den ersten Dreier und zugleich ersten Sieg in der Fremde seit Februar (damals auch im Westen in Bregenz). David Toshevski erzielte für das Team von Cheftrainer Peter Pacult das Tor des Tages. Nachfolgend STATEMENTS aus dem Klagenfurter Lager.

Der Innsbrucker Tivoli bleibt in der ADMIRAL Bundesliga eine Erfolgsstätte für Austria Klagenfurt. Mit dem dritten Sieg im vierten Gastspiel (bei einem Remis) gegen die WSG kehren die Kärntner Violetten wieder mit Punkten im Gepäck zurück an den Wörthersee. Das "Heilige Land" stets eine Reise wert für das Pacult-Team.

„Es war auf jeden Fall ein Kampf um das erste Tor"

Christopher Cvetko (Kapitän SK Austria Klagenfurt) über...

...das Spiel: Ich bin extrem stolz auf die Mannschaft, weil es heute ein 50-zu-50-Spiel war und wir den Sieg erzwungen haben. Die entscheidende Situation war sicher das 1:0 und dann haben wir es souverän drüber gespielt."

weiter zum Spiel: „Wir haben uns phasenweise das Leben selbst schwer gemacht, indem wir Situationen schlecht ausgespielt haben, aber speziell gegen Ende hin hat jeder gefightet. Da bin ich extrem Stolz auf die Mannschaft. Es war auf jeden Fall ein Kampf um das erste Tor. Die Chancen waren auf beiden Seiten da. Es war ein offenes Spiel, umso glücklicher bin ich, dass wir die drei Punkte geholt haben.“

ob aus den neuen Spielern schön langsam eine Mannschaft wird: „Ich habe es vor der Saison schon in Interviews gesagt, dass die Mannschaft einfach die Zeit braucht. Es ist ganz normal, dass so ein großer Umbruch dauert. Man sieht jetzt, dass die Automatismen immer besser werden.

Die Stärken der Spieler können wir immer besser einbringen und wir sind auf jeden Fall auf einem guten Weg, obwohl wir noch nicht viel erreicht haben. Wir sind einmal extrem froh, dass wir jetzt einmal die ersten drei Punkte haben und jetzt schauen wir von Spiel zu Spiel.“

Tobias Koch (Mittelfeldspieler SK Austria Klagenfurt): "Es war nicht unser bestes Spiel, aber trotzdem bin ich sehr stolz auf die Mannschaft, das wir das Spiel auf unsere Seite gezogen haben. Die kämpferische Leistung war sehr gut, auch wenn es vielleicht spielerisch nicht unsere Glanzleistung war. Aber Sieg ist Sieg. Und der schmeckt heute sehr gut."

„Wenn du hinten stehst, schaust du natürlich von Spiel zu Spiel, dass du irgendwann drei Punkte machst"

Peter Pacult (Cheftrainer SK Austria Klagenfurt) über...

das Spiel: „Die Spieler dürfen sich freuen, absolut. Sie haben es sich hier auch verdient, diese drei Punkte zu machen. Natürlich geht es mir dann auch besser, gar keine Frage.

Wenn du hinten stehst, schaust du natürlich von Spiel zu Spiel, dass du irgendwann einmal drei Punkte machst, damit du auch von den Punkten her an die anderen rankommst. Im Endeffekt kann man der Mannschaft nur gratulieren, wie sie vor allem in der zweiten Halbzeit vieles besser gemacht hat als in der ersten.“

wie gut der Sieg der neu zusammengewürfelten Mannschaft tut: „Das liegt an der Trainingsarbeit, dass du den Spielern hilfst. Wir haben doch sehr viele Spieler, die von den unteren Ligen kommen, ob es die vierte deutsche oder die zweite österreichische Liga ist. Da musst du dann als Trainer ein bisschen helfen, ihnen Tipps geben und hoffen, dass die Spieler das auch annehmen. Das ist das allerwichtigste. In erster Linie ist es aber wichtig, dass die Führungsspieler ihre Leistung bringen, das hat heute ganz gut ausgesehen.“

…das Sturmduo Bobzien und Tosevski: „Momentan haben sie noch nicht so viel Spaß gemacht. Es ist gut für David, dass er dieses wichtige Tor macht. Er arbeitet da vorne viel. Natürlich, Ben kenne ich schon länger von Lustenau her, das ist ein hervorragender Fußballer. Der muss halt in gewissen Situationen noch konsequenter werden. Er hätte heute tolle Sachen gehabt und hätte die Entscheidung schon bringen können. Das dauert aber wie gesagt alles eine Zeit, das muss erst alles reifen. Die ganzen Abläufe, auch wie die Mannschaft sich innerhalb verhält. Das dauert halt eine gewisse Zeit, aber wichtig sind heute die drei Punkte, das tut sicher der ganzen Klagenfurter Szene sehr gut.“

"...das ist bei uns natürlich auch leichter, weil wir so eine geile Mannschaft sind"

Christopher Wernitznig (Offensivakteur SK Austria Klagenfurt) über...

das Spiel: „Ich glaube, dass wir ein sehr gutes Spiel heute gezeigt haben. In der ersten Halbzeit haben wir dann im Ballbesitz zu viele Fehler gemacht, wir hätten schon viel mehr Torchancen herausspielen können. Defensiv haben wir eigentlich viel verteidigt, könnten es natürlich auch besser machen, aber ich glaube, der Sieg geht in Ordnung heute.“

wie lange es gedauert hat, bis aus den ganzen Neuzugängen eine Mannschaft wurde: „Letzte Woche haben wir schon eine richtig gute Leistung gezeigt. Gegen Rapid haben wir richtig leidenschaftlich verteidigt und heute haben wir Gott sei Dank drei Punkte eingefahren. Das ist natürlich super für die Mannschaft, wenn du so in die Saison startest wie wir. Ich bin stolz auf die Mannschaft, wie wir zum Schluss gefightet haben und die null gehalten haben heute. Jetzt fahren wir Gott sei Dank mit drei Punkten nach Hause.“

…die Bedeutung des Sieges: „Ein Sieg bringt für eine Mannschaft immer Selbstvertrauen, einen Selbstvertrauensschub. Und natürlich, mit neun neuen Spielern dauert es, bis die sich einfinden. Aber die haben sich von Anfang an super in die Mannschaft integriert. Das ist bei uns natürlich auch leichter, weil wir so eine geile Mannschaft sind, deswegen passt das ganz gut.“

„Das ist erst der Beginn, wir haben noch einiges vor“

David Tosevski (Stürmer SK Austria Klagenfurt) über...

sein Tor: „Ich bin natürlich sehr glücklich über meinen ersten Treffer und natürlich auch über den Sieg.“

wie er sich in Klagenfurt fühlt: „Wir sind eine neu formierte Truppe, haben viele junge Spieler und viele Talente mit großem Potenzial. Das ist erst der Beginn, wir haben noch einiges vor.“

"Müssen uns gemeinschaftlich überlegen, wie wir das Schiedsrichterwesen wieder mehr professionalisieren können"

Günther Gorenzel (Geschäftsführer SK Austria Klagenfurt, Foto) über...

…sein Gespräch mit der Schiedsrichterkommission und der Bundesliga: „Ich glaube, wir müssen uns gemeinschaftlich überlegen, wie wir das Schiedsrichterwesen wieder mehr professionalisieren können, oder weiter professionalisieren können. Ich glaube, ein Punkt ist sicherlich, dass die Schiedsrichter irgendwann in das Hauptamt müssen. Das heißt, die Schiedsrichter, das war für mich auch neu in Österreich, sind nebenberuflich und gehen unter der Woche 30 oder 40 Stunden einem Hauptberuf nach.

Das kenne ich aus Deutschland überhaupt nicht, ich war wirklich überrascht und ich denke schon, dass das zum Beispiel ein Punkt ist, um sich noch genauer auf die Spiele vorbereiten zu können. Aber auch glaube ich, dass man diese Line of Intervention, wie es im Schiedsrichterdeutsch heißt, wieder etwas aufweiten muss und etwas mehr mit Gefühl entschieden werden muss. Mit Gefühl nämlich, dass die Schiedsrichter nicht streng nach Regelkatalog pfeifen.

Ich habe wirklich den Eindruck, dass die Schiedsrichter nurmehr so pfeifen, dass sie eine möglichst gute Bewertung bekommen, aber ihnen das Gefühl für das Spiel abhandenkommt, auch aufgrund der technischen Hilfsmittel. In diesem Atemzug möchte ich auch erwähnen, dass ich glaube, dass es gut wäre, wenn sich die Schiedsrichter auch nach dem Spiel den Medien stellen und ihre Entscheidungen erklären, im positiven wie im negativen Fall.

Ich glaube, das würde auch zur Persönlichkeitsbildung beitragen und ich denke, das Spiel braucht starke Spielleiter, starke Schiedsrichterpersönlichkeiten. Nur so werden wir Schritt für Schritt die Wahrscheinlichkeit für solche Fehler minimieren.“

ob er sich zu dem Schiedsrichterthema auch mit anderen Sportdirektoren austauscht: „Also ich habe mit vielen meiner Kollegen diese Woche gesprochen und die haben alle gesagt, dass ich ihnen aus der Seele spreche. Sie haben diese Dinge auch schon angesprochen und wir werden auch gemeinschaftlich hier in der Bundesliga in den Gremien etwas einbringen. Ich glaube, dass das schon eine Tendenz ist. Die junge Schiedsrichtergeneration pfeift streng nach Regelkatalog, aber ihnen geht ganz einfach ein bisschen das Gefühl abhanden, aufgrund dessen, dass zu viele technische Hilfsmittel im Einsatz sind.

Ich habe mich auch zu meiner Zeit in Deutschland mit arrivierten Schiedsrichtern unterhalten. Die sagen auch, dass sie früher noch gelernt haben, ein Spiel zu leiten, ohne dass jemand aufs Ohr seine Kommentare abgegeben hat, also ein Assistent, geschweige denn ein VAR. Von dem her glaube ich schon, dass diese technischen Hilfsmittel nicht unbedingt dazu beitragen, dass die Schiedsrichter selbst lernen, Entscheidungen zu treffen, je nach Gefühl wie sie das Spiel wahrnehmen. Dahin muss der Fokus mehr gehen.“

mögliche Neuzugänge: „Klar ist, dass wir noch nach Möglichkeiten suchen, unseren Kader zu optimieren. Wir sind mit mehreren Vereinen und Spielern im Austausch und kurz vor der Zielgeraden. Einzelne Namen werde ich jetzt nicht kommentieren. Fakt ist, dass wir sowohl in der Offensive als auch in der Defensive noch variabel einsetzbare Spieler suchen, die mehrere Positionen bekleiden können und den Aufgaben gewachsen sind, die ihnen der Trainer mitgibt.“

„Mir fehlt bei diesen VAR Leuten ein wenig der fußballerische Zugang jenseits der Regelkunde"

Alfred Tatar (Sky Experte) über die Fehlentscheidungen des Schiedsrichterteams im Spiel der Klagenfurter gegen Sturm Graz und seine Verbesserungsvorschläge für den VAR:

„Über die einzelnen Szenen brauchen wir nicht diskutieren. Meine Idee wäre folgende: Jenseits der Regelkunde und Regellehre, die der VAR in Wien Meidling ja zu interpretieren hat und versuchen muss, durchzusetzen mit seinem Schiedsrichter am Feld, empfehle ich, dass man dort einen Beobachter mitnimmt. Ehemalige Spieler oder vielleicht gerade nicht aktive Trainer.

Die haben den Fußball-Zugang. Das Foul von Lavalee von hinten ist ganz eindeutig. Da hätte jeder Trainer und jeder Ex-Spieler auf Strafstoß entschieden. Mir fehlt bei diesen VAR Leuten ein wenig der fußballerische Zugang jenseits der Regelkunde.“

Siehe auch:

Bei WSG Tirol: Erster Saisonsieg für Austria Klagenfurt zum Jubiläum!

Weiter Warten auf ersten Heimsieg: WSG Tirol-Statements nach 0:1 vs. Austria Klagenfurt

 

SPIELFILM im Ligaportal-LIVETICKER

Statement-Quelle: Sky Sport Austria

Fotocredit: GEPA-ADMIRAL und SK Austria Klagenfurt/Marco Walter