Das Top-Spiel der 19. Runde der ADMIRAL Bundesliga zwischen den Kultklubs SK Sturm Graz und SK Rapid endete in der mit 16.000 Besuchern ausverkauften Merkur Arena in Graz-Liebenau leistungsgerecht mit 1:1. Nachfolgend STATEMENTS aus beiden Lagern.

Ob vor dem Freistoßball der zuvor gefoulte Marco Grüll noch schnell zu Christoph Lang flüsterte, dass der Ex-SK Sturm-Spieler den Freistoß machen soll und wohin er schießen möge, ist nicht überliefert. Zu sehen war dann wie der 22-jährige Steirer Maß nahm und die Kugel rechts im Grazer Gehäuse passte. 

„Ich muss eher sagen, dass Lang ihn super geschossen hat"

Christian Ilzer (Trainer SK Puntigamer Sturm Graz) über...

...das Spiel: „Der Auftritt war absolut okay. Mir hat imponiert, dass wir in den letzten zehn Minuten noch richtig zulegen haben können. Wir haben doch ein sehr intensives Spiel am Donnerstag gehabt, was man nicht gemerkt hat. Es war ein intensives, schnelles Spiel in der ersten Halbzeit. In der zweiten Halbzeit war es dann ein bisschen anders. Da ist es von einer Unterbrechung zur nächsten gegangen.

Das Spiel hat da nicht wirklich Rhythmus gehabt. Mit dem Stangenschuss von Kongolo hat die Partie wieder Fahrt aufgenommen. Zum Schluss müssen wir es noch entscheiden. In der ersten Halbzeit wäre der Schlüssel gewesen, dass wir mit 1:0 in Führung gehen. Die Chancen dazu hätten wir gehabt. Es war eine sehr umkämpfte und emotionale Partie, aber am Ende geht die Punkteteilung in Ordnung.“

das Gegentor: „Der Tormann sieht den Ball extrem spät. Ich muss eher sagen, dass Lang ihn super geschossen hat. Ich würde eher das Kompliment an den Spieler weitergegeben.“

…die Verletzung von Jusuf Gazibegovic: „Ich habe nur seinen Fuß gesehen. Er hat eine offene Schnittwunde. Ich hoffe, dass es knöchern und bandmäßig halbwegs in Ordnung ist. Ich hoffe und gehe nicht davon aus, dass es eine schwerere Verletzung ist. Ich kann in dem Moment aber noch zu wenig dazu sagen.“

Max Johnson: „Er hat eine richtig gute Vorbereitung gespielt. Er ist vor allem offensiv ein Spieler, der sehr viele Bälle in den Strafraum bringt. Defensiv müssen wir noch mit ihm arbeiten, aber da wird er auch immer besser. Er ist ein sehr guter Spieler.“

…das bevorstehende ECL-Rückspiel in Bratislava: „Auf vergangene Resultate dürfen wir uns sowieso nie verlassen. Wir müssen wieder Vollgas geben, alles investieren und uns auf diese Partie top vorbereiten. Das wird von unserem Auftritt und unserer Herangehensweise abhängen. Wir wollen alles dafür unternehmen, dass wir das Rückspiel auch gewinnen.“

Es war nur eine Frage Zeit, dass Dimitri Lavalée - erster bwin-Spieler der Runde im neuen Jahr bei Ligaportal - sein erstes Bundesliga-Tor erzielt. In seinem zehnten Liga-Einsatz klappte es nun für den 27-jährigen, belgischen Leihspieler, per Kopfball zur 1:0-Führung nach präzisem, einstudierten Cornerball von Tomi Horvat.

„Ich fühle mich hier wahnsinnig wohl"

Dimitri Lavalee (1:0-Torschütze SK Puntigamer Sturm Graz) über...

…das Spiel: „Ich bin nicht zufrieden mit nur einem Punkt. Hier zu Hause wäre eine gute Gelegenheit gewesen, Rapid zu schlagen. Die Möglichkeiten dafür waren da und wir hätten zu Salzburg aufschließen können.“

sein Tor: „Es war einstudiert. Wir haben im Training viel probiert. Der Eckball von Tomi Horvat war gut.“

…seine bisherige Zeit bei Sturm Graz: „Ich fühle mich hier wahnsinnig wohl. Es gibt hier sehr viele junge Spieler mit viel Qualität. Die Stimmung in der Mannschaft ist gut. Es ist so, als wäre ich schon viel länger hier.“

Manprit Sarkaria (Offensivakteur SK Puntigamer Sturm Graz) über...

Dimitri Lavalee: „Er ist sehr wichtig für die Mannschaft. Man sieht einfach seine Qualitäten auf dem Platz.“

…seine Verletzung und das anstehende Rückspiel gegen SK Slovan Bratislava: „Ich denke mal, dass es nicht so schlimm sein wird. Ich werde mein Bestes geben, sodass ich am Donnerstag spielen und der Mannschaft helfen kann. Man sollte es nicht auf die leichte Schulter nehmen und den Gegner nicht unterschätzen, auch wenn wir im Hinspiel mit 4:1 gewonnen haben. Wir müssen es seriös angehen und genauso runterspielen, wie wir es im Hinspiel gemacht haben.“

„Es hätte auch 2:2 beziehungsweise 3:3 ausgehen können"

Robert Klauß (Cheftrainer SK Rapid Wien) über...

…die Analyse zum Spiel: „Wenn wir jetzt richtig in die Analyse gehen, brauchen wir noch ein bisschen Zeit. Das Spiel hatte so viel drinnen, es hätte auch 2:2 beziehungsweise 3:3 ausgehen können. Es war sehr intensiv und sehr wild in der zweiten Halbzeit.

Es waren Phasen drinnen, wo wir Kontrolle hatten und Phasen, wo wir die Kontrolle hergegeben haben. Ich glaube, wenn wir es geschafft haben, aus dem Druck rauszuspielen, das Spiel zu verlagern und mehr Ruhe am Ball hatten, dann konnten wir über außen gute Situationen kreieren.

Wenn wir es nicht geschafft haben, die zweiten Bälle zu verteidigen, dann hat Sturm mit ihrer Qualität im Zentrum auf engen Räumen gut gekickt. Es war ein sehr intensives Spiel.“

„Das ist natürlich der Worst-Case"

das frühe Gegentor: „Das ist natürlich der Worst-Case. Du fährst her und weißt, dass der Gegner enorm stark bei Standardsituationen ist. Du willst natürlich das Spiel so lange wie möglich offenhalten oder in deine Richtung ziehen und kassierst dann so früh das Gegentor in dem Raum, wo wir eigentlich gut verteidigen, und klare Abläufe haben. Das ärgert uns schon sehr. Positiv ist, dass wir bis zur Halbzeitpause zurückkommen, uns ins Spiel reinarbeiten und dadurch in der zweiten Halbzeit wieder ein offenes Spiel haben.“

Torhüter Niklas Hedl: „Bei Spielern reden wir immer über alle Aktionen, die gut oder schlecht sind und beim Tormann reden wir gleich über einen Fehler oder eine Beteiligung, die zum Tor führt. Wenn man alle Aktionen von Niklas Hedl heute anschaut, waren sehr viele gute dabei. Es war jetzt nicht hundertprozentig optimal, was dann zum Tor führt. Von einem Fehler würde ich nicht sprechen. Er kann es sicherlich besser lösen, das weiß er jedoch auch selber.“

„Ab jetzt im Bus wird sich alles um das Derby drehen"

…das bevorstehende Wiener Derby: „Ich freue mich extrem darauf. Ich habe natürlich auch schon viel Kontakt gehabt mit unseren Fans, wovon ich einige Dinge mitgenommen habe. Ich habe auch mit Stefan Kulovits und Jürgen Macho geredet, die natürlich auch Rapid-Spieler sind.

Ab jetzt im Bus wird sich alles um das Derby drehen. Bis jetzt war Sturm Graz im Fokus, aber nun geht es um das Derby. Ich werde diese Woche sicherlich noch einmal richtig erleben, was die Vorbereitung bedeutet. Wenn ich dann ins Weststadion gehe, dann freue ich mich richtig darauf.“

Terence Kongolo (vor der Partie): „Er ist ein Wettkampftyp. Er hat diese Woche auch sehr gut trainiert. Wir wissen, dass wir uns auf ihn verlassen können. Er hat eine große internationale Erfahrung, ist Linksfuß und körperlich robust. Das passt heute ganz gut.“

"Das Tormanneck war offen und deshalb war es die richtige Entscheidung.“

Christoph Lang (1:1-Torschütze SK Rapid Wien) über...

das Spiel: „Ich glaube wir sind heute schlecht ins Spiel gestartet mit dem frühen Rückstand. Wir haben in der ersten Halbzeit dann auch noch zwei große Chancen gehabt vor unserem Tor. Dann gehen wir mit 1:1 in die Halbzeit. In der zweiten Hälfte gab es auf beiden Seiten die ein oder andere große Chance. Im Großen und Ganzen war es ein ausgeglichenes Unentschieden.“

sein Freistoßtor: „Ich habe mich mit Marco Grüll beraten, wo wir hin schießen. Ich habe ihn dann gefragt, ob ich schießen darf. Das Tormanneck war offen und deshalb war es die richtige Entscheidung.“

„Ich respektiere die Fans und habe hier eine schöne Jugend verbracht"

…den Verzicht auf einen Torjubel: „Es war ein bisschen spontan. Ich habe mich jetzt nicht darauf vorbereitet, irgendeinen Jubel zu machen. Ich respektiere die Fans und habe hier eine schöne Jugend verbracht. Ich habe sehr schöne Momente auch für Sturm Graz gehabt.“

…die Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte: „In Graz ist immer eine super Stimmung, vor allem gegen Rapid. Es war heute von der Stimmung her ein richtig geiles Spiel. Es hat Spaß gemacht. Ich freue mich natürlich auch, die Jungs wieder zu sehen. Ich habe viele gute Freunde hier.“

„Sturm war nicht so souverän, dass sie Rapid hätten besiegen müssen"

Andreas Herzog (Sky Experte) über...

das Spiel: „Zum Schluss war es noch einmal eng. Vom Chancenverhältnis war es ein verdientes Unentschieden. Sturm war jetzt nicht so souverän, dass sie Rapid hätten besiegen müssen. Für Rapid ist auswärts ein Punkt in Graz natürlich einiges wert.“

das 1:0 der Grazer: „Die Raumdeckung von Rapid hat nicht funktioniert, weil alle stehenbleiben und auf den Ball warten. Hedl hätte ihn vielleicht halten können, wenn er einen guten Reflex gezeigt hätte. Der Hauptfehler ist jedoch, dass die Rapidler den Ball nicht attackieren. Hedl hat Rapid mit seinen Paraden den einen Punkt gerettet zum Schluss.“

…das Tor von Christoph Lang: „Wenn ich neutral hier sitze, sage ich, dass der Tormann falsch gestanden ist.“

„...dann geht schon einmal die Post ab"

Christoph Langs Verzicht auf einen Jubel nach seinem Tor: „Ich kann es verstehen, es machen ja alle. Ich würde es anders machen. Wenn ich von einem Verein weggeschickt werde, weil sie in mir kein Potential sehen und ich komme dann zurück und schieß ein wichtiges Tor, dann geht schon einmal die Post ab.

Ich will ihnen dann ja zeigen, dass sie einen Blödsinn gemacht haben. Jeder ist hierbei unterschiedlich. Es gibt so Modeerscheinungen im Fußball, die sich von Generation zu Generation ändern. Das muss man akzeptieren. Jeder soll es so machen, wie er glücklich ist.“

…die vergebene Chance von Sturm, an Salzburg ranzukommen: „Es kommt darauf an, wie viele Punkte die Salzburger noch liegen lassen oder gegen welche Gegner. Alle drei Mannschaften, die vorne stehen, haben nicht gewonnen. So wird es für alle drei schwierig, vorne wegzuziehen. Es war heute für Sturm aber auch kein leichtes Spiel, weil Rapid eine gute Leistung geboten hat.

Man wird in den nächsten Wochen sehen, welche Mannschaft dann zur richtigen Zeit in Form kommt, und die entscheidenden Spiele gewinnen wird. Ich habe immer gesagt, dass Salzburg der klare Favorit ist. Es ist in den letzten ein bis zwei Jahren aber so gekippt, dass Sturm wirklich immer näher drankommt. Es kann heuer einmal richtig gefährlich werden.“

…die Vertragsverlängerung von Guido Burgstaller: „Es ist ein No-Brainer, wenn man gesehen hat, wie er im letzten Jahr Torschützenkönig geworden ist. Du musst alles Mögliche machen, dass er bei Rapid bleibt. Es wäre ein fatales Zeichen, wenn Rapid nicht in der Lage wäre, ihren gefährlichsten Spieler halten zu können. Er ist ein Leader in der Mannschaft und bei den Fans beliebt. Es war ganz wichtig, dass der Vertrag verlängert worden ist.“

Spielfilm im Liveticker

Statement-Quelle: Sky Sport Austria

Fotocredit: GEPA Admiral und RiPu-Sportfotos