Nachdem beim FK Austria Wien jüngst Kapitän Markus Suttner bekanntgab, dass der in wenigen Tagen 35-jährige Hollabrunner zum Saisonende seine Fußball-Laufbahn beenden wird, übergibt der 20-fache ÖFB-Teamspieler vielleicht den "Stab" an seine ehemaligen ÖFB-Teamkollegen Zlatko Junuzovic oder Aleksandar Dragovic? Beide Routiniers mit violetter Vergangenheit. Der 34-jährige Grazer Junuzovic (55 ÖFB-Teamspiele) will nach eigenem Bekunden noch 1-2 Jahre spielen und schloss eine Rückkehr an den Verteilerkreis nicht aus. Und der 31-jährige Dragovic, geborener Wiener mit serbischen Wurzeln? 

Aleksandar Dragovic (Vertrag bis Juni 2024 bei Roter Stern Belgrad) bei Sky Sport Austria über...

…seinen 100. Einsatz für das ÖFB-Team: „Leider war es nicht so perfekt, wir haben nicht gewonnen (Anm.: 2:2 gegen Schottland in Wien) und es waren nicht so viele Zuschauer im Stadion, aber so ist es nun mal.“

…ob die Marke von ÖFB-Rekordteamspieler Andi Herzog - 103 Einsätze - sein Ziel ist oder ob noch viele mehr dazukommen sollen: „Ich mache mir da keinen Druck und keinen Stress, wie viele Spiele ich mache. Ich bin top fit, bin zum Glück frische 31 Jahre alt und habe noch ein paar Jahre vor mir. Aber man muss jetzt einmal abwarten, wer der neue Trainer wird und dann muss man schauen, wie der es sich vorstellt.“

…ob ihm Nr. 1 was wert ist: „Natürlich würde ich lügen, wenn es nicht was Schönes ist. Ich hätte mir nie erträumt, dass ich hundert Länderspiele habe, ich hätte mir nicht einmal erträumt, dass ich ein Mal für Österreich spiele. Dafür bin ich sehr, sehr dankbar und bin sehr, sehr stolz, aber das Wichtigste ist die Mannschaft. Ich hätte mich viel lieber für die WM qualifiziert, als jetzt den Hunderter zu feiern. Daher ist es natürlich eine schöne Zahl, aber unser Ziel war die WM.“

kommende Ziele: „Jetzt gilt der volle Fokus auf die nächste Qualifikation für die Europameisterschaft, dass wir uns wenigstens da zum dritten Mal in Folge qualifizieren würden.“

Einschätzung zum nächsten Teamchef: „Das Wichtigste ist, dass jetzt einmal Ruhe einkehrt, die Verantwortlichen in Ruhe den Teamchef auswählen und dann ein sogenannter Neubeginn startet. Wir als Spieler haben bisher keine Sekunde an dieses Thema gedacht. Wir wollten dem Franco Foda unbedingt noch einen Sieg schenken, weil er hat in diesen viereihalb Jahren alles gegeben und wollten ihm als kleines Dankeschön einen Sieg schenken. Leider wurde es nur ein X. Von daher hat er ein X bekommen und eine Flasche Wein.“

"Habe schon Ziel, bei Austria meine Profikarriere zu beenden"

seine Zukunft: „Ich will ja noch 10 Jahre spielen, um die 200 Länderspiele zu erreichen (lacht, Anm.). Von daher habe ich zwar einige Gedanken, aber ich bin noch voll fokussiert auf den Fußball.“

…ob er nochmals für die Austria spielen wird: „Ich habe schon das Ziel, bei der Austria, wo alles begonnen hat, meine Profikarriere zu beenden. Ich hoffe, dass sie mich dann noch aufnehmen.“

…seinen aktuellen Verein: „Es war ein Kindheitstraum, dass ich einmal bei Roter Stern spiele. Es ist mein Herzensverein. Die Fans sind hier nochmals anders, als in Österreich. Wenn es gut läuft, dann ist man der König. Aber wenn es nicht so gut läuft oder man das Derby verliert, dann sollte man lieber zu Hause bleiben – dann geht es auch in die andere Richtung. Man muss einfach hundert Prozent für das Logo geben und sozusagen für den Verein sterben. Natürlich ist es keine Topliga, aber für mich war wichtig, wieder Woche für Woche am Platz zu stehen und Spaß zu haben. Dafür bin ich Fußballer geworden. Es bringt mir nichts, nur ans Geld zu denken und dann auf der Bank zu sitzen. Dafür habe ich mich für diesen Schritt entschieden.“

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