"In der Ruhe liegt die Kraft"....lebt Cheftrainer Gerald Scheiblehner beim FC Blau-Weiß Linz seit Jahren vor, um es damit immer wieder zu schaffen, prekäre Situationen wahrlich zu meistern. War im Aufstiegsjahr so nach Stotterstart 2022/23, ebenso in der ADMIRAL Bundesliga nach nur einem Punkt aus fünf Start-Spielen und nun nach der 13 Spiele-Sieglos-Serie. Dann nun gegen den SCR Altach der Befreiungsschlag! Und wieder bewiesen Ronivaldo & Co. Comebacker-Qualität und Moral, drehten die Partie nach 0:1 und bejubeln den ersten Dreier in 2024 frenetisch. Riesenschritt zum Klassenerhalt. STATEMENTS voller Stolz...

Augen zu und durch für Alem Pasic und den FC Blau-Weiß Linz, der auch im zweiten Teil des Altach-Doppels Moral bewies und wie schon in Altach nach Rückstand zurückkam. Während Remis-Spezialist SCR Altach um Sturmtank Atdhe Nuhiu nach sieben Spielen ohne Niederlage (1S, 6U) mal wieder leer ausging. In dieser Szene überragt der 1,94 Meter-Mann des Aufsteigers den zwei Zentimeter größeren Altacher Angreifer.

„Es ist einfach extrem schwer, in dieser Bundesliga Siege zu feiern"

Gerald Scheiblehner (Cheftrainer FC Blau-Weiß Linz):

…nach dem Spiel: „Das Spiel hat viel Energie gekostet, ein bisschen Stimme auch. Wir freuen uns natürlich riesig. Es war eine schwierige erste Halbzeit, eine sehr gute zweite Halbzeit. Ein Sieg, noch dazu wenn man so selten gewinnt, tut natürlich besonders gut. Es ist einfach extrem schwer, in dieser Bundesliga Siege zu feiern. Es braucht immer einen guten Spielverlauf. Die Mannschaft hatte heute eine gute Präsenz. Das war schon eine besondere Leistung heute in der zweiten Halbzeit.“

…über die Ansprache Ronivaldos nach dem Spiel: „Das hat niemand verstanden. Er hat irgendetwas gesagt und dann haben alle geschrien. Das war lustig, aber verstanden hat es niemand.“

…über Ronivaldo: „Sicher ist er unser wichtigster Spieler in der Offensive. Deswegen haben wir uns auch so schwer getan nach seiner Verletzungspause, weil er einfach körperlich nicht fit genug war für die Bundesliga. Wir haben jetzt viel Geduld gebraucht. Wir haben sehr viel Rücksicht genommen zu Beginn der Vorbereitung, dass er nicht muskuläre Probleme bekomme.

Dann musst du ihn langsam aufbauen, dann ist ihm nicht viel gelungen und er verliert ein bisschen Selbstvertrauen. ‚Roni‘ ist ein sehr sensibler Spieler, auch wenn er schon 35 ist. Wir haben das letzte Mal wirklich ein gutes Gespräch gehabt. Ich habe ihn in die Verantwortung genommen und ihm noch einmal das Vertrauen ausgesprochen. Er zahlt es einfach zurück. Ich freue mich, weil er ein richtig guter Typ ist.“

„Deswegen haben wir gesagt, wir spielen mit Viererkette"

…über die taktischen Umstellungen in der Halbzeit: „Wir haben uns im Trainerteam in der Halbzeit kurz abgesprochen. Wir waren viel zu viel Mann gegen Mann, da haben wir auf dem nassen Boden Probleme gehabt technisch. Wir waren nicht sauber genug, haben kaum Zwischenlinienräume gefunden. Deswegen haben wir gesagt, wir spielen mit Viererkette, dann haben wir einen Mann mehr in unserer ersten Reihe und können die drei Altacher Stürmer besser überspielen und haben im Zentrum einen Spieler mehr.

Vorne sind wir dann sehr breit gewesen und haben praktisch fünf Altacher gebunden. Der Plan war gut und dieses Mal war die Umsetzung sehr gut. Man kann auch sagen, dass ich von Beginn an schlecht aufgestellt habe. Ein guter Trainer hätte von Anfang an 4-3-3 gespielt. Ich habe eine Halbzeit gebraucht, dass ich es checke.“

…über den Abstiegskampf: „Der Klassenerhalt war es nicht, aber es war ein großer Schritt. Lustenau hat sehr viele Psychospiele getrieben in letzter Zeit. Ich habe schon verstanden, wie das in Linz ankommen soll, dass nur mehr Blau-Weiß der einzige Gegner sein soll. Ich bin zwar das erste Jahr Bundesligatrainer, aber trotzdem schon sehr lange Trainer. Wir haben gewusst, wie wir damit umgehen. Wir sind sehr ruhig geblieben, das macht uns einfach stark. Jetzt ist es kein Zweikampf mehr, jetzt ist es wieder ein Dreikampf.“

Erster Doppelpack in der ADMIRAL Bundesliga mit 35 Jahren: Ronivaldo, der sein Saison-Torkonto auf neun Treffer erhöhte und vor allem cool vom Punkt blieb.

„Natürlich ist das Mentale in der Abstiegsgruppe sehr wichtig"

Ronivaldo (Doppeltorschütze FC Blau-Weiß Linz):

…nach dem Spiel: „Die Feier in der Kabine war sehr schön, es war ein schöner Moment für uns. Wir haben lange Zeit keinen Sieg gefeiert. Heute war es ein verdienter Sieg, endlich. Unser Spiel in der ersten Halbzeit war nicht sehr gut. Gott sei Dank hat der Systemwechsel sehr gut funktioniert.“

…über die mentale Komponente des Fußballs und den verwandelten Elfmeter: „Natürlich ist das Mentale in der Abstiegsgruppe sehr wichtig. Es sind viele harte Spiele. Wir haben gewusst, dass es heute ein wichtiges Spiel war für uns. Wir hatten fünf Finali und heute war das erste davon.

Natürlich ist das Druck, aber ich bin 35 Jahre alt. Ich liebe diesen Moment. Ich liebe den Druck, so wie die Altacher Fans zu mir Druck gemacht haben. Das liebe ich. Egal wie viele Leute zuschauen, ich bin nicht nervös.“

„Die Mannschaft hat einen unglaublichen Charakter"

Fabio Strauss (Abwehrspieler FC Blau-Weiß Linz):

…nach dem Spiel: „Es ist unglaublich. Die Fans haben uns richtig gepusht in der zweiten Halbzeit. Das hat uns richtig Energie gegeben. Jetzt sind wir wieder da, haben endlich wieder dieses Erfolgserlebnis eingefahren. Es ist einfach unglaublich.

…über den Kampf um den Klassenerhalt: „Sag niemals nie im Fußball. Natürlich ist das ein Riesenpolster, es war ein extrem wichtiges Spiel für uns. Wir freuen uns jetzt einfach und schauen, dass wir diesen Polster bis zum Schluss halten.“

…über die Ursachen für den Sieg: „Die Mannschaft hat einen unglaublichen Charakter. Die Einwechselspieler haben heute das Spiel für uns entschieden, haben das Spiel gedreht, haben sehr viel Energie gebracht. Das war heute entscheidend.“

„Es war sicher nicht das, was ich mir vorgestellt habe"

Kristijan Dobras (Spieler FC Blau-Weiß Linz):

…über seine Zeit in Linz: „Wenn wir über meine Monate bei Blau-Weiß Linz reden, bekommen wir eine am Deckel, weil wir die Zeit überschreiten. Es war sicher nicht das, was ich mir vorgestellt habe. Seit dem Winter spiele ich wieder ein bisschen mehr. Für einen Spieler ist es immer schön, wenn man Spiele entscheidet und Minuten bekommt. Ich hoffe, dass ich zeigen hab‘ können, dass ich Fußball spielen kann und noch immer möchte.“

…über die kommenden Aufgaben: „Man muss ja bis zum Schluss warten. Ich glaube, dass es nicht so ist, dass man nur auf Lustenau schauen sollte. Wir haben heute gesehen, wie schön es ist, Spiele zu gewinnen. Wir haben noch vier Mal die Chance, das zu machen und wollen das Beste daraus machen.“

Tobias Koch (Spieler FC Blau-Weiß Linz):

…über seine Verletzung: „Das weiß ich leider noch nicht, ob sich der Samstag ausgeht. Ich habe mich leider am Sprunggelenk verletzt, das ist ein bisschen verstaucht. Vielleicht sind auch ein, zwei Bänder beleidigt, aber nichts allzu Tragisches.“

…über seinen Wechsel zu Austria Klagenfurt: „Das stimmt, dass ich zu Klagenfurt wechsle, ich bin aber bis zur letzten Sekunde noch Blau-Weiß-Linz-Fan. Ich habe ein sehr wertschätzendes Gefühl von Blau-Weiß Linz vermittelt bekommen. Es waren eigentlich sehr gute Gespräche. Im Endeffekt habe ich mich dann einfach für Klagenfurt entschieden.

Nicht gegen Blau-Weiß Linz, sondern für Klagenfurt, für eine neue Herausforderung, weil ich das dort sehr spannend finde. Ich habe gute Gespräche gehabt mit dem Trainer und dem Sportdirektor. Das hat mich im Endeffekt überzeugt.“

„In meiner Funktion wird man sich der Tragweite bewusst“

Christoph Schösswendter (Sportdirektor FC Blau-Weiß Linz) über die Bedeutung eines möglichen Klassenerhalts: „Als Spieler kann man sich das eine oder andere vielleicht ein bisschen vorstellen. In meiner Funktion wird man sich dann doch der ganzen Tragweite richtig bewusst, dass es nicht nur einen Kader aus 25 Spielern gibt und einen Betreuer-Staff, sondern auch rundherum sehr viele Menschen, die sehr viel Energie und Leidenschaft hineinlegen, damit der Klub funktioniert. Es hängt einiges daran.“

„So einem Trainer gönne ich von ganzem Herzen, dass er die Liga hält"

Marko Stankovic (Sky Experte) über...

Ronivaldo: „Das sind die schönen Geschichten des Fußballs, wo man sich denkt: ‚Wow‘. Mit 35 noch so eine Rolle spielen in einer Mannschaft, das ist wunderbar. Verträge sind ja immer eine Belohnung für gute Leistungen. Dem musst du jetzt zwei, drei Jahre normal geben, wenn er nicht 35 wäre. Das ist ein Selbstläufer.“

Gerald Scheiblehner: „Man sieht auch bei den Trainern, wie sie sich selbst entwickeln, auch bei Bundesligatrainern. Du merkst natürlich, wie er mit der Sache gewachsen ist. Er hat am Anfang gesagt, dass er mit demselben System spielen möchte, das er in der zweiten Liga gespielt hat. Sie sind permanent hoch draufgegangen.

Nach zwei, drei Runden haben sie gemerkt: ‚So werden wir nicht viel reißen‘. Dann hat er es umgestellt. Da sieht man auch, dass ein guter Trainer auch flexibel sein muss. So einem Trainer gönne ich von ganzem Herzen, dass er die Liga hält.“

Spielfilm im Liveticker

STATEMENT-Quelle: Sky Sport Austria

Fotocredit: GEPA-ADMIRAL und Harald Dostal/www.sport-bilder.at