Das Duell der seit Wochen beiden Sieglos-Klubs RZ Pellets WAC vs. Schlusslicht SC Austria Lustenau endete in der 27. Runde der ADMIRAL Bundesliga, der fünften in der Qualifikationsgruppe, mit einem 1:1-Remis. Damit warten die derzeit "auf der Stelle tretenden" Wölfe seit sieben Spielen (5U, 2N) auf einen Dreier (der letzte Sieg datiert vom 24.02. mit 1:0 beim LASK) und die Vorarlberger seit fünf Partien (2U, 3N). Von den Tabellenplatzierungen hat sich dabei wenig verändert. Es war ein Match mit zwei grundverschiedenen Halbzeiten. Damit zu den STATEMENTS aus beiden Lagern. 

„Für mich ist es eine ganz klare Rote Karte"

Manfred Schmid (Cheftrainer RZ Pellets WAC) über..

das Spiel: „Im Moment ist es leider so, dass wir uns alles hart erarbeiten müssen. Es geht nichts leicht von der Hand. In der ersten Halbzeit war es eigentlich so, wie wir es uns vorgestellt haben. Wir haben uns den Gegner hergerichtet und viel investieren müssen, um zu Chancen zu kommen. Es ist auch ein Zeichen, wenn man ein Traumtor braucht, um in Führung zu gehen.

Wir hätten in der 1. Halbzeit auch mit 2:0 in Führung gehen können. Dann bekommst du das Gegentor, woraufhin man gesehen hat, dass der Kopf wieder dabei ist. Im Moment fehlt uns vorne leider die Durchschlagskraft. Wir können den ein oder anderen Spieler leider nicht so ersetzen.“

die vermeintliche Rote Karte gegen Chato: „Für mich ist es von hinten ohne Ball. Für mich ist es eine ganz klare Rote Karte. Das hat das Spiel natürlich beeinflusst.“

„Man sieht in vielen Aktionen, dass die Spieler verunsichert sind und der Kopf mitarbeitet"

die zweite Halbzeit: „Natürlich hat es etwas mit dem Gegentreffer zu tun gehabt. Man sieht in vielen Aktionen, dass die Spieler verunsichert sind und der Kopf mitarbeitet. Es ist extrem schwer im Moment. Wir müssen uns alles hart erarbeitet.“

auf die Frage, ob er verunsichert ist: „Es waren schon schwierige Situationen in meinem Leben. Ich weiß, dass ich der Mannschaft helfen muss. Ich muss ihnen Lösungen geben, denn das ist meine Aufgabe. Ich stehe in der Verantwortung und werde das auch tun. Wir müssen weiterarbeiten und kommen da gemeinsam wieder raus.“

„Man muss das ganze Jahr betrachten"

Dietmar Riegler (Präsident RZ Pellets WAC) über...

die aktuelle Formkrise: „Wir sind nicht glücklich über die momentane Situation. Man muss das ganze Jahr betrachten. Wir sind knapp gescheitert, ins Obere Playoff zu kommen und jetzt hat es einmal einen kleinen Knacks gegeben. Wir müssen jetzt natürlich schauen, dass wir davon wegkommen. Wir tauschen uns immer wieder aus und versuchen, das Ganze so gut wie möglich zu Ende zu bringen.“

die Ziele sowie die Zukunft von Manfred Schmid: „Wir sind ein kleiner Verein und haben andere Ziele als größere Vereine. Wir haben schöne Zeiten erlebt, mit denen wir nicht gerechnet haben, vor allem die Zeiten im Europacup. Die Zeiten sind vorbei und wir müssen uns neu aufstellen. Eine Trainerdiskussion ist überhaupt nicht da. Wir versuchen, das Beste aus der Saison zu machen und dann werden wir weiterschauen. Wir sind ein Ausbildungsverein.

Es ist so, dass wir unseren besten Spieler Bamba im Winter verloren haben. Wir müssen schauen, dass wir wieder eine Mannschaft aufstellen, mit der wir wieder gute Spiele in der Bundesliga abliefern können. Das ist die Aufgabe, die wir im Sommer zu bewältigen haben. Ich denke da immer relativ kurz und nicht, was in zwei bis drei Jahren sein wird. Ich muss immer das Beste aus der gegebenen Situation machen. Wenn ich merke, dass der Draht vom Trainer zu der bestehenden Mannschaft nicht mehr stimmt, dann wird es meistens zu Konsequenzen kommen. Momentan sehe ich das nicht.“

warum der WAC in den letzten zwei Saisonen nicht an alte Zeiten anknüpfen konnte: „Es hängt schon immer vom Kader ab. In dieser Zeit hatten wir wirklich eine fantastische Mannschaft. Da gehört auch immer viel Glück dazu. Momentan haben wir dieses gute Händchen vielleicht nicht gehabt. Es muss sich immer entwickeln und es muss auch alles zusammenpassen.“

„Geraten durch einen Glücksschuss mit 0:1 in Rückstand"

Andreas Heraf (Cheftrainer SC Austria Lustenau) über...

das Spiel: „Meine Mannschaft hat den Matchplan perfekt umgesetzt. Die einzige Sache, die nicht gepasst hat, war, dass wir durch einen Glücksschuss mit 0:1 in Rückstand gegangen sind. Wir wollten mit einem 0:0 oder vielleicht einem glücklichen 1:0 in die Pause gehen und wollten dann in der zweiten Halbzeit über Pressing und über Umschaltsituationen erfolgreich sein.

Meine Mannschaft hat es in der zweiten Halbzeit überragend gemacht und hat Pressing gespielt. Der WAC hat sich dann nur noch über lange Bälle befreien können. Wir haben sie so unter Druck gesetzt, dass es überhaupt keinen Spielaufbau mehr gegeben hat, wie beispielsweise in der 1. Halbzeit. Wir hatten super Umschaltsituationen und haben drei bis vier hundertprozentige Torchancen nicht genutzt. Alles in allem war es eine tolle Leistung meiner Mannschaft. Auch ich stehe für Pressing. Es ist dann schon zäh, wenn der Punkteabstand gleichbleibt. Die Spiele werden immer weniger. Es wird schwierig, aber wir geben nicht auf.“

„...denn dann gewinnen wir das Spiel"

die Chancenverwertung: „Von der Bank sieht es so aus, wie wenn es hundertprozentige Torchancen sind. Es war auch so. Er muss die Chance einfach reinmachen, denn dann gewinnen wir das Spiel. Das wäre der Plan gewesen. Dass es für uns nicht einfach ist, ist kein Geheimnis, aber so, wie wir heute gespielt haben, ist es möglich, nochmal anzuklopfen. Heute waren wir knapp dran, aber am Dienstag ist schon die nächste Chance. Es werden immer wenige Spiele, aber die Möglichkeit, diesen Rückstand aufzuholen, ist nach wie vor gegeben.“

die Bilanz bei Auswärtsspielen: „Es ist wirklich überraschend. Ich glaube, dass es bei uns wenig Bedeutung hat. Es hat sich einfach im Verlauf der Saison so ergeben, dass wir zuhause kaum Punkte gemacht haben und es auswärts besser läuft. Ich fokussiere mich auf das, was ich beeinflussen kann. Seitdem ich hier bin, haben wir zehn Punkte geholt. Es ist ein anständiger Wert, aber noch immer zu wenig, um da unten rauszukommen.

Wir haben es schon einmal gezeigt, dass wir angeklopft haben und die Möglichkeit hatten, vom letzten Platz wegzukommen. Jetzt müssen wir Gas geben und nochmal hoffen, dass wir so eine Chance bekommen. Ich sehe keinen Grund, warum es auswärts besser als zuhause läuft.“

„Das direkte Duell gegen Blau Weiß Linz müssen wir zu 100% gewinnen"

den Abstiegskampf: „Das direkte Duell gegen Blau Weiß Linz müssen wir zu 100% gewinnen. Das ist die Voraussetzung und die Basisüberlegung an diesem Nichtabstieg. Wenn wir dies schaffen, dann fehlen uns drei Punkte auf Blau Weiß Linz. Für diese drei Punkte haben wir noch vier Spiele Zeit.“

Lukas Fridrikas (1:1-Torschütze SC Austria Lustenau) über...

das Unentschieden: „Wir haben eine überragende zweite Halbzeit gezeigt, speziell in unserer Ausgangslage als Letzter. Wir haben richtig Druck gemacht und auf dem ganzen Platz gepresst. Dann fehlt das nötige Quäntchen Glück auch bei den Standards. Es ist natürlich bitter, dass wir es nicht geschafft haben, den Ball über die Linie zu drücken.“

die zweite Halbzeit: „Wir sind sehr oft in gute Positionen gekommen, aber dann fehlt einfach die letzte Lässigkeit, Coolness oder der letzte Wille, dass du den Ball dann über die Linie drückst. Wir können definitiv auf diese zweite Halbzeit aufbauen. Es hängt natürlich damit zusammen, dass wir kurz vor der Halbzeit ein Tor gemacht haben, was dir dann natürlich Auftrieb gibt. Die Taktik haben wir im Training diese Woche schon einstudiert, dass wir bei Gleichstand auf Sieg spielen wollen. Wir haben es auch gut umgesetzt, aber konnten uns dafür leider nicht belohnen.“

den Abstiegskampf: „Es sind fünf Spiele und 15 Punkte zu holen. Blau Weiß Linz muss auch erstmal gewinnen. Wir müssen einfach gewinnen. Die Situation hat sich nicht verändert und war vor dem Spiel genau die gleiche. Wir haben heute eine super Leistung gezeigt und wenn wir das nächste Woche nochmal auf den Platz bringen können, dann haben wir gute Chancen, dass wir zuhause mit den Fans im Rücken drei Punkte holen.“

„Lustenau hat heute ein Lebenszeichen abgegeben"

Marko Stankovic (Sky Sport Austria-Analyse-Experte) über...

die Lustenauer Leistung: „Lustenau hat heute ein Lebenszeichen abgegeben. Sie waren gut. Jetzt muss jedoch etwas zählbares dabei rauskommen. Mir hat es aber sehr gefallen, was sie heute gezeigt haben.“

die Leistung des WAC: „Der WAC war nicht gut. Die Ansprüche waren ganz anders. Sie tun sich in der Qualifikationsgruppe schwer, weil sie mit der Favoritenrolle nicht zurechtkommen. Es ist eine Mannschaft mit viel Potential. Sie nutzen es jedoch nicht ganz aus. Sie kämpfen eher mit sich selbst als mit dem Gegner.“

„Trotzdem ist es eine Rote Karte"

das Foul von Chato: „Wenn ich es mir so ansehe, dann ist da absolut keine Chance auf den Ball. Er hat ihn zum Glück nicht ganz getroffen. Trotzdem ist es eine Rote Karte.“

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Statement-Quelle: Sky Sport Austria

Fotocredit: Harald Dostal/www.sport-bilder.at und Josef Parak