FC Mariahilf schafft Sensation

Der FC Mariahilf schaffte zu Beginn der Frühjahrsrunde die erste große Überraschung in der 1. Klasse A. Stand man zuvor noch punktelos da, erreichte man mit einer fast komplett neuen Mannschaft - nur vier Spieler aus der Herbstsaison blieben übrig - ausgerechnet gegen den bisherigen Tabellenführer FC Bahnhof Favoriten ein 1:1 Unentschieden. Nun wolle man alles versuchen, um das Unternehmen Klassenerhalt doch noch zu schaffen, betonte Mariahilf-Trainer Josef Albrechtsberger nach dem Spiel.

 Der FC Bahnhof Favoriten ging als haushoher Favorit in diese Begegnung, man erwartete sich, dass nach dem Ende dieser Begegnung die drei Punkte an den Ersten der Tabelle gehen würden. Schließlich hatte der FC Mariahilf vor der Winterpause nicht nur eine zweistellige Niederlage kassiert. Aber: Der FC Mariahilf war mit den vielen neuen Akteuren eine völlig veränderte Mannschaft. Diese zeigte eine vor allem kämpferisch sehr ansprechende Leistung.

Favoritner spielerisch überlegen

Die Spieler des FC Bahnhof Favoriten waren ihren Gegnern im spielerischen Bereich überlegen. Die Folge war das 1:0 durch Bernd Grubmann in der 27. Minute. Ansonsten ließ Mariahilf defensiv aber nicht viel anbrennen und hielt kämpferisch voll dagegen. Man konnte sich gegen den Tabellenletzten in 90 Minuten keine fünf Torchancen herausspielen, bekräftigte Favoriten-Trainer Jürgen Koller. Das sei natürlich zu wenig, wenn man den Anspruch stelle, Meister werden zu wollen.

Harte zweite Halbzeit 

Zu Beginn der zweiten Hälfte wechselte Mariahilf: Andreas Szekely durfte statt Martin Metz im linken Mittelfeld spielen. Szekely war es auch, der in der 72. Minute den Ausgleich für den FC Mariahilf erzielte. Nach dem Treffer zum 1:1 wurde das Match immer hitziger. Einige Spieler des FC Bahnhof Favoriten konnten ihren Frust nicht länger im Zaum halten, es gab mehrere Verwarnungen wegen Unsportlichkeiten und Kritik auf beiden Seiten. Nach dem Spiel kam es deshalb auch zu einer Gelb-Roten Karte für Mariahilf-Spieler Thomas Regitnig. Er lieferte sich nach dem Abpfiff noch einen verbalen Schlagabtausch mit Favoriten-Torhüter Flassak und kassierte dafür seine zweite Verwarnung. Die Favoritner seien jedenfalls nicht "Gentleman-like" gewesen, kommentierte Mariahilf-Trainer Albrechtsberger das Geschehen auf dem Rasen. Er ergänzte aber auch, dass so etwas im Fußball eben passiere.

Favoriten-Trainer Koller: "Kapitales Versagen" 

Er könne keinen einzigen seiner Spieler positiv hervorheben, erklärte Koller nach dem Spiel, der die Leistung seines Teams als "kapitales Versagen" bezeichnete. Mariahilf habe sich den Punkt verdient. Unzufrieden war Koller auch mit der Leistung von Schiedsrichter Yafet Can. Dieser habe mehrere gelbwürdige Fouls der Mariahilfer nicht entsprechend geahndet und auch sonst einige strittige Entscheidungen getroffen.

In Mariahilf zeigt man nach dem ersten Punktgewinn jedenfalls neues Selbstbewusstsein: "Wer gegen den Ersten unentschieden spielt, der kann jeden schlagen", unterstrich Trainer Albrechtsberger.

von Udo Seelhofer

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