FC Mauerwerk vs. Wiener Sport-Club endet mit Polizei-Großeinsatz

FC Mauerwerk
Wiener Sport-Club

Ein spannendes Spiel in der 7. Runde der Regionalliga Ost zwischen dem FC Mauerwerk und dem Wiener Sport-Club endete dramatisch mit einem 3:2-Sieg für die Gäste aus Hernals. Nachdem die erste Halbzeit torlos geblieben war, entwickelte sich das Spiel in der zweiten Hälfte zu einem echten Krimi, der erst in den letzten Minuten entschieden wurde. Nach dem Spiel ist das Sportliche aber völlig in den Hintergrund getreten, denn es kam zu einem Polizeieinsatz in Folge einer Rudelbildung, die scheinbar völlig eskalierte. 

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Torflaute in der ersten Halbzeit

Die erste Halbzeit bot den Zuschauern wenig Spektakel. Beide Mannschaften tasteten sich zunächst ab und versuchten, keine Fehler zu machen. Es war aber klar, dass hier zwei Teams aufeinandertrafen, die sich nicht viel schenkten und auf Augenhöhe agierten. 

Torregen nach der Halbzeitpause

In der zweiten Halbzeit nahm das Spiel dann richtig Fahrt auf. Bereits in der 48. Minute gelang dem FC Mauerwerk durch Abdullah Alhassan der Führungstreffer zum 1:0. Ein schön herausgespieltes Tor, das den Bann brach und die Gastgeber in Führung brachte. Doch der Wiener Sport-Club ließ sich davon nicht beeindrucken und kam in der 71. Minute durch Miroslav Beljan zum verdienten Ausgleich. Beljan zeigte erneut seine Torjägerqualitäten und brachte seine Mannschaft zurück ins Spiel.

Die Spannung stieg weiter, als Beljan in der 85. Minute per Elfmeter erneut traf und den Wiener Sport-Club mit 2:1 in Führung brachte. Ein Schock für den FC Mauerwerk, der nun alles nach vorne warf, um den Ausgleich zu erzielen. Die Bemühungen wurden in der 89. Minute belohnt, als Ali Sahintürk zum 2:2 ausglich und das Stadion zum Beben brachte. Ein dramatisches Tor, das Hoffnung auf einen Punktgewinn machte.

Drama in der Nachspielzeit

Doch das Spiel war noch nicht zu Ende. In der 90. Minute sah Ali Sahintürk die Gelb/Rote Karte, was die Chancen für den FC Mauerwerk erheblich schmälerte. In der neunten Minute der Nachspielzeit setzte der Wiener Sport-Club dann den Schlusspunkt. Felix Kerber erzielte das entscheidende 3:2 und besiegelte damit den Sieg für die Gäste. Ein wahrhaft dramatisches Ende, das den Wiener Sport-Club jubeln ließ und den FC Mauerwerk enttäuscht zurückließ.

David Krapf-Günther (Sektionsleiter Wiener Sport-Club): "Wir verabsäumen es, frühzeitig unsere Spielkontrolle in Tore umzumünzen. Großes Kompliment an die Mannschaft für die Moral, so zurückzukommen und dann in der Nachspielzeit das Spiel zu entscheiden. Alles was dann nach dem Spiel vorgefallen ist, darf nirgendwo einen Platz haben! Diese Gewalt, diese Aggressivität, diese Bereitschaft, andere mutwillig zu verletzen, ist unverständlich und aufs schärfste zu verurteilen. Ich bin froh dass niemand aus unserem Team schwerwiegender verletzt wurde und dankbar, dass die Polizei so schnell vor Ort war."

Plötzlich Eskalation

Denn nach Abpfiff dürfte es zu Rudelbildungen und Übergriffen in Folge von Provokationen gekommen sein, die wiederum zu einem Polizeieinsatz führten. Etliche Fans sowie der Sicherheitsdienst der Mauerwerker sollen auf das Spielfeld gestürmt sein und auf die Spieler der Hernalser losgegangen sein. Sofort ist die Polizei mit 50 Mann angerückt.

Ilco Naumoski, Trainer des FC Mauerwerk, sieht die Sache naturgemäß anders. "Samuel Oppong vom Wiener Sport-Clubs hat wiederholt zu provozieren begonnen, hat eine Flasche nach uns geworfen und hat uns und unsere Familien zutiefst beleidigt. Dass man da nicht ruhig bleiben kann, ist wohl verständlich. Emotionen gehören zum Sport dazu. Was man aber sagen muss, ist, dass die anderen Sport-Club-Spieler völlig ruhig geblieben sind. Es ist zum Glück bei der ganzen Aktion niemand verletzt worden. Gewalt hat auf dem Fußballplatz und nirgends etwas verloren."

WSC-Sektionsleiter Krapf Günther weiter: "Es haben sich drei oder vier Raufhandelruddel gebildet und überall kamen schlichtende Helfer zwischen die Fronten, aber am Ende wurde jeder der nur einfach zugegen war, in die Aggression rein gezogen. Es wurde pausenlos provoziert, vom 1:0 durch Mauerwerk an, wurde durchgehend provoziert, aber mir ist vollkommen gleich, wer zu wem gesagt hat 'dass er ihn nicht mag', diese Gewaltbereitschaft, dieser Sturm auf den Platz mit der Unterstützung der Ordner, hat keine Rechtfertigung!"

Mauerwerk-Trainer-Naumoski weiter: "Für Gewalt gibt es keine Rechtfertigung und keine Entschuldigung. Das ist vollkommen klar. Dennoch würde ich mir wünschen, dass die ganze Wahrheit erzählt wird. Und von Medien wünsche ich mir, dass alle Seiten gehört werden."

Krapf Günther: "'Der hat mich beleidigt, der hat mich blöd angesehen' ist niemals ein Grund für Gewalt! Ausreden gibt es jetzt natürlich wieder überall, aber darf dies eine Rechtfertigung sein? 'Vorwürfe“ von Seiten der Aggressoren, sie wären doch die Opfer. Das ist bodenlos!"

Regionalliga Ost: Mauerwerk : Wiener Sport-Club - 2:3 (0:0)

  • 92
    Felix Kerber 2:3
  • 89
    Ali Sahintürk 2:2
  • 85
    Miroslav Beljan 1:2
  • 71
    Miroslav Beljan 1:1
  • 48
    Abdullah Alhassan 1:0

 

Foto: privat