Wiener Viktoria bekommt Geldstrafe nach ÖFB-Pyrotechnik-Paragraph aufgebrummt

Wie der Wiener Fußballverband im wöchentlichen Rundschreiben der Regionalliga-Nachrichten mitteilte, wurde über den SC Wiener Viktoria aus der Regionalliga Ost eine Strafe von € 500,-- wegen Pyrotechnikvergehens verhängt. Von Verbandsseite wurde aus diesem aktuellen Anlass auch noch einmal explizit auf §116a der ÖFB-Rechtspflege hingewiesen. Ligaportal hat nachgefragt und exklusiv mit dem Vorsitzenden des zuständigen Regionalausschusses, der das Urteil gefällt hat, sowie mit dem Verein gesprochen.

 

Mitarbeiter des Regionalausschusses machte Fotos

Sportlich war beim 4:1 im letzten Heimspiel der Wiener Viktoria gegen den FC Marchfeld Donauauen am 26. August aus Sicht der Wiener alles eitel Wonne, die Begegnung hatte jedoch ein Nachspiel in den zuständigen Verbandsgremien. Wie am Mittwoch bekannt wurde, fasste der von Toni Polster trainierte Wiener Kultklub wegen eines Pyrotechnikvergehens eine Strafe von 500 Euro aus.

Robert Trappl, Vorsitzender des Regionalausschusses, und in Wien zudem unter anderem ehemaliger Schiedsrichter bekannt, schildert den Sachverhalt wie folgt: „Ein Mitarbeiter des Regionalausschusses war am Platz und hat den Vorfall gesehen und Fotos gemacht. Daraufhin sind wir aktiv geworden, zumal in den Durchführungsbestimmungen klipp und klar steht, dass Pyrotechnik verboten ist.“

Strafrahmen durchaus beachtlich

Daraufhin wurde eine Stellungnahme vom Verein, dem Schiedsrichter sowie dem Beobachter angefordert. Vom Schiedsrichter hatte man keine erhalten, zumal sich dieser bereits in der Kabine befunden hätte, schildert Trappl, der bestätigt, dass man vom Verein eine Stellungnahme erhielt.

Trappl: „Was ich nun sage, ist nur Mutmaßung – aber angeblich steht in der Hausordnung der Wiener Viktoria, dass Pyrotechnikgegenstände verboten sind, aber sie dürften es gewusst haben, da vorher ein Damenspiel stattgefunden hat, wo auch Pyrotechnik verwendet wurde.“

§ 116a der ÖFB-Rechtspflegeordnung sieht bei missbräuchlicher Verwendung von pyrotechnischen Gegenständen unter anderem Strafen von 50 bis 20.000 Euro, aber auch etwa Punkteabzüge vor. Trappl dazu: „Wir waren hier mit 500 Euro sehr human, da es ein Erstvergehen war.“ Er schildert uns auch, dass im Regionalausschuss je zwei Personen aus Wien, dem Burgenland und Niederösterreich sitzen würden, die zu 99,9 Prozent einstimmig entschieden würden.

"Vorfall" in Krems war Verein nicht zurechenbar

Auch hinsichtlich eines Heimspiels des SC Krems wurde, aufgrund von Livebildern im Internet, eine Stellungnahme hinsichtlich Pyrotechnik eingefordert, das Verfahren wurde laut dem Vorsitzenden aber eingestellt, da die Bilder von einem Volksfest in Sportplatznähe herrührten. Generell bemängelt Trappl im Gespräch mit Ligaportal, dass sich die Schiedsrichter sowie Beobachter die Durchführungsbestimmungen nicht durchlesen würden.

Wiener Viktoria nimmt zum Urteil Stellung

Das Club Management der Wiener Viktoria kommentiert die Entscheidung beziehungsweise die Vorfälle gegenüber Ligaportal wie folgt: "Wir haben das zur Kentnnis genommen, von unserer Seite ist ganz klar, dass Pyrotechnik nichts am Sportplatz verloren hat, das ist nicht in unserem Sinne, dass so etwas passiert. Wir werden alles daransetzen, dass das nicht mehr vorkommt. Es wurde zweimal gezündet, das war vor dem Spiel beim Aufwärmen unserer Mannschaft sowie einmal nach dem Spiel, nach unserem Sieg. Wir sind beide Male mit Ordnern hingegangen und haben versucht, zu eruieren, wer das war, aber - wie das so ist - war hier keiner dafür verantworltich. Wir haben klar in unserer Hausordnung stehen, dass alle pyrotechnischen Gegenstände ausnahmslos verboten sind", so Sandra Wilhelm vom Club Management der Wiener Viktoria.