Tag eins nach Baumgartner: FC Pasching löst schwierige Aufgabe in Villach!

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altKeine 30 Stunden nach offiziellem Bekanntwerden des überraschenden Abgangs von Erfolgstrainer Gerald Baumgartner nach St. Pölten mussten die Kicker des FC Pasching schon wieder in der Regionalliga Mitte antanzen. Gegner war in Villach der etoxx VSV, seines Zeichens Tabellenletzter. Wer allerdings aus oberösterreichischer Sicht mit einer Pflichtaufgabe rechnete, der irrt. Zuletzt konnte die Hrstic-Elf zuhause dem hoch eingeschätzten SK Austria Klagenfurt zwei Punkte abluchsen. Während beim VSV die Devise "weg vom letzten Tabellenplatz" lautet, hoffen die Paschinger der Spitze wieder etwas näher zu kommen.

Martin Hiden auf der Trainerbank

Schwere Zeiten für den FC Pasching! Nachdem man im Sommer Top-Spieler Kovacec nach Liefering ziehen lassen musste, verlor man nun mit Gerald Baumgartner auch den Vater des Paschinger Cupmärchens an die Erste Liga. Nach dem Aus im Europacup ist es nun also an Interimscoach Martin Hiden, die Mannschaft aufzurichten und perfekt auf den Regionalliga-Alltag einzustellen. Während die Paschinger nach dem durwachsenen Saisonstart weiter zur Spitze aufschließen wollten, wollten die Mannen aus dem Süden Kärntens möglichst rasch die "Rote Laterne" abgeben. Es war also angerichtet für ein spannungsgeladenes Regionalligaspiel.

Zunächst bestach dieses Duell zweier alter Bekannter vor allem durch eine ruppige Spielweise. Beide Teams schenkten sich nichts, in Villach-Lind wurde von Beginn an um jeden Meter gefightet. Die Kärntner zeigten dem amtierenden Cupsieger gleich von Anfang an, dass man nicht gewillt war, den Gästen die Punkte kampflos zu überlassen.

Berger stemmt sich gegen starke Villacher

Nach gut zehn Minuten konnten sich die Paschinger bereits bei Tormann Hans-Peter Berger bedanken, der einen sensationell getretenen Cemernjak-Freistoß mit einer Weltklasse-Parade entschärfen konnte. Das erste Tor erzielten aber die Gäste aus Pasching. Daniel Sobkova stellte erneut seine Qualitäten vor dem gegnerischen Tor unter Beweis, indem er nach einem Abpraller am schnellsten schaltete und Koller bezwang. Die wackelige 1:0-Führung der Gäste hielt aber nur gute zwanzig Minuten. Villachs Michael Kirisits fasste sich von der Strafraumgrenze ein Herz und knallte den Ball zum 1:1-Ausgleich in die Maschen.

Pasching behält am Ende die Nerven

Nach der Pause begannen die Kärntner wie die Feuerwehr. Gegen Kirisits und Co konnte der starke Hans-Peter Berger aber erneut toll reagieren. Dann aber nahmen sich die Gäste aus Oberösterreich das Spiel zur Brust und besannen sich ihrer Stärken. Gegen einen starken Gegner (vor zwei Wochen 1:1 gegen Austria Klagenfurt!) kam die Hiden-Elf immer besser ins Spiel und konnte in der 65. Minute erneut reüssieren. Perchtold war per Abstauber zur Stelle. Ausgegangen war diese Torchance von einem Eckball. Eine Viertelstunde später war es erneut eine Standardsituation, wieder ein Corner, der den ÖFB Cup-Sieger ein drittes Mal an diesem Abend jubeln ließ. Ex-Mattersburg-Profi Lukas Mössner ließ sich feiern. Er setzte bei diesem Treffer seine ganze Körpergröße ein und wuchtete den Ball per Kopf in die Kärntner Maschen. Kurz vor Schluss dezimierten sich die Heimischen auch noch selbst, Trattnig musste nach Unsportlichkeit mit Gelb-Rot vom Platz.

Der von Martin Hiden gecoachte FC Pasching gewann also das schwierige Spiel auswärts beim aufstrebenden Tabellenletzten am Ende doch souverän mit 3:1 und robbt sich langsam aber sicher an die Tabellenspitze heran. Den Heimischen braucht nach dieser tollen Leistung gegen den amtierenden ÖFB Cup-Sieger allerdings auch nicht Bange sein.

 

Stimmen zum Spiel:

Martin Hiden, (Trainer FC Pasching):

"Ich habe einfach eine super Truppe übernommen für das eine oder andere Spiel. Die Mannschaft hat gut gespielt, sich viele Chancen erarbeitet. Dennoch haben wir uns wieder selbst in die Bredouille gebracht. Kurz nach der Pause war Villach gefährlich, wir haben im Endeffekt aber das Heft in die Hand genommen." Angesprochen auf seine Zukunft in Pasching: "Ich genieße jedes Spiel, das ich machen kann. In meiner noch jungen Tätigkeit ist das eine Erfahrung, die mir niemand nehmen kann, es macht einfach Spaß. Schon als Spieler war ich ein "Fußball-Narrischer", auch als Trainer lebe ich das. Es macht mir Spaß auf dieser anderen Seite zu stehen. Alles andere wird man ohnehin in den nächsten Tagen besprechen."

Die Besten: Hamdemir, Berger, Pauschallob

 

Peter Hrstic, (Trainer etoxx VSV):

"Man hat heute den Unterschied zwischen Profi-Truppe und Amateur-Truppe in vielen Phasen nicht gesehen. Wir hatten gute Chancen auf das 2:1. Im Endeffekt hat sich aber die höhere Qualität durchgesetzt. Ein Punkt wäre aber absolut im Bereich des möglichen gewesen."

Die Besten: Cemernjak, Warmuth, Trattnig

 

Peter Öfferlbauer