Tormann raus, Tormann rein - Verkehrte Welt bei LASK und Pasching

altaltSportlich läuft es bei Oberösterreichs Titelfavoriten FC Pasching und LASK Linz nach Plan. Die Elf von Trainer Gerald Baumgartner ist in der laufenden Saison noch ungeschlagen, der LASK konnte zuletzt gegen die Spitzenklubs von SK Austria Klagenfurt und dem SC copacabana Kalsdorf vier Punkte einfahren. Was die beiden Teams allerdings unterscheidet, ist die Situation auf der Position des Torhüters. Während Pasching in den nächsten Spielen wieder mit seinem Einser-Tormann planen kann, müssen die Linzer in den nächsten Wochen wohl auf ihren Standarttorhüter verzichten.

 

Tormann raus: Es war die 29. Spielminute im Spitzenspiel der achten Runde zwischen dem SC copacabana Kalsdorf und dem LASK Linz, als sich plötzlich Kalsdorfs-Angreifer Marco Heil am Boden wälzte. Zuvor hatte ihn der Linzer Torhüter Pavao Pervan attackiert. Keine schlimme Aktion - aber eine völlig unnötige, hatte der Keeper den Ball doch bereits gefangen. Pervan sah für die Tätlichkeit die Rote Karte. Heute entscheidet der Strafsenat des Oberösterreichische Fußballverband, wie lange der sonst so besonnene LASK-Kepper zuschauen muss. "Das war ein Black Out, das ich voll auf meine Kappe nehmen muss", so der 24-Jährige ehrlich. Auch über vier Tage nach dem Platzverweis spürt man noch immer, wie leid ihm die Aktion tut. "Vor allem für die Mannschaft, die wirklich sehr hart arbeitet, um erfolgreich zu sein", so Pervan, der als Strafe bereits 150 Euro in die Mannschaftskasse eingezahlt hat. "Das Geld soll einem wohltätigen Zweck zu Gute kommen", zeigt Pervan Charakter. Viel mehr als die Strafzahlung schmerzt ihn allerdings eine mögliche Sperre. Im Heimspiel am Freitag gegen Allerheiligen wird Pervan sicher fehlen, möglicherweise auch im Samsung Cup am Dienstag gegen Erstligist Grödig. Länger sollte die Pause aber nicht ausfallen, bei der Aktion in Kalsdorf wurde Heil weder verletzt noch war es ein schlimmes Foul. In seiner Abwesenheit wird Pervan im LASK-Gehäuse von Manuel Schörgenhuber vertreten. Der 20-Jährige bestritt bisher fünf Regionalliga-Spiele für den LASK, eines davon am Freitag ab der 29. Minute in Kalsdorf.

Tormann rein: Nachdem sich Paschings Torhüter Hans Peter Berger am 21. August im Training einen Meniskuseinriss im Knie zugezogen hatte, fehlte der 30-Jährige seinem Verein ab der vierten Runde. In Runde acht war Berger dann beim 2:2-Heimremis gegen SK Austria Klagenfurt wieder im Kasten des Tabellenführers. "Ich bin froh, dass die medizinische Abteilung so toll gearbeitet hat. Da haben wir bei Red Bull wirklich optimale Möglichkeiten zur Verfügung", so Berger, der bereits nach 2,5 Wochen Reha in Salzburg wieder ins Training eingestiegen war. "Vor dem Abschlusstraining zum Klagenfurt-Match haben wir dann entschieden, dass ich spielen kann", verrät Berger den zeitlichen Ablauf. Zuvor hatte der Ex-Portugal-Legionär acht Tage mit der Mannschaft trainiert. "Ich wollte zu 100 Prozent fit sein bevor ich wieder spiele", begründet der Keeper die Entscheidung. Während seiner Verletzungspause wurde er von Paschings Zweier-Torhüter Michael Höfler würdig vertreten. Der Tabellenführer gewann in dieser Phase alle seine vier Partien. "Wir sind auf einer guten Erfolgswelle", freut sich Hans Peter Berger über den bisherigen Saisonverlauf mit sechs Siegen aus acht Spielen. Am Freitag wartet nun Sensations-Aufsteiger SC copacabana Kalsdorf auf die Baumgartner-Elf. "Erster gegen Zweiter, Spitzenspiel hin oder her. Es ist ein Match wie jedes andere auch", nimmt Berger das Duell gelassen. Auch das Fehlen des gesperrten Serientorschützen Daniel Sobkova sieht er so: "Natürlich ist Daniel der beste Mittelfeldspieler der Regionalliga. Aber wir haben auch andere sehr gute Spieler im Kader." 

 

Markus Neißl