RLM
Allgemein

Pasching festigt im Oberösterreich-Derby seine Tabellenführung

In der vergangenen Runde gelang es der UVB Vöcklamarkt vor eigenem Publikum dem LASK einen Punkt abzutrotzen. Nur eine Woche später trafen die Mannen von Trainer Heinz Zanner mit dem FC Pasching auf die zweite echte Profimannschaft aus Oberösterreich mit Titelambitionen. Die Favoritenrolle war vor dem Anpfiff demnach klar vergeben, jedoch zeigte auch der aktuelle Tabellenführer aus der Linzer Vorstadt einiges an Respekt vor den kampfstarken und robusten Vöcklamarktern. Am Ende setzte sich zwar wie erwartet der FC Pasching durch, wobei die Baumgartner-Elf bis zum Schlusspfiff hart um die drei Punkte kämpfen musste.

Feinabstimmung fehlt noch

Bei den Hausherrn stand Lukas Mössner nach überstandener Verletzung erstmals wieder im Kader. Der torgefährliche Angreifer nahm zunächst jedoch nur auf der Ersatzbank Platz. Die UVB Vöcklamarkt konnte ihrerseits auch in dieser Partie wieder auf die Dienste des zuletzt doch etwas angeschlagenen Manuel Gerner zählen. Das Spiel hätte dann beinahe mit einem Geschenk der Gäste an Pasching begonnen. In der 6. Minute ging kein Vöcklamarkter Verteidiger entscheidend zu einem im Strafraum freiliegenden Ball, wodurch sich für Kevin Hinterbeger letztlich die Möglichkeit zum Torschuss ergab. Der 18-Jährige verfehlte mit seinem im Liegen abgegebenen Versuch jedoch knapp sein Ziel. Ganz generell fehlte es auf beiden Seiten noch etwas an der Feinabstimmung bezüglich des Kombinationsspiels. Den Paschingern gelang es mit konsequentem Nachsetzen aber, von Minute zu Minute die Gäste mehr und mehr in ihre Hälfte zu drängen. In der 18. Minute unterstrich der aufgerückte Abwehrchef Davorin Kablar mit seinem Kopfball knapp über die Latte aus 5 Metern, wie gefährlich der aktuelle Spitzenreiter der Liga doch bei Standards ist. Nur wenige Augenblicke später kamen auch die Gäste, ebenfalls nach einem Corner, zu ihrer ersten guten Möglichkeit im Spiel. Den Schuss von Manuel Schrattenecker konnte FCP-Keeper Michael Höfler aber gerade noch entschärfen.

Erstes Saisontor bringt die Führung

In der 23. Minute hatte es dann Casanova auf dem Fuss, die Hausherrn in Führung zu bringen. Nach einem langen Ball kam der Angreifer im Strafraum aus halbrechter Position völlig frei zum Schuss, welcher jedoch am langen Eck vorbeistreichen sollte. Auf der gegenüberliegenden Seite herrschte nur wenig später große Aufregung, als Daniel Sobkova im eigenen Strafraum der Ball an die Hand sprang. Die Pfeife von Schiedsrichter Klaus Biebl sollte in dieser kniffligen Situation letztlich stumm bleiben. Der Außenseiter aus Vöcklamarkt trat weiterhin sehr diszipliniert auf und machte so die Räume für Pasching eng. In der 36. Minute sollte es Kevin Hinterberger dann dennoch gelingen, mit seinem ersten Saisontor, welches er aus einem Flachschuss innerhalb des 16ers erzielte, die bislang beinahe tadellose Abwehr der Gäste zu überwinden. In den letzten Minuten des ersten Durchganges kontrollierte die Baumgartner-Elf das Geschehen und verwaltete somit die knappe Führung bis zur Pause sicher.

Ausgleich vom Punkt aus

Die Gastgeber waren es auch, die im zweiten Spielabschnitt durch einen Sobkova-Schuss zur ersten guten Möglichkeit kamen. Manuel Harrant im Tor der Vöcklamarkter war in dieser Szene jedoch auf seinem Posten. Pasching war sichtlich bemüht so schnell wie möglich für klare Verhältnisse zu sorgen. Die Partie wurde je länger sie dauerte immer hektischer und härter. In der 66. Minute sorgte Schiedsrichter Biebl mit einer Entscheidung dafür, dass dieses Spiel noch interessanter aber auch noch hitziger werden sollte. Der Referee zeigte nach einem Foulspiel vom Paschinger Kablar am eingewechselten Stanisavljevic auf dem Punkt. Das Vergehen fand an der Strafraumgrenze statt, weshalb die Hausherrn in dieser Szene, wenn schon einen Freistoss aber sicher keinen Elfmeter gesehen haben wollten. Stefan Sammer waren die Diskussionen egal und so verwandelte Vöcklamarkts Nummer 10 den Strafstoss sicher zum 1:1.

Torschütze vom Dienst mit der Entscheidung

Beinahe wäre Pasching die richtige Antwort auf dieses Gegentor gelungen, jedoch verfehlte ein Sobkova-Freistoss in Minute 70 knapp sein Ziel. Man merkte den Hausherrn im Anschluss aber an, dass der Ausgleich sie doch etwas aus dem Konzept gebracht hatte. Die Gäste ihrerseits wurden immer mutiger. In der 83. Minute war es dann aber dennoch die Heimelf, die abermals in diesem Spiel in Führung gehen sollte. Torschütze war wie in dieser Saison schon so oft Daniel Sobkova, der einen von der Stange zurückspringenden Ball im gegnerischen Gehäuse unterbringen konnte. Vöcklamarkt bewies trotz dieses neuerlichen Rückschlages große Moral. Die Gäste riskierten in der Schlussphase alles und wurden dafür beinahe noch belohnt. Stansiavljevic scheiterte jedoch in der 88. Minute alleine vor Paschings Torwart Höfler an diesem. Kurz darauf war Schluss und Pasching durfte sich über einen hart erkämpften 2:1-Sieg freuen.


Stimmen zum Spiel:

Gerald Baumgartner (Trainer des FC Pasching):
„Wir haben in dieser Partie bewiesen, dass wir nicht nur spielen sondern auch fighten können. Meine Mannschaft wollte den dritten Heimsieg in Serie unbedingt und das hat man vor allem auch nach dem Ausgleich deutlich gesehen. Der Elfmeter zum 1:1 war meines Erachtens äußerst fragwürdig. Danach hatten die Vöcklamarkter, die wieder einmal bewiesen haben, dass sie gut verteidigen können, etwas Oberwasser. Unser Sieg war aber trotzdem sicherlich verdient.“

Die Besten beim FC Pasching: Hamdemir, Perchtold, Casanova

Formation: 4-2-3-1

 

Heinz Zanner (Trainer der UVB Vöcklamarkt):
„In der ersten Hälfte hat Pasching besser gespielt als wir, wobei meine Mannschaft nicht viel Zwingendes zugelassen hat, sieht man vom Gegentor und einer Casanova-Chance einmal ab. Beim 0:1 haben wir leider einmal nicht aufgepasst, wodurch wir diesen Treffer doch etwas billig kassiert haben. Nach rund einer Stunde Spielzeit sind wir dann immer stärker geworden. Dazu beigetragen hat auch die Einwechslung von Stanisavljevic, wodurch sich uns in der Offensive mehr Möglichkeiten geboten haben. Der Paschinger Siegtreffer kurz vor Schluss ist natürlich extrem bitter, auch weil ein Remis aufgrund der zweiten Halbzeit nicht unverdient gewesen wäre. Ganz generell bin ich mit der Leistung meiner Mannschaft aber sehr zufrieden, auch weil wir uns phasenweise wirklich gut präsentiert haben.“

Die Besten beim UVB Vöcklamarkt: Laganda, Vitzthum

Formation: 4-4-2


FC Pasching – UVB Vöcklamarkt 2:1 (1:0)
Tore:
Hinterberger (36.), Sobkova (83.); S. Sammer (66. Elf.)
Paschinger Waldstadion; 400 Zuschauer
SR Biebl


von Michael Obrecht