Friesenbichler feiert gelungenen Einstand in einem echten Spitzenspiel

austria-klagenfurtgakIn der sechsten Runde der Regionalliga Mitte trafen mit dem SK Austria Klagenfurt und dem GAK zwei ganz heiße Eisen im Kampf um den Meistertitel aufeinander. Beide Teams mussten sich in der laufenden Spielzeit noch niemanden geschlagen geben. Dennoch kam es bei den Kärntnern zuletzt zu einer gravierenden Veränderung im Betreuerbereich, legte doch Dietmar Thuller sein Amt als Cheftrainer nach gerade einmal vier Spieltagen zurück. Einen Nachfolger auf dieser so wichtigen Position konnten die Klagenfurter mit Bruno Friesenbichler relativ schnell präsentieren. Der Neo-Coach der Austria hatte bei seinem Einstand, mit seiner Mannschaft, gleich eine ganz harte Nuss mit dem GAK zu knacken.

Schlussmänner zu Beginn auf ihren Posten

Vor allem die Gäste aus Graz mussten für dieses Spitzenspiel gleich mehrere wichtige Akteure vorgeben. So konnten Reuven Oved und Stefan Kammerhofer aufgrund einer Verletzung ebenso wenig am Geschehen mitwirken, wie der gesperrte Perica Sare. Die Stimmung, welche die rund 2.000 Zuschauer, die an diesem Samstagabend in die Wörthersee-Arena gepilgert waren, machten, war der Wichtigkeit dieser Partie absolut angemessen. Die beiden Mannschaften ließen sich von der tollen Unterstützung ihrer Fans zumindest in den Anfangsminuten noch nicht anstecken. So agierten sowohl die Heimelf, als auch der GAK zunächst sehr vorsichtig. Vor allem die Grazer zogen sich zunächst weit zurück und lauerten aus einer stabilen Defensive heraus auf Konter. In der 16. Minute hätte sich diese Taktik beinahe als goldrichtig herausgestellt, jedoch scheiterte Patrick Durlacher alleine vor Austria-Keeper Florian Heindl an diesem. Nur wenige Augenblicke später wurde dann auch das Können von Georg Blatnik im Kasten des GAK das erste Mal an diesem Tag so richtig auf die Probe gestellt. Der Schlussmann konnte sich bei einem Schuss von Grega Triplat jedoch ebenso auszeichnen, wie kurz davor sein Gegenüber im Tor der Gastgeber.

Der Mann der ruhenden Bälle

Die Partie nahm nun merklich Schwung auf und tatsächlich sollte es nicht mehr lange dauern, ehe der erste Treffer im Spiel fiel. In der 21. Minute zirkelte Austria-Kapitän Matthias Dollinger einen Freistoss an Freund und Feind vorbei ins lange Eck. Der 32-Jährige bewies in dieser Situation wieder, dass Standardsituationen zu seinen ganz großen Stärken zählen. Nach dem Klagenfurter Führungstor wurde dieses Duell merklich härter. In Minute 30 spielte sich dann eine etwas kuriose aber für die Kärntner brandgefährliche Szene ab, als zwar der Linienrichter eine Abseitsentscheidung eines einschussbereiten GAK Spielers gesehen haben wollte, der Schiedsrichter das Spiel aber weiterlaufen ließ. Nur Torhüter Florian Heindl war es zu verdanken, dass diese Situation nicht zu heftigen Diskussion führte, denn der Schlussmann konnte mit großem Einsatz, den Angreifer noch im letzten Moment den Ball vom Fuss nehmen. Die Grazer kamen nun immer besser ins Spiel. Die Mannen von Bruno Friesenbichler ließen sich ihrerseits in dieser Phase immer weiter zurückdrängen. Das zweite Tor in diesem Duell sollte dann dennoch wieder den Hausherrn gelingen. Wieder war es eine von Matthias Dollinger ausgeführte Standardsituation, die zum Erfolg führte, landete sein Eckball doch genau auf dem Kopf von Marc Sand, der daraufhin das Leder im gegnerischen Tor unterbringen konnte. Dieser zweite Treffer kurz vor der Pause fiel natürlich zu einem für die Austria psychologisch günstigen Zeitpunkt.

Eine Flanke ins Glück

Die Grazer ließen sich von diesem neuerlichen Rückschlag dennoch noch nicht aus der Bahn werfen. So waren gerade einmal drei Minuten in Halbzeit zwei gespielt, ehe Miliam Guerrib mit einer schönen Einzelaktion für den GAK auf 2:1 verkürzen konnte. Der Grundstein für eine steirische Aufholjagd schien gelegt zu sein. Lange dauerte es aber nicht und die Klagenfurter stellten den Zwei-Tore-Abstand wieder her, als in der 51. Minute eine Flanke von Matthias Dollinger zwar keinen eigenen Mitspieler fand, dafür aber auch nicht von irgendjemanden sonst am Weg ins Tor gehinderte wurde. Der GAK zeigte sich von diesem etwas kuriosen Gegentor erstmals etwas geschockt.

„Rote Teufeln“ geben sich bis zuletzt nicht geschlagen

Die Moral schien bei den „roten Teufeln“ an diesem Tag aber mehr als nur zu stimmen und so gelang es der Simundza-Elf, sich tatsächlich noch einmal heran zu kämpfen. Einen Eckball des GAK konnten die Hausherrn nur kurz abwehren, was Michael Hofer mit einem platzierten Schuss aus 20 Metern ausnutzen konnte. Die Grazer versuchten alles, um auch zumindest noch den Ausgleich in diesem Spiel zu erzielen. Die Heimelf verstärkte naturgemäß in den letzten rund 25 Minuten die Defensive und verlegte sich aufs Kontern. In Minute 69 verhinderte nur mehr Gäste-Keeper Blatnik, dass ein solcher zum Erfolg geführt hätte. Je länger die Partie dauerte, desto höher wurde der Druck des GAK. In der 84. Minute blieb schließlich bei einer ganz umstrittenen Szene im Strafraum der Klagenfurter die Pfeife von Schiedsrichter Roman Smolinski stumm. Bei einem vermeintlichen Vergehen an Guerrib reklamierten die Grazer sofort Strafstoss, jedoch ohne Erfolg. Eine weitere große Möglichkeit konnte sich der GAK nicht mehr herausspielen und so endete letztlich eine hochklassige Partie mit einem 3:2-Sieg der Austria aus Klagenfurt.


Stimmen zum Spiel:

Mag. Günther Gorenzel-Simonitsch (Co-Trianer des SK Austria Klagenfurt):
„Es war heute das erwartet schwere Spiel, mit dem GAK als erwartet schweren Gegner. Die Grazer haben einfach sehr viel Qualität in ihrer Mannschaft, was man auch in dieser Partie wieder gesehen hat. Wir haben aber immer zum richtigen Zeitpunkt die Tore erzielt und somit ist das Spiel in unsere Richtung gekippt.“

Die Besten: Pauschallob an die gesamte Mannschaft

Walter Koleznik (Sportmanager des GAK):
„Vor allem in der Anfangsphase dieser Begegnung waren wir einfach schlecht. Es schien fast so als hätten einige unserer Spieler richtiggehend Angst gehabt. Wovor oder warum kann ich nicht sagen. Wir haben einfach nicht unser Spiel gespielt und dann lagen wir auch schon mit zwei Toren im Rückstand, wobei wir uns vor allem beim ersten Gegentreffer nicht sonderlich geschickt angestellt haben. Nach dem Anschlusstor zum 3:2 haben wir dann noch einmal so richtig gedrückt, ohne dafür aber belohnt zu werden. Die Niederlage ist sehr schade, denn ein Unentschieden wäre heute locker drinnen gewesen. Dazu hätte die Mannschaft aber bereits früher so auftreten müssen, wie sie das zum Schluss hin getan hat.“

Die Besten beim GAK: Deutschmann, Rauter, Pranjic


SK Austria Klagenfurt – GAK 3:2 (2:0)
Tore:
Dollinger (21., 51.), Sand (41.); Guerrib (48.), Hofer (63.)
Sportpark Klagenfurt; 2.000 Zuschauer
SR Smolinski


von Michael Obrecht