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Sturm Amateure schlagen Leoben

Im Trainingszentrum Messendorf wollte der DSV Leoben nach der bemerkenswerten Aufholjagd am letzten Spieltag, als man dem FC Gratkorn nach 0:2 Rückstand in letzter Minute noch einen Punkt abknöpfen konnte, endlich den ersten Dreier einfahren. Doch auch die SK Puntigamer Sturm Graz Amateure gingen mit einer Portion Selbstvertrauen in die Partie, konnte die Schopp-Elf doch vergangenen Dienstag in Vöcklamarkt den ersten Saisonsieg einfahren. In einem tempo- und chancenreichen Spiel behielten die Grazer schließlich die Oberhand und fuhren trotz Aufregung in der Nachspielzeit verdient mit 2:1 den ersten Dreier vor eigenem Publikum ein. Die Leobener stehen damit auch nach dem 5. Spieltag noch ohne vollen Erfolg da.

 

Frühe Führung für die Grazer

Gästetrainer Manfred Unger, der verletzungsbedingt auf Angreifer Adam Fekete verzichten musste, schickte seine Elf mit zwei Änderungen gegenüber der Gratkorn-Partie aufs Feld. Markus Schopp veränderte seine Elf auf drei Positionen – Florian Neuhold, Andreas Gruber und Marc-Andre Schmerböck durften sich über einen Einsatz von Beginn an freuen. Die Grazer legen gleich los wie die Feuerwehr und so dauert es nur drei Minuten, ehe die 400 Zuschauer auf ihre Kosten kommen und Treffer Nummer eins bestaunen können. Anel Kocijan, der sich bereits für die ersten beiden Saisontore der Grazer verantwortlich zeigte, sieht Goalie Petrovcic etwas zu weit vor dessen Tor, fasst sich aus etwas mehr als 20 Metern ein Herz und der Ball senkt sich hinter dem Leoben-Schlussmann genau ins lange Eck. Ein herrlicher Treffer! Doch die Sturm Amateure geben sich damit keineswegs zufrieden und setzen die Gäste weiter unter Druck. Nur vier Minuten später versucht auch David Schnaderbeck sein Glück mit einem Lupfer, doch dieses Mal zeigt sich Petrovcic aufmerksam.

Leoben kommt besser ins Spiel

Erst nach 21 Minuten kommen die Gäste das erste Mal gefährlich vor das Tor von Sturm-Goalie Waltl. Nach schöner Vorarbeit von Marco Pigneter verhindert Innenverteidiger Neuhold in letzter Sekunde einen erfolgreichen Abschluss von Mario Kreimer, indem er dessen Schuss gerade noch abblockt. Zehn Minuten später ist die Führung für die Jung-Blackies allerdings Geschichte: Leoben Kapitän Markus Briza kommt an der Strafraumgrenze an den Ball, wird nicht attackiert und nützt diese Unachtsamkeit in der Sturm-Defensive mit einem satten Flachschuss ins lange Eck eiskalt aus.

Sturm schlägt zurück

Doch die Schopp-Truppe will diesen Verlusttreffer nicht akzeptieren und versucht sofort, die Führung wieder herzustellen. So ist es Christian Dengg, der nur zwei Minuten nach dem Ausgleich eine Topchance vergibt, indem er den Ball zwar an Goalie Petrovcic, aber auch am Tor vorbeischiebt. Kurze Zeit später kann sich der Leoben-Goalie auszeichnen: David Schnaderbeck taucht nach herrlichem Zuspiel völlig frei vor dem Schlussmann auf, dieser reagiert jedoch großartig (41.). Die mittlerweile wieder verdiente Führung für die Schopp-Elf lässt dennoch nicht mehr lange auf sich warten. Nur zwei Minuten später steigt Florian Sittsam nach einem Corner am höchsten und netzt mit einem wuchtigen Kopfstoß zum 2:1 ein (43.).

Erste Möglichkeit für Sturm nach der Pause

Nach dem Seitenwechsel sind es wiederum die Grazer, die dieses Mal in Person von Christian Dengg die erste gute Möglichkeit vorfinden, sein abgefälschter Freistoß landet jedoch knapp neben der Stange im Toraus. Eine Fortsetzung des umfangreichen Arbeitstages von Christian Petrovcic wird nur eine Minute später von Andreas Gruber ermöglicht, indem er dessen Schussversuch zum Corner ablenkt. In der Folge müssen beide Teams dem teils hohen Tempo Tribut zollen, wodurch weitere Großchancen ausbleiben. Zwar versucht die Unger-Truppe, erneut Moral zu beweisen und einen Punkt zu erzwingen, gegen die gut eingestellte Sturm Defensive fällt es trotz einem nunmehrigen Übergewicht an Ballbesitz allerdings schwer, Möglichkeiten herauszuspielen. So sind es dreizehn Minuten vor dem Ende wieder die Schwarz-Weißen, die der Entscheidung deutlich näher sind als die Gäste dem zweiten Treffer. Doch Torschütze Anel Kocijan setzt seinen Schuss nach sehenswertem Solo knapp neben die Stange. Als alle nur noch auf den Schlusspfiff warten, fällt den Grazern beinahe der fehlende dritte Treffer auf den Kopf. Ein langer Ball in den Strafraum der Hausherren findet den Weg an Goalie-Waltl vorbei, doch Martin Petkov drückt das Leder aus Abseitsposition über die Linie. Fatal – denn der Ball wäre wohl auch ohne Petkovs Nachhilfe im Tor gelandet.

 

Stimmen zum Spiel:

Robert Jerovsek (Sektionsleiter Sturm-Amateure): Es war ein verdienter Sieg, wir waren über 90 Minuten die bessere Mannschaft. Wir haben den Gegner klar beherrscht und viele Chancen herausgespielt, wobei wir leider eine Vielzahl davon vergeben haben. In der 2. Halbzeit hatte dann Leoben etwas mehr Ballbesitz, ohne jedoch Chancen zu kreieren. In der Nachspielzeit hatten wir noch etwas Glück, wenn Martin Petkov den Ball nicht noch berührt, wäre es wohl kein Abseits gewesen.

 

Manfred Unger (Leoben-Trainer): Obwohl wir in der ersten Halbzeit die eine oder andere Chance hatten, bin ich mit der Leistung nicht einverstanden. Einige Spieler sind von ihrer Höchstform weit entfernt, was bei unserem kleinen Kader ein großes Problem ist. Wir machen zu viele individuelle Fehler, die Szene in der Nachspielzeit passt zu unserer derzeitigen Situation. Die Liga ist sehr stark und uns ist bewusst, dass wir mit unserer jungen Mannschaft vermutlich noch länger im Abstiegskampf stecken werden. Ich bin aber überzeugt, dass wir von da unten herauskommen.

 

Christoph Gaigg