Nach Thuller-Aus: "Alle reden mit!" - Duo übernimmt

altEinen Tag nach dem 1:1 im Derby gegen den SV M&R Feldkirchen warf SK Austria Klagenfurts Trainer Dietmar Thuller das Handtuch. Einige Spieler hatten sogar Tränen in den Augen, als ihnen ihr ehemaliger Coach heute Vormittag den Entschluss eines Rücktritts mitteilte. Auch nach der Trennung wäscht der Ex-Trainer keine Schmutzwäsche und erklärt bei Liga3 exklusiv seine Beweggründe. Sein Amt wird vorläufig ein Duo übernehmen.

 

 

Bereits am Freitag wartet mit dem Derby beim VSV die nächste Aufgabe. Bis dahin werden Günther Gorenzel und Heimo Vorderegger die Mannschaft betreuen. "Das oberste Ziel ist es jetztm die Köpfe der Spieler rasch freizubekommen", so Gorenzel. Dietmar Thuller im Interview:

 

Dietmar Thuller, warum haben Sie heute Ihr Amt als Cheftrainer des SK Austria Klagenfurt zur Verfügung gestellt?
Thuller: Ich bin ein Gefühlsmensch und leiste mir den Luxus, mit Rückgrad durchs Leben zu gehen. Aber man muss schon klar sagen: Wenn man sich ansieht, dass wir 14 neue Spieler integrieren mussten, die zuletzt teilweise gar nicht bis kaum gespielt haben, dann ist die Schere zwischen Erwartungshaltung und Realität etwas auseinandergelaufen.

Ist das ein Vorwurf an Präsident Peter Svetits, der von Ihnen zuletzt zwei Sieg aus den beiden nächsten Spielen gefordert hatte?
Thuller: Nein, mit dem Präsidenten habe ich die Sache klar ausgeredet. Ich wollte die Situation einfach nicht ausreizen und bis zum bitteren Schluss bleiben. Vor allem, wenn ich merke, dass es nicht mehr stimmig ist. Da soll keine Freundschaft in die Brüche gehen. Ich schätze den Präsidenten sehr und bin mit ihm guter Dinge. Aber auch von ihm hab ich erkannt, dass er mit der Leistung unzufrieden war.

Woher kommt dann diese überzogene Erwartungshaltung im Verein?
Thuller: Die entsteht bei den Fans, den Medien, den Zuschauern im Stadion. Diejenigen, die nicht mal 2,50 Euro für den Verein gegeben haben, die reden jetzt alle mit.

Können Sie der Mannschaft einen Vorwurf machen?
Thuller: Nein, ich habe 25 super Burschen in der Mannschaft. Sie sind heute gekommen und einige Spieler hatten Tränen in den Augen. Mir ist es heute sehr schwer gefallen, weil die Burschen immer 100 Prozent gegeben haben und sich immer voll hineingeworfen haben. Wir hatten ein super Klima in der Mannschaft.

Was trauen Sie der Mannschaft zu?
Thuller: Ich bin davon überzeugt, dass die Mannschaft Erfolg haben wird. Wir haben super gearbeitet und ein anderer wird die Früchte ernten.

 

 

Markus Neißl