In puncto Abgänge traf es den GAK wohl am härtesten von allen 16 RLM-Klubs. Top-Talent Thomas Murg hat nach einer Saison der Extraklasse den Sprung an den Verteilerkreis zu Austria Wien gewagt und wird dort von Ex-GAK-Coach und seinem langjährigen Mentor Peter Stöger betreut. Das Mittelfeldduo Mario Leitgeb und Stefan Nutz hat es nach Salzburg zum Erste-Liga-Veren SV Grödig gezogen, während Angreifer Daniel Brauneis künftig in der Ostliga für Amstetten auf Torjagd gehen wird. Schon im Winter vollzogen wurde der Wechsel von Linksverteidiger Christian Schilling zu Wacker Innsbruck, der den Sprung in die Bundesliga somit genauso wie Michael Berger, der künftig in Wiener Neustadt aufgeigen wird, geschafft hat. Mario Steiner ist beim Liga-Rivalen Villach unterkommen, während es Christian Tschermanek eine Etage tiefer in Gleinstätten versucht.
Fazit: Der erwartete Umbruch nach dem verpassten Aufstieg in die Erste Liga hat stattgefunden. Unersetzbar wird Thomas Murg sein, der Youngster war gemeinsam mit Goalgetter Herbert Rauter, der verlängert hat, die prägende Figur im Offensivspiel der Grazer. Die Abgänge von Brauneis, Nutz, Schilling oder Leitgeb tun weh, könnten aber von den gut ausgewählten Neuverpflichtungen durchaus gleichwertig ersetzt werden. Vor allem die Gratkorn-Achse bestehend aus Gerald Säumel, Marc Klicnik und Oliver Wohlmuth verspricht so einiges. Dazu kommt mit Lukas Stadler ein hochtalentierter Mittelfeldmann, der schon in der Vorsaison unter Beweis gestellt hat, dass er für jede Menge Tore und Offensivimpulse gut ist. Ein Fragezeichen steht auch noch hinter dem neuen Goalie. Im Cup spielte Christoph Weissenbacher, da Georg Blatnik fehlte. Ob einer der beiden den in der Vorsaison so stark aufspielenden Rene Pösendorfer hundertprozentig ersetzen kann, muss erst bewiesen werden. Insgesamt hat der GAK ein wenig Qualität eingebüßt, doch auch dank der Vertragsverlängerungen von Kapitän Christian Deutschmann, Goalgetter Herbert Rauter oder Mittelfeldmotor Michael Hofer zählt man auch heuer zu den Spitzenteams, die gewiss ein Wörtchen um den Titel mitreden werden.
Auch heuer ist es den Sängerknaben gelungen wieder einen Akteur für höhere Aufgaben auszubilden. Der auf den Außenbahnen universell einsetzbare Nico Antonitsch wechselte in die Obersteiermark zum Bundesliga-Absteiger KSV 1919, wo er seine Karriere weiter vorantreiben möchte. Linksverteidiger Florian Gahleitner muss aufgrund der Polizeischule fußballerisch ein wenig kürzer treten und wird künftig beim Neo-Landesligisten ASKÖ Pregarten auflaufen, während es Kapitän Thomas Gröbl in dieselbe Spielklasse zur Union St. Martin/Mühlkreis zog. Ersatzkeeper Patrick Schwarzbauer versucht sich in den kommenden Monaten hingegen beim OÖ-Ligisten Donau Linz.
Fazit: Chefcoach Willi Wahlmüller ist es gelungen den Stamm der Mannschaft, inklusive Goalgetter Thomas Zemann, zu halten. Der Abgang von Nico Antonitsch schmerzt natürlich, doch ist dieser Wechsel zugleich eine Bstätigung der hevorragenden Arbeit des Trainerteams und Verantwortlichen in St. Florian. Die talentierten Neuzugänge werden sich im gewohnt guten Florianer Mannschaftsklima schnell integrieren können und der eine oder andere wird sicherlich öfters aufzeigen können. Dass diese Philosophie vernünftig und wirtschaftlich ist, steht außer Frage. Ob man damit jedoch groß Sprünge nach vorne wagen kann, darf bezweifelt werden. Auch das Zuschauerinteresse stagniert, trotz der guten Arbeit, schon seit Jahren auf eher mäßigem Level.
Nach dem Goalgetter Auron Miloti seine Fußballstiefel genauso wie Coach Robert Micheu an den nagel gehängt hat, galt es beim Aufsteiger vor allem die Offensivabteilung rund um Martin Hinteregger und Matthias Regal zu halten, dies gelang. Dafür stehen Daniel Wernig, Patrick Steinschifter und Sebastian Schmid nicht mehr im Kader der Tiebelstädter.
Fazit: Auch nach dem Aufstieg in die Regionalliga setzen die Feldkirchner auf die junge Welle. Dass dem Team von Coach und Ex-LASK-Kicker Robert Micheu eine beinharte Saison ins Haus steht, ist allen bewusst. Die Verpflichtung von ein, zwei Routiniers hätte nicht geschadet, ist aber nicht zustande gekommen. Doch warum sollte die jungen Wilden, denen im Vorjahr schon der Meistertitel geglückt ist, nicht auch heuer das Saisonziel - der Klassenerhalt - gelingen?
Getrennt hat man sich bei den jungen Grazer von einigen "Routiniers". Der 28-jährige Kroate und im Vorjahr zugleich älteste Akteure der Jungablackies Krunoslav Cicak hat das Team ebenso wie der 23-jährige Angreifer Marvin Weinberger, der zwar im Profkader stand, aber oft bei den Amateuren aushelfen musste, verlassen. Auch Sandro Foda, der Sohn von Ex-Sturm-Coach Franco Foda, hielt eine Luftveränderung für notwendig und versucht sein Glück nun in der Ersten Liga beim TSV Hartberg. Michel Micossi hat sich dem Liga-Rivalen SV Feldkirchen angeschlossen, während Florian Schögl ebenfalls der Regionalliga Mitte treu bleibt und künftig beim Steirerliga-Meister SC Kalsdorf zwischen den Pfosten stehen wird. Mittelfeldakteur Christian Kluge tauschte das schwarz-weiße Trikot mit dem des Neo-Landeligisten SC Deutschlandsberg, während sich Marco Foda und Luka Bilobrk noch Vereinssuche befinden. Christoph Zotter und Daniel Pinnitsch wurden an den Kooperationsverein Pachern verliehen.
Philipp Hütter und David Schloffer wurden zu den Profis hinaufgezogen, könnten aber weiterhin bei den Amateuren auflaufen. Auch Marc Andre Schmerböck hat einen Jung-Profivertrag unterzeichnet.
Fazit: Die ohnehin schon blutjunge Schopp-Elf ist weiter verjüngt worden. In der kommenden Saison musste man doch sehr lange gegen den Abstieg kämpfen, ob dies heuer anders wird, gilt es abzuwarten. Ausreichend Talent ist zweifellos vorhanden, doch die ohnehin schon bescheidene Erfahrung ist noch weniger geworden. Man darf gespannt sein, wie schnell sich die aufgerückten Talente zu echten Leistungsträgern entwickeln können.
Nicht mehr an Bord sein wird Old-Boy und Torgarant Werner Topf, der zu Donau Linz in die OÖ-Liga gegangen ist. Auch Defensivmann Ivica Jurinovic (Edelweiß Linz) und Außenbahnspieler Dominik Klinger (SV Grieskirchen) haben den Sprung in die Regionalliga nicht gewagt und sind bei OÖ-Ligisten untergekommen. Auch Florian Schwentner, Andreas Reich, Matthäus Leibetseder sowie Ersatztormann Manuel Metzger stehen Coach Harald Gschnaidtner nicht mehr zu Verfügung.
Fazit: Vor allem das Mittelfeld ist beim OÖ-Aufsteiger herausragend besetzt. Namen wie Herwig Drechsel, Petr Vorisek, Harrison Kennedy, Roman Hintersteiner oder Ramazan Eker stehen für Qualität. Im Angriff soll es der Ungar Robert Fekete richten, während man in der Defensive auf altbewährte Kräfte setzt. Normalerweise sollte der Abstiegskampf kein Thema für die Gschnaidtner-Truppe sein, auch weil es dieses Mittelfeld mit jedem anderen in der Liga locker aufnehmen und möglcieh Schwächen in anderen Mannschaftsteilen kaschieren kann.
Hier geht's zu Teil 3 der liga3.at-Transferanalyse: https://bit.ly/OVelW2
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von Marco Wolfsberger