Willkommen in der Regionalliga Mitte! Teil 1: SC Copacabana Kalsdorf

altVor fast auf den Tag genau vor sieben Jahren absolvierte der SC Copacabana Kalsdorf sein letztes Spiel in der Regionalliga Mitte. Man stieg damals nach nur einer Saison in der dritthöchsten Spielklasse wieder in die steirische Landesliga ab. Jetzt steht man wieder oben. Diesmal soll der sofortige Abstieg aber vermieden werden. Als souveränster der drei Aufsteiger - man wurde mit neun Punkten Vorsprung Erster - geht man in die neue Saison. liga3.at unterhielt sich an dieser Stelle mit dem Mann hinter den Kulissen. Wir baten den sportlichen Leiter Franz Schauer zum Interview und sprachen mit ihm über die abgelaufene Spielzeit, Transfers und über die Ziele in der Regionalliga.

liga3.at: Nach sieben Jahren steht der SC Kalsdorf wieder in der Regionalliga Mitte. Wie groß ist die Freude?

Franz Schauer: "Sehr groß - als ich Sommer nach Kalsdorf gekommen bin, war eigentlich keine Mannschaft da. Wir haben einen komplett neuen Kader samt Trainerteam auf die Beine stellen müssen. Dass man dann in der ersten Saison gleich Meister wird, ist unglaublich. Ich wusste zwar, dass wir die Qualität haben, aber das alles gleich so funktioniert, habe ich nicht erwartet."

liga3.at: Nicht erwartet? Du hast sehr viele Spieler mit Erste-Liga- und sogar Bundesligaerfahrung in deine Reihen geholt. Muss man da nicht nach dem großen Coup trachten?

Franz Schauer: "Noch einmal, die Fußballer helfen dir nichts, wenn es nicht passt. Wir haben alle zusammen gut gearbeitet und das Ziel erreicht. Wir wollten Ruhe bewahren. Das ist immer wieder das Geheimnis. Nach dem Ausfall von Bernd Bernsteiner haben wir uns durchaus auch Sorgen gemacht, dass wir unten reinrutschen. Das war gar nicht so weit hergeholt. Die Liga war ja sehr stark."

liga3.at: Euer Ziel war, dass ihr nicht absteigt. War das nicht etwas tiefgestapelt bzw. was hat in deinen Augen den Unterschied zur Konkurrenz ausgemacht?

Franz Schauer: "Wir wollten Ruhe im Verein haben und ja nicht zu viel Druck erzeugen. Der kommt von selbst. Als ich im Sommer gefragt wurde, ob ich bei diesem Unternehmen mithelfe, habe ich unter anderem nur unter dieser Vorraussetzung zugesagt, dass wir alle an einem Strang ziehen und keiner sein eigenes Ding macht. Meine Aufgabe war es mit dem zur Verfügung stehenden Budget eine Mannschaft zu formen. Das ist schnell gelungen, wäre ohne unseren Präsidenten Manfred Rath aber niemals möglich gewesen. Das ist ein Ehrenmann."

liga3.at: Du hast es vorhin schon angesprochen, dass du nicht einen derartigen Alleingang erwartet hast. Wann hast du erstmals gedacht, dass ihr es packen könnt?

Franz Schauer: "Für mich war der Sieg in Weiz der Knackpunkt. Da war ich mir sicher, dass wir es schaffen können, weil Weiz für mich im Frühjahr der einzige Konkurrenz war."

liga3.at: Ich muss trotzdem nochmals darauf zurückkommen. Der Kader war und ist regionalligatauglich, oder?

Franz Schauer: "Natürlich, aber es geht eben nur um die Mannschaft. Bei uns gibt es keine Stars. Wir haben Routiniers im Team genauso wie junge Fußballer, die nach mehr streben. Das ist das Rezept."

liga3.at: Apropos junge Fußballer: Bleibt Markus Reinegger? Welche Rolle wird Neuzugang Marco Heil übernehmen? Was ist mit Daniel Hofer und Diego Wendel?

Franz Schauer: "Ich hoffe schon, dass Max bleibt. Wir möchten ihn unbedingt halten, doch er gehört nicht uns. Da wird es also noch Gespräche geben. Marco Heil ist ein Top-Mann, der wohl einen Stammplatz haben wird, wobei das der Trainer bzw. Marco selbst mit seinen Leistungen entscheidet. Daniel Hofer wollte von Allerheiligen weg und ist sicher noch einmal eine Verstärkung für uns. Ich kenne ihn natürlich sehr gut von meiner Zeit in Allerheiligen. Ich habe gewusst, dass er Allerheiligen verlässt und da hat sich für uns eben eine tolle Möglichkeit aufgetan, bei der wir nicht nein sagen. Diego wird aus heutiger Sicht bleiben. Wenn ihn jemand haben will, muss er dafür zahlen."

liga3.at: Wird es noch weitere Neuzugänge geben?

Franz Schauer: "Nachdem wir mit Hierzer, Krasser und Lipp drei Abgänge haben, werden wir noch einen Spieler verpflichten. Es gibt da teilweise sehr gute Gespräche, aber ich will noch nicht vorgreifen. Nachdem es die Jahrgangsregel gibt, mussten wir aber sowieso neue Spieler verpflichten, weil wir sonst zu alt geworden wären. Unser Ziel ist es, 14 Stammspieler zu haben."

liga3.at: Und wir wie sehen die Ziele in der neuen Saison aus?

Franz Schauer: "Nachdem es für mich sechs Titelaspiranten gibt, wäre es ein vermessen, da gleich um den Titel mitspielen zu wollen. Es wäre schön, wenn wir die Großen ärgern, aber das Ziel ist der Klassenerhalt bzw. ein einstelliger Tabellenplatz. Aber wir nehmen natürlich jedes Geschenk gerne an."

von Martin Mandl