Der FC Gratkorn siegt im Steirer-Derby

gratkornkapfenbergWie eine Achterbahnfahrt gestaltete sich bis dato die Frühjahresmeisterschaft beim FC Gratkorn. Auf überzeugende Auftritte, folgten zumeist deutliche Niederlagen. Am vergangenen Wochenende musste man sich schließlich sogar den LASK Linz Juniors, ihres Zeichens Tabellenletzte der Regionalliga Mitte, geschlagen geben. Im Steirer-Derby gegen die Amateure des SV Kapfenberg erhofften sich die Gratkorner nun wieder, ganz dem Gesetz der Serie nach, eine klare Steigerung gegenüber dem letzten Spieltag erbringen zu können. Diese würde auch notwendig sein, wollte man gegen die „Jungfalken“, welche zuletzt immerhin sieben Punkte aus vier Spielen geholten haben, bestehen.

Mit fremder Hilfe zur verdienten Führung

Beiden Trainern stand vor dieser Begegnung beinahe ihr gesamter Kader zur Verfügung. Auf Seiten von Gratkorn musste man nur verletzungsbedingt auf Marc Klicnik verzichten, bei den Gästen aus Kapfenberg fehlte hingegen Armin Masovic aufgrund einer Sperre. Die Hausherrn hatten einen Tag weniger Zeit sich auf diese Partie vorzubereiten, da man in der vergangenen Runde das Sonntagsspiel bestritt. Trotzdem war bei ihnen von Müdigkeit, zumindest in der Anfangsphase, nichts zu verspüren. Bereits nach rund 10 Minuten hatte es Nicolas Kolar gleich zweimal am Fuss, Gratkorn in Führung zu bringen. Der 19-Jährige vermochte jedoch nicht den Ball im Gehäuse unterzubringen. Ebenso erging es nur wenige Minuten später Dubravko Tesevic, welcher einen Freistoss aus gut 25 Metern knapp über das Tor setzte. In Minute 23 war es wieder der FC Gratkorn, der beinahe für den ersten Treffer im Spiel gesorgt hätte. So bekam KSV-Keeper Filip Gacevski eine abgefälschte Flanke nicht endgültig zu fassen, so dass Oliver Wohlmuth noch per Kopf zu einer großen Chance kam, welche sich der normalerweise so treffsichere Angreifer aber entgehen ließ. Die Gratkorner waren auch in der Folge die spielbestimmende Mannschaft. Diese Überlegenheit konnte aber, aufgrund der bislang noch mangelhaften Chancenverwertung, noch nicht in Zählbares umgemünzt werden. In Minute 38 gelang der Heimelf dann schließlich doch ein Treffer, auch wenn dazu die tatkräftige Unterstützung von Kapfenbergs Florian Stadler nötig war, der eine Tesevic-Flanke ins eigene Tor köpfelte.

Mit „Köpfchen“ zum Ausgleich

Die „Jungfalken“ versuchten postwendend die richtige Antwort auf diesen Rückschlag zu geben. So fand Michael Tieber nur eine Minute nach der Gratkorner Führung die Möglichkeit vor, per Kopf umgehend den Ausgleich zu erzielen. Der Angreifer setzte das Spielgerät jedoch knapp über die Latte, wodurch es beim 1:0 blieb. Mit diesem Ergebnis sollte es dann auch in die Pause gehen. Trotz der Führung und einer bis zu diesem Zeitpunkt ansprechenden Leistung, war es dennoch Gratkorns Trainer Georges Panagiotopoulos, welcher zu Beginn der zweiten Hälfte einen Doppeltausch vornahm. So kamen für Kadkhodaei und Kolar, Lugonjic und Gründler neu in die Partie. Nach Wiederanpfiff ereignete sich auch trotz dieser frischen Kräfte vorerst wenig. Die Zuschauer bekamen ein Spiel zweier Teams auf Augenhöhe zu sehen, mit wenig guten Möglichkeiten auf beiden Seiten. In der 61. Minute brachte dann der Kapfenberger Michael Tieber einen Freistoss gefährlich zur Mitte, welchen Philipp Wendler per Kopf aus kurzer Distanz zum 1:1 ins Tor verlängern konnte.

Doppelschlag entscheidet Derby

Im Anschluss an diesem Ausgleichstreffer waren es die Gäste, die nahe dran waren, die Begegnung endgültig zu drehen. Gerade in diese Drangphase der Russ-Elf hinein, gelang den Gratkornern die neuerliche Führung. Nach Flanke von Tesevic war es Andraz Bajlec, der das Spielgerät mit seinem Haupt ins Tor beförderte. Nur wenige Minuten später sorgte Martin Gründler, nach idealem Zuspiel von Wohlmuth, für die endgültige Entscheidung zugunsten der Hausherrn. Tatsächlich sollte sich danach nichts mehr am Spielstand ändern, wodurch der in der Rückrunde so unberechenbare FC Gratkorn mit diesem Heimsieg wieder einmal seinen Ruf als regelrechte „Wundertüte der Liga“ gerecht wurde.


Stimmen zum Spiel:

Georges Panagiotopoulos (Trainer des FC Gratkorn):
„Wir haben in diesem Spiel angefangen, wo wir am Sonntag gegen die LASK Linz Juniors aufgehört haben und zwar mit tollem Kombinationsfussball. Leider haben wir in der ersten Hälfte aber einige Chancen ausgelassen, wodurch das Spiel knapp blieb. Nach der Pause hatte ich dann das Gefühl, dass meine Spieler allmählich mit ihren Kräften am Ende waren. Nach dem Ausgleich konnten wir dennoch noch einmal zulegen und somit auch den Sieg noch holen.“

 

Aufstellung FC Gratkorn: Götzinger; Tesevic, Bajlec, Säumel (Kap.), Maritschnegg, Zmugg (68. Niederbacher), Wohlmuth, Kolar (46. Gründler), Kadkhodaei (47. Lugonjic), Gsellmann, Schöpf
Formation: 4-4-2
Die Besten beim FC Gratkorn: Säumel

Aufstellung SV Kapfenberg Amateure: Gacevski; Bingöl, Schönberger (Kap.), L. Stadler (35. Kurzmann), Wendler, F. Stadler, Penz, Goller, Pusker, Kim (60. Guetz), Tieber (84. Im Hong Soon)


FC Gratkorn – SV Kapfenberg Amateure 3:1 (1:0)
Tore:
F. Stadler (38. Eig.), Bajlec (71.), Gründler (75.) ; Wendler (61.)
Stadion der Marktgemeinde Gratkorn; 200 Zuschauer;
SR Brunner


von Michael Obrecht