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SV Gleinstätten kämpft sich aus der Krise (mit Fotos)

Seit drei Spieltagen ungeschlagen und dazu ein gesicherter Platz im Mittelfeld der Tabelle, so sah die aktuelle Situation bei der Union T. T. I St. Florian vor dem Heimspiel gegen den SV Tondach Gleinstätten aus. Die Gäste konnten ihrerseits von so einer Ausgangslage vor diesem Duell nur träumen, hagelte es für die Gerlitz-Elf im Frühjahr bislang doch eine Niederlage nach der anderen. Diesen Negativlauf galt es aus Sicht von Gleinstätten rasch zu beenden, rückte man doch der Abstiegszone in den letzten Runden immer näher.

Härte als Trumpf

Bereits die ersten Minuten ließen erahnen, dass vor allem die Steirer an diesem Tag, mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln, eine weitere Niederlage verhindern wollten. Mit viel Körpereinsatz versuchten die Gäste von Beginn an zum Erfolg zu kommen. Mehr vom Spiel hatte in der Anfangsviertelstunde dennoch St. Florian. Aber auch die Mannen von Trainer Willi Wahlmüller waren vorerst nicht in der Lage, gute Offensivaktionen zu kreieren. In der 22. Minute stellten schließlich die beherzt kämpfenden Gleinstättener den Spielverlauf auf dem Kopf, als Michael Rabko einen Abpraller, nach Flanke von Kevin Hutter, zur etwas überraschenden Führung der Gäste verwerten konnte.

Perfekter Spielverlauf für den Außenseiter

Auch nach dem Gegentor blieben die Gastgeber spielbestimmend, jedoch fehlte es in den entscheidenden Momenten immer wieder an der nötigen Konsequenz im Abschluss. Wesentlich effektiver präsentierte sich da schon Gleinstätten. Die Steirer waren zwar überwiegend in der ersten Hälfte mit dem Verteidigen beschäftigt, versuchten ab und zu jedoch auch schnell umzuschalten. Des Weiteren sprach für die Truppe von Christian Gerlitz, der für sie äußerst günstige Spielverlauf. So gab es in der 41. Minute nach einem Handspiel eines Verteidigers von St. Florian, welcher am Boden lag, Elfmeter für Gleinstätten. Den Strafstoss verwandelte Andreas Kasch sicher zum 0:2. Nur wenige Augenblicke später ließ auf der anderen Seite Toptorjäger Thomas Zemann die große Möglichkeit aus, sein Team vor dem Pausenpfiff wieder heranzubringen. Dabei scheiterte St. Florians Nummer 10 letztlich nicht einmal an Torhüter Waltl, sondern an einem Abwehrspieler, welcher für seinen bereits geschlagenen Schlussmann noch vor der Linie retten konnte. Es schien an diesem Tag einfach alles für den SV Gleinstätten zu laufen, weshalb es mit einer komfortablen Führung für den eigentlichen Außenseiter in dieser Partie schließlich in die Kabinen ging.

Kein Durchkommen

Die zweite Hälfte begann genauso wie die erste geendet hatte. St. Florian kontrollierte die Partie, ohne dabei aber wirklich gute Torchancen kreieren zu können. Ein abgefälschter Freistoss von Thomas Zemann kurz nach Wiederbeginn, welcher aber zur sicheren Beute von Torhüter Waltl wurde, war vorerst die einzige Ausbeute. Gleinstätten zeigte es in Minute 54 vor, wie es gehen könnte. Nach e,ner Hereingabe von der Seite kam Jakob Färber im Strafraum frei zum Kopfball, welchen er aber zu zentral aufs Tor brachte. St. Florian schien in dieser Begegnung nicht das richtige Rezept parat zu haben, um die dichtgestaffelte gegnerische Abwehr aushebeln zu können. Je länger die Partie dauerte desto mehr schien die Heimelf den Glauben zu verlieren, den Zwei-Tore-Rückstand noch einmal aufholen zu können. Dies hatte zur Folge, dass die Partie mehr und mehr abflachte.

Wichtiger Schritt Richtung Klassenerhalt

Aufregung herrschte erst in der 82. Minute wieder, als Gleinstättens Ervin Bevab im gegnerischen Strafraum regelwidrig zu Fall gebracht wurde. Zur Verwunderung vieler blieb in dieser Situation die Pfeife von Schiedsrichter Heinz Dorfer aber stumm. Der Unparteiische entschied hingegen auf Schwalbe und zückte, anstatt Elfmeter zu pfeifen, die gelbe Karte. In den Schlussminuten vergaben auf Seiten von St. Florian Niederhuber und Hermes noch die Chance zumindest den Ehrentreffer in diesem Spiel zu erzielen. Letztlich lautete der doch etwas überraschende Endstand somit 0:2. Gleinstätten kämpft sich mit diesem enorm wichtigen Sieg scheinbar noch rechtzeitig aus der Krise. Diese drei Punkte könnten im Kampf gegen den Abstieg noch von größter Bedeutung sein. Die Gastgeber ließen heute hingegen ungewohnte Schwächen im Angriff erkennen, was neben dem unglücklichen Spielverlauf heute wohl ein Hauptgrund war, weshalb die „Sängerknaben“ den anderen oberösterreichischen Vereinen, welche sich im Tabellenkeller befinden, keine Schützenhilfe leisten konnten.

 

Fotogalerie vom Spiel

 


Stimmen zum Spiel:

Wilhelm Wahlmüller (Trainer der Union T. T. I. St. Florian):
„ Unser Gegner aus Gleinstätten hat heute sicherlich eine sehr starke kämpferische Leistung gezeigt und zudem das nötige Spielglück auf seiner Seite gehabt. Wir sind eigentlich aus dem Nichts mit 0:2 im Rückstand gelegen. Zudem sind diese Gegentreffer zu einem auch psychologisch für uns unglücklichen Zeitpunkt gefallen. Im Gegensatz zu Gleinstätten waren wir in dieser Partie nicht in der Lage unser Plus an Chancen, in Zählbares umzuwandeln. Zusätzlich fehlten uns heute gleich fünf ganz wichtige Akteure, was man dann in einer solchen Partie, welche nicht nach Wunsch verläuft, natürlich gleich noch viel mehr verspürt. Erwähnt sei aber auch, dass die jungen Spieler, die heute ihre Chance bekommen haben, durchaus eine ordentliche Leistung abgerufen haben. Die Niederlage haben wir uns durch unsere Ineffizienz letztlich selbst zugefügt“

Christian Gerlitz (Trainer der SVU Tondach Gleinstätten):
„Der Stein, welcher uns nach diesem Sieg vom Herzen gefallen ist, war enorm. Nach fünf Niederlagen in Folge war der Druck auf uns schon sehr groß und dennoch haben meine Spieler in dieser Partie bewiesen, dass sie auch mit einer solch schwierigen Ausgangsposition umgehen können. Im Endeffekt haben wir uns diese drei Punkte und das dafür nötige Glück aber erarbeitet. Dieser Erfolg ist natürlich auch ganz wichtig für die Moral und die Stimmung in meiner Mannschaft.“

 
Anfangsaufstellung Union T. T. I. St. Florian:
Höbarth; Hinterreiter, Antonitsch, Renner, Schmidthaler, Zemann, Gröbl (Kap.), Winkler, Hermes, Babler, Wurmlinger
Formation: 4-4-2
Die Besten bei der Union St. Florian: -

Anfangsaufstellung SV Tondach Gleinstätten: Waltl; Kasch, Thomann, Trummer, Mandic, Bevab, Färber, Hutter (Kap.), Seiner, Rabko, Medic;
Formation: 4-1-4-1
Die Besten beim SV Gleinstätten: Kasch


Union T. T. I. St. Florian – SV Tondach Gleinstätten 0:2 (0:2)
Tore:
Rabko (22.), Kasch (42. Elf.)
Sportpark St. Florian; 200 Zuschauer;
SR Dorfer


von Michael Obrecht