Die Youngsters der Liga: Marcel Derndorfer

altIn Österreichs Regionalligen absolvierte Marcel Derndorfer gesamt bereits 84 Partien. Der gebürtige Brucker spielte mit seinen 21 Lenzen auch schon in der Regionalliga Ost bei Wienerberg. Ausgebildet in der Akademie von Austria Wien, schnürt er seit drei Saisonen die Fußballschuhe nun für den DSV Leoben und wirbelt beim Hochofenballett auf der linken Seite. Das Spiel über die Seiten ist sein Spezialgebiet. Er könne sich nicht erinnern, dass er jemals etwas anderes gespielt hätte. Wir baten den sympathischen Jungspund nun zum Interview. In unserer Serie "Die Youngsters der Liga" fühlte liga3.at ihm etwas genauer auf den Zahn. Anschließend stellte er sich einem Wordrap.


liga3.at: Ich bin gleich ganz frech. Wir leiten damit ein, dass wir dir im Interview genauer auf den Zahn fühlen. Könnte das nicht schmerzhaft sein? Immerhin hast du eine Zahnoperation hinter dir?

Marcel Derndorfer: "Das ist überhaupt kein Problem mehr. Ich habe zwar eine Woche Medikamente hinter mir, bin aber schon wieder voll im Training und freue mich, dass es jetzt auch für mich los geht. Ich hoffe, dass mich der Trainer spielen lässt."

Derndorfer2liga3.at: Du sprichst es an! Ist dein Stammplatz weg, oder wie?

Marcel Derndorfer: "Das weiß ich nicht. Normalerweise nicht, aber ich weiß nicht, ob mich der Trainer nach einer nur einer Woche Training schon wieder spielen lässt. Ich fühle mich gut, aber das heißt nichts. Wir haben eine gute Mannschaft, wo jeder immer Vollgas geben muss. Der, der im Training draufsteigt, der spielt dann am Ende auch. Das ist ganz einfach."

liga3.at: Du warst in der Akademie von Frank Stronach und hast dann bei Wienerberg in der Regionalliga Ost gespielt. Was hat dich zurück in die Heimat gebracht?

Marcel Derndorfer: "Eben die Heimat. Ich wollte wieder zurück zur Familie und da es in Leoben die gleiche Liga ist, hat es keinen Unterschied gemacht. Ich fühle mich wohl hier und es passt wirklich alles in Leoben. Ich habe die Entscheidung auch noch nie bereut."

liga3.at: Auch nicht nachdem Gregor Pötscher kürzlich überraschend als Trainer zurückgetreten ist?

Marcel Derndorfer: "Natürlich war das für uns alle nicht einfach. Die ganze Situation war nicht ideal. Mittlerweise passt aber wieder alles. Um den Gregor tut es mir natürlich leid, weil er ein guter Trainer ist und zu uns allen immer ehrlich war. Das andere mit dem Engagement von Adi Pinter ist eine Sache, die andere zu entscheiden haben. Da will ich mich auch gar nicht dazu äußern. Wir müssen am Platz alles geben und alles andere wird die Zukunft weisen. Dass Leute gehen und kommen, ist leider auch Teil des Fußballgeschäftes. Damit muss jeder umgehen können."

liga3.at: Apropos Zukunft: Es soll wieder in die Erste Liga gehen. Wie war das in deiner Kindheit? Du kommst aus Bruck und hast die glorreicheren Zeiten der Leobener miterlebt. Auf welchen Fußballplatz geht man als Brucker? Leoben oder Kapfenberg?

Marcel Derndorfer: "Da ich früh in der Akademie von Austria Wien war, sind wir wenn dann nur zu Spielen der Austria gegangen. Früher war es aber natürlich so, dass wir nach Leoben gefahren sind. Bruck und Kapfenberg. Das passt nicht gut zusammen. Da gibt es eine Rivalität."

Derndorferliga3.at: Wie sehen die Ziele für heuer noch aus? Für dich persönlich und mit der Mannschaft? Wie sieht es mit dem Profifußball aus?

Marcel Derndorfer: "Ich hoffe, dass wir uns noch weiter verbessern. Ich denke, dass wir uns in den letzten zehn Monaten enorm weiterentwickelt haben. Das soll so weitergehen. Ich persönlich möchte auf dem bestmöglichen Niveau spielen. Das Profitum ist für mich im Moment kein Thema. Dafür bin ich vielleicht auch schon ein wenig zu alt. Außerdem habe ich in Kapfenberg eine Ausbildung begonnen. Diese Ausbildung würde ich jetzt sicher nicht aufgeben."

liga3.at: Wo liegen deine Stärke?

Marcel Derndorfer: "Meine Stärke ist das Spiel auf der linken Außenbahn, bevorzugt links hinten. Ich kann mich auch gar nicht daran erinnern, dass ich jemals etwas anderes gespielt hätte. Ansonsten bin ich ein sehr zweikampfstarker Spieler und generell ein Kämpfer."

liga3.at: Vielen Dank für das interessante Gespräch.

Marcel Derndorfer im Wordrap:

Bernd Muhr: guter Spieler, guter Trainer
DSV Leoben: keine Arbeit, kein Geld, DSV Leoben ist der geilste Klub der Welt
Idol: Dani Alves
Österreichische Bundesliga: nicht so mein Geschmack
Karibik oder Australien: Karibik
Stimmungskanone beim DSV Leoben: ich und Oki (grinst)
größter Klub: Real Madrid
McDonalds: nach dem Spiel mit der Mannschaft
Traumfrau: meine Freundin Samantha
Sex vor dem Spiel: besser nicht - man kriegt weiche Knie davon
El Clasico: Pflichttermin
Endplatzierung des FC Wels 2011/12: Platz fünf
Welche drei Dinge würdest in die Karibik mitnehmen: meine Freundin, keine Badehose und eine robuste Liege (grinst)
Schiris: ich liebe sie
Alaba oder Arnautovic: Alaba - habe sogar schon mit ihm im Nachwuchsnationalteam zusammen gespielt
Mein größter fußballerischer Erfolg: U17-BNZ-Meister

BRANDNEU: Noch mehr Infos über die Rückrunde und natürlich auch zum DSV Leoben gibt es im nigelnagelneuen liga3.at-Pocket-Guide, der auch am Freitagabend beim Match DSV Leoben gegen Gratkorn an der Stadionkasse aufliegt -> http://bit.ly/ymnXfw

von Martin Mandl

Fotos: RIPU-Sportfotos