Wels schafft Turnaround und dreht Partie per doppeltem Hinterköpfchen (mit VIDEO & Fotos)

Auf ein nicht alltägliches Rezept setzt Wels-Coach Reini Burits im Frühjahrsauftaktmatch der 16. Runde gegen den SVU Tondach Gleinstätten, um seine auf dem Schleuderstuhl positionierte Mannschaft aus dem Keller zu bringen. Ohne gelernte Stürmer, aber dafür mit technischer Finesse und Kurzpassspiel will der FC Wels die auswärtsschwache Gerlitz-Elf in die Knie zwingen. Der Tabellenzehnte aus der Südsteiermark war hingegen auf den ersten Auswärtsdreier in dieser Saison heiß. Doch die Welser bewiesen einmal mehr Köpfchen als die Steirer und schafften nicht nur den Turnaround in dieser Partie, sondern auch einen ganz wichtigen "Dreier".

Die Ausgangslage vor dem Match war eng: Fünf Punkte fehlten den heimischen Messestädtern auf Gleinstätten, die man also mit einem Heimsieg eventuell auch in die unteren Tabellenregionen mitreißen könnte. Während Wels-Coach Reini Burits auf den Kader zurückgreifen kann, müssen die Steirer mit Captain Kevin Hutter, Andreas Kasch (beide verletzungsbedingt) und den gelbsperrten Daniel Seiner drei wichtige Akteure vorgeben.

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Nach Fast-Eigentor und Traumkombi beweist Thomann Köpfchen

Noch nicht alle der rund 250 Zuschauer hatten im Welser ASKÖ Stadion Platz genommen, als Gleinstättens Neo-Kapitän Jürgen Trummer nach wenigen Sekunden für den ersten Aufreger in dieser Partie sorgte und den Ball nach einer Koprivarov-Flanke nur um Zentimeter am eigenen Gehäuse vorbeisetzte. Beide Teams beginnen ambitioniert und suchen ihr Heil in der Offensive, welches Gleinstätten zunächst nur knapp nicht fand. Nach einer schönen Kombination der beiden Neuzugänge Jakob Färber und Vladimir Mandic, wird Michael Rabko ideal bedient und donnert das Leder zehn Metern vor dem gegnerischen Tor über die Latte.

Fünf Minuten später machen es die Südsteirer besser. Nach einem Corner steigt der heute als rechter Seitenspieler aufgebotene Florian Thomann am höchsten und köpft unhaltbar für Wels-Goalie Florian Froschauer zur 1:0-Führung der Gäste ein. Danach zeigen sich die Welser bemüht, aber ohne die nötige Durchschlagskraft. Bei den Gästen entpuppt sich das Sturm-Duo Hajduk/Färber als ständiger Unruheherd, welches immer wieder gefährlich vor das Welser Tor kommt. Der negative Höhepunkt in Hälfte eins bleibt jedoch ein sehr hartes Einsteigen von Robert Kothleitner der gegen Gabriel Schneider viel zu spät kommt und im vollen Tempo nur die Beine des Blondschopfs trifft. Da war er mit Gelb noch gut bedient!

Schneider nach Traumflanke mit Maßarbeit - Wels dreht die Partie

Der für Kai Fazeny eingewechselte Nils Zatl eingewechselte Nils Zatl tankt sich durch, zimmert die Flanke genau auf den Kopf von Gabriel Schneider und der "große Gewinner der Vorbereitung" (O-Ton Reini Burits) scherzelt den Ball mit dem Hinterkopf via Innenstange in die Maschen. Mit der ersten Szene in Halbzeit zwei gelingt dem Tabellendreizehnten der gesamt gesehen verdiente Ausgleich nach knapp 50 Minuten.

Die Oberösterreicher wittern nun Morgenluft und nehmen das Heft klar und deutlich in die Hand. Vor allem Joker Nils Zatl sorgt für gehörig Dampf im Offensivspiel der in giftgrün gekleideten Mannen und leitet dann nach 66 Minuten auch den 2:1-Führungstreffer des FCW ein. Zatl bedient Lebersorg, der flankt in die Mitte und wieder beweist Wels (Hinter)köpfchen, ist es der aufgerückte Thomas Winkler der die heimische Fangemeinde in Jubelstimmung versetzt und Lukas Waltl den zweiten Gegentreffer am heutigen Tag einschenken kann.

Eine Viertelstunde vor dem Ende wackelt der Heimsieg nach einer guten Chance durch Gleinstättens Neuzugang Jakob Färber ein wenig, doch in wirkliche Gefahr gerät der Sieg in dieser richtungsweisenden Partie auch nach einem gut angetragenen Bevab-Freistoß und einer weiteren guten Kopfballchance des "Zehners" nicht mehr! Somit überholt Wels die Sturm Amateure und rangiert nur mehr zwei Punkte hinter dem heutigen Auftaktgegner.

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Statements zum Spiel:

Reinhard Burits (Trainer FC Wels):

"Nach diesem Sieg sind mit heute enorm viele Steine vom Herzen gefallen. In der ersten Halbzeit waren wir einfach zu brav und konnten keine Gefahr entwickeln. Der Treffer gleich nach dem Wiederanpfiff war das wichtige Erfolgserlebnis, danach haben wir wirklich ansprechende Spielzüge geboten und sind nach einer weiteren schönen Kombination zum verdiente Sieg gekommen. Der eingewechselte Nils Zatl war immer präsent, hat den ersten Treffer toll aufgelegt und eine bombige zweite Halbzeit gespielt! Wir werden unserem Spielsystem, welches natürlich auch ein gewisses Risko trägt, auch in den nächsten Wochen treu bleiben!"

Beste Spieler: Nils Zatl, Thomas Winkler (von Redaktion)

Christian Gerlitz (Trainer SV Gleinstätten):

"In der ersten Halbzeit sind für eine Auswärtspartie sehr ordentlich aufgetreten und haben sogar einige Sitzer, wie die Großchance von Rabko, ausgelassen. Nach dem Gegentreffer ist die Körpersprache verloren gegangen und wir haben nicht mehr ins Spiel gefunden. Am Schluss haben wir uns zwar erfangen, doch auch da konnten wir eine Großchance nicht nutzen. Ein Punkt wäre heute drin und aufgrund der ersten Hälfte nicht unverdient gewesen."

Bester Spieler: Vladimir Mandic (von Redaktion)

Fotos vom Spiel

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Video vom Spiel

zum Filmbericht

Fotos: www.picture-style.com

Aufstellung FC Wels (4-2-3-1): Froschauer; Ljubas, Gabriel, Winkler, Mayr; Schopper, Feichtinger; Koprivarov (91. Neunteufel), Schneider, Fazeny (46. Zatl); Lebersorg (88. Schneeberger)

Aufstellung SV Gleinstätten (4-4-2): Waltl; Trummer, Medic, Kothleitner, Götz (68. Hasler); Rabko, Bevab, Mandic, Thomann; Färber, Hajduk (79. Marko)

von Marco Wolfsberger

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