Robert Bartosiewicz: "Nicht so schlecht! Wichtig ist vor allem, dass wir unsere Aufgaben in jedem Spiel erledigen, stets an der Taktik, dem Einlernen von Automatismen und dem Stellungsspiel arbeiten. Die großteils positiven Ergebnisse sind gut für unsere Moral, doch höchste Priorität gilt der Weiterentwicklung, die seit Amtsantritt auf jeden Fall in großen Ausmaß stattgefunden hat."
liga3.at: Stöbert man durch die Aufstellungen der Juniors in den bisherigen Testspielen, stößt man mit Florian Templ, Marco Koller, Sebastian Schröger und sogar Luiz Henrique auf viele prominente Namen aus der Ersten. Kann man schon abschätzen, welche Profis im Frühjahr öfters oder sogar regelmäßig zur Verfügung stehen werden?
Robert Bartosiewicz: "Ich hoffe natürlich, dass so viel wie möglich bei uns spielen werden. Bei Luiz Henrique ist es jedoch nur eine Ausnahme, da er im ersten Meisterschaftsspiel unserer Profis gegen Altach gesperrt ist. Er ist kein Thema für die Juniors. Generell ist die Situation immer von den Profis abhängig, doch wenn oben die Verletzungssituation einigermaßen entspannt bleibt, werden uns Spieler wie Templ, Koller, Schröger, Kobleder, Barry und einige andere sicher öfters zur Verfügung stehen."
Robert Bartosiewicz: "Genau, der Klassenerhalt ist unser oberstes und größtes Ziel! Es geht nur übers Kollektiv, wir müssen schnell lernen und uns festigen. Wir werden dasselbe 4-4-2-System wie die Erste von Walter Schachner spielen, damit auch die Eingliederung der Profis in die Mannschaft erleichtern. Mit der bisherigen Einstellung und Disziplin der Mannschaft bin ich hochzufrieden, es sind echte Fortschritte, vor allem im taktischen und technischen Bereich, erkennbar. Das stimmt mich positiv. Doch wir müssen diesen Erfolgshunger und den bedingungslosen Willen bis zum letzten Spieltag beibehalten oder sogar noch ausbauen!"
liga3.at: Wer wird heuer der Nachfolger der LASK Juniors und kann sich den Meistertitel unter die Nägel reißen?
Robert Bartosiewicz: "Der GAK ist der größte Favorit und steht mit einem Fuß schon am Meistertreppchen. Es müsste irgendwas ganz Gravierendes geschehen, dass die Grazer den Titel noch verspielen werden."
liga3.at: Welche Teams werden sich im Frühjahr richtig positiv in Szene spielen?
Robert Bartosiewicz: "Unten traue ich das meiner Mannschaft zu, da sie einen unbändigen Willen an den Tag legt und unbedingt den Klassenerhalt will. Oben schätze ich den VSV, der schon im Frühjahr das Überraschungsteam war, und Austria Klagenfurt ganz heiß ein. Der VSV hatte eine gute Zeit im Trainingslager, spielt eine gute Vorbereitung und hat sich clever verstärkt, sie werden ganz oben mitmischen."
Robert Bartosiewicz: "Auf jeden Fall eine sehr schwierige! Ich sehe die Partie jedoch auch als große Chance für uns: Wenn wir gegen den VSV punkten oder sogar siegen können, wäre das ein lautes Ausrufezeichen und riesen Schub für die Moral. Wir werden schon nach drei, vier Runden sehen, wo wir stehen. Ein guter Start ist wichtig, dann ist alles möglich für uns!"
liga3.at: Sie waren zwar zuletzt nicht in der Regionalliga tätig, gelten aber als Kenner der Szene und intensiver Beobachter Geschehnisse. Welchem Akteur trauen Sie im Sommer den Sprung nach ganz oben zu?
Robert Bartosiewicz: "Schwierig, einen habe ich jedoch aus meiner Mannschaft auf der Rechnung - Marco Koller. Er ist ein begnadeter Fußballer, charakterlich und persönlich top und bringt die richtige Einstellung für einen Profi mit!"
liga3.at: Die letzte Frage ist wohl zugleich eine der wichtigsten. Wie wird sich der Abstiegskampf entwickeln? Wen stufen sie als die Hauptkonkurrenten ein?
Robert Bartosiewicz: "Pasching hat von Amateur- auf Profibetrieb umgestellt und wird sich wohl relativ schnell nach vorne entwickeln. Auch Vorwärts Steyr hat sich kräftig verstärkt. Das ist für uns natürlich etwas schade, da beide punktemäßig unsere Hauptkonkurrenten sind. Doch nur ein funktionieredes Kollektiv und keine Einzelspieler entscheiden Partien. Das müssen die Großeinkäufer erst werden, wir sind es schon! Es werden sich sicher fünf, sechs Mannschaften intensiv mit dem Thema Abstiegskampf auseinandersetzen müssen."
Foto 1: LUI
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Foto 2: KUESS
von Marco Wolfsberger