Frühjahrsausblick Teil 1: Union T. T. I. St. Florian

Auf einen alles in allem recht ordentlichen Herbst und somit eine gesunde Basis fürs bevorstehende Frühjahr kann die Union T. T. I. St. Florian zurückblicken. Am vergangenen Wochenende ist der Tabellensiebente aus dem Trainingslager in Mallorca zurückgekehrt und beginnt nun die finale Vorbereitung auf die kommenden 15 Partien. Was sich Coach Willi Wahlmüller von diesen erwartet, wie sich die Transferzeit auf die Kaderqualität ausgewirkt hat, welche Teams im Frühjahr überraschen könnten und wie sein Meistertipp lautet, erfahren Sie im ersten Teil unseres Frühjahrausblicks auf liga3.at!

 

liga3.at: Ihr seid letzte Woche der Kälte in Oberösterreich entflohen und habt sieben Tage lang die Zelte in Mallorca aufgeschlagen. Wie fällt das Resümee vom Insel-Trainingslager aus?

Wilhelm Wahlmüller: "Auf allen Linien sehr positiv! Wir haben uns bewusst auf die Trainingsarbeit konzentriert, konnten elf Einheiten in der Woche bei guten Bedingungen absolvieren und haben lediglich ein Testspiel gegen Phönix München (Anm.: 4:1-Sieg) bestritten. Am wichtigsten ist jedoch, dass wir, im Vergleich zum Vorjahr, keine Verletzten zu beklagen haben. Markus Hermes und Hannes Zauner haben bisher die gesamte Vorbereitung mitmachen können, Sebastian Wurmlinger präsentiert sich nach seiner Verletzung ebenfalls sehr stark und Kapitän Thomas Gröbl erlebt seinen nun schon x-ten Frühling. Er ist in einer tollen körperlichen Verfassung. Klopfen wir auf Holz, dass die Personalsituation so positiv bleibt!"

Ewald Huberliga3.at: Kommen wir zur Winterübertrittszeit in St. Florian: Vier Zugänge stehen vier Abgängen gegenüber. Wie haben sich die Personalrochaden auf die Kaderqualität ausgewirkt?

Wilhelm Wahlmüller: "Ich würde lügen, wenn ich sage, dass wir keine Qualität verloren haben. Innenverteidiger Michael Roitner hat sich selber ins Abseits gestellt und daher haben wir aus persönlichen Gründen eine Trennung beschlossen. Über die Qualität der zu BW Linz abgewanderten Guselbauer-Zwillinge brauchen wir nicht reden, sie waren absolute Leistungsträger in den letzten Jahren. Dennoch bin ich überzeugt, dass wir auch im Frühjahr eine schlagkräftige Truppe beisammen haben werden. Alle Neuzugänge haben bis dato einen guten Eindruck hinterlassen, sind taktisch sehr gut ausgebildete Spieler. Mit Max Babler und Gerald Hintringer haben wir zwei Spieler geholt, die uns sofort weiterhelfen können. Auch Florian Gahleitner befindet sich nach seiner langwierigen Verletzung im Herbst auf einem guten Weg, wir wollen ihn, aber genauso wenig wie den erst 18-jährigen Rene Renner verheizen."

liga3.at: Fünf Punkte fehlen auf Platz zwei, neun Zähler beträgt der Vorsprung auf Vorwärts Steyr und somit den ersten Abstiegsplatz. Wo geht die Reise der Sängerknaben im Frühjahr hin?

Wilhelm Wahlmüller: "Wir müssen auf der Hut sein! Im hinteren Tabellenbereich haben sich einige Teams, vor allem Pasching, sehr intensiv verstärkt und sind in der Lage im Frühjahr viele Punkte zu sammeln. Unsere Auslosung zu Beginn ist nicht die einfachste, müssen wir zum Aufakt zum SAK und eine Woche später empfangen wir den FC Wels, der nicht zu unterschätzen ist. Wir sind eine sehr junge Truppe, das zeigt alleine, dass der 21-jährige Max Babler beim internen Match jung gegen alt bei den Alten auflief. Wir müssen schauen, dass wir möglichst schnell viele Punkte sammeln. Das ist auch unser vorrangiges Ziel, ein Top-5-Platz am Ende wäre natürlich ein Traum!"

liga3.at: Wie lautet Ihr Meistertipp?

Wilhelm Wahlmüller: "Da gibt es für mich keine Diskussion, die Sache ist gegessen. Der GAK hat zehn Punkte Vorsprung und wird sich das nicht mehr nehmen lassen."

Flo Jubel Dostalliga3.at: Welche Teams könnten zur Sensationsmannschaft des Frühjahrs mutieren?

Wilhelm Wahlmüller: "Ich weiß nicht ob es eine Überraschung ist, wenn Pasching mit diesem Kader einige Plätze gut machen wird... Ansonsten hoffe ich vor allem auf uns, sollten wir den Top-5-Platz wirklich erreichen, wäre dies angesichts der Konkurrenz eine tolle Sache!"

liga3.at: Welcher Spieler könnte sich im Frühjahr in den Mittelpunkt spielen und möglicherweise im Sommer den Sprung nach oben schaffen?

Wilhelm Wahlmüller: "In der Regionalliga gibt es sehr viele talentierte Spieler mit sehr guter Qualität. Als Trainer konzentriere ich mich hier logischerweise auf mein Team. Einem Thomas Zemann, Nico Antonitsch, Ewald Huber oder einem der Neuzugänge ist aber sicherlich der Sprung nach oben zuzutrauen. Sie haben eine gute Entwicklung gemacht."

liga3.at: Für welche Vereine wird es eng werden in der Rückrunde?

Wilhelm Wahlmüller: "Wenn man auf die Tabelle blickt, sieht es für einige Vereine aus Oberösterreich leider nicht gut aus. Dennoch hoffe ich, dass so viele wie möglich den Klassenerhalt schaffen, da Derbies das Salz in der Suppe sind."

Foto 1 + Foto-Slide: LUI
Foto 2: foto-dostal.at

von Marco Wolfsberger