Was wurde aus dem Aufsteiger?

11.06.2011, gegen 20:30 Uhr: Der Wattenser Armin Hobel läuft an, schießt, BW-Keeper David Wimleitner catcht sich in die von ihm aus gesehen rechte Ecke, springt auf und kann der Lupfer von Hobel noch vor der Linie abwehren - Diese Szene ist wohl jedem Blau-Weißen noch unverfälscht im Gedächtnis. Ein blauweißes Jubelmeer und unglaubliche Freudenszenen leiten die Rückkehr in den Profifußball der "Voestler" ein. Und auch einen Stock höher ist es den Stahlstädtern gelungen das Erfolgsmärchen um einige Kapitel anzureichern. liga3.at wagt einen Blick in die Erste Liga zum Kultklub aus der Landeshauptstadt.

 

lask bwlinz dostal 3Trotz durchdachtem Konzept schwerer Beginn

Gerade einmal ein Monat blieb dem neuen Coach Thomas Weissenböck, Sportchef Gerald Perzy und Präsident Hermann Schellmann Zeit um nach dem geschafften Husarenstück namens Relegation den Kader und das Umfeld erstliga-taugtlich zu gestalten. So mussten die Fans auch vom kultigen Donaupark Abschied nehmen und ins Linzer Stadion umziehen, während auf sportlicher Ebene der bestehende Stamm der Regionalliga-Erfolgsmannschaft nur punktuell und durchdacht verstärkt wurde. Die Erste-Liga- und "halbe Heimpremiere" im Paschinger Waldstadion glückte, konnte der TSV Hartberg mit 2:1 in die Schranken gewiesen werden. Danach tat sich die  Weissenböck-Elf jedoch schwer und konnte nur mehr einen Punkt, im ersten Linzer Derby seit 9 Jahren gegen den großen Stadtrivalen LASK vor 11.000 Zuschauern, holen.

Burgenländisches Dörfchen als Startpunkt des Erfolgsruns

Ausgerechnet der hart erkämpfte 3:1-Auswärtssieg beim burgenländischen Viertligisten Stinatz schien den BW-Kickern immensen Auftrieb zu geben und ließ die Mannen von Coach Thomas Weissenböck eine unglaubliche Serie von acht Spielen ohne Niederlage starten. Die Spitzen dieses sensationelles Laufes sicherlich der 2:0-Heimsieg über Winterkönig Altach, der 2:2-Last-Minute-Ausgleich zu acht (!!!) im "Kartenspiel von Schiri Ruiss" gegen den WAC St.Andrä  und der 1:0-Auswärtssieg in St.Pölten mit 10 Ausfällen und einer echten Rumpftruppe. Die Fahrt auf der Überholspür beendete ausgerechnet eine bittere 1:6-Heimpleite gegen den FC Lustenau, das damalige Schlusslicht. Auch im Cup war, nachdem man in der 2.Hauptrunde noch den ehemaligen Regionalliga-Konkurrenten aus St.Florian mit 2:0 ausschalten konnte, nach einer herben 1:3-Auswärtspleite bei den Red Bull Juniors Endstation.

lask bwlinz dostal 4Im Herbst ebenbürtig mit dem LASK!

 Doch dank eines starken Finishs mit einem überzeugenden 3:1 in Grödig, einem 4:1-Kantersieg über die Vienna und einem starken 3:1-Auswärtssieg bei der Lustenauer Austria überwintert man nun auf dem hervorragenden vierten Tabellenplatz. Sämtliche Abstiegssorgen sind wohl jetzt schon gebannt , während die schwarz-weißen Lokalrivalen nur vier Punkte vorm bärenstarken Aufsteiger rangieren und sich somit noch in absoluter Schlagdistanz befinden. Immerhin: Blau-Weiß verlor kein einziges Linzer Derby, endeten alle drei Remis! Auch die sommerlichen Neuzugänge haben voll eingeschlagen, wurde der aus Gleinstätten geholte Slowenen-Bomber David Poljanec seinen Erwartungen mit 13 Toren mehr als nur gerecht, haben auch Simon Piesinger und Philipp Huspek voll eingeschlagen. Ein richtiger Flop hingegen wurde nicht geholt! Die Einkaufspolitik der Verantwortlichen also genauso Top wie die Stahlstädter in der Gunst der Zuschauer, wo man mit Austria Lustenau, Altach und dem LASK ebenfalls im Spitzenfeld liegt!

Fotos: HD Fotostyle

von Marco Wolfsberger