liga3.at stellt vor - Der Präsident am Wort!

Nach dem endgültigen Abgang von Franz Grad als Präsident des FC Superfund Pasching war klar, dass nach dieser erfolgreichen, aber ebenso umstrittenen und bewegten Ära die Zeiten für den Klub aus der Linzer Vorstadt härter werden. "Ich bin mit dem Fußballvirus infiziert, außerdem haben wir eine der besten Nachwuchsabteilungen in Oberösterreich", legt Helmut Nussbaumer die Gründe für die Übernahme des Präsidentenamtes dar. Ob Pasching ohne den tolle Nachwuchs auch Zukunft hätte, warum er sich die Regionalliga mit den jungen Paschingern "antut" und warum Adi Pinter der richtige Mann für die Mannschaft ist, verriet der Präsident im Gespräch mit liga3.at.

liga3.at: Was hat Sie bewogen das Präsidentenamt in Pasching zu übernehmen?

Helmut Nussbaumer: "Naja, der Franz Grad hat mich nach seinem Rücktritt gefragt, ob ich weiter machen kann und dann bin ich ohne groß nachdenken mehr oder minder ins Präsidentenamt gerutscht. Außerdem ist Pasching nach wie vorne eine Marke, versprüht einen gewissen Reiz."

"Bin vom Fußballvirus infiziert"

liga3.at: Pasching hatte im Sommer einen großen Aderlass, ist nicht mehr dieselbe Adresse wie früher. Warum tun Sie sich das nach so vielen Jahren im Geschäft an?

Helmut Nussbaumer: "Um ehrlich zu sein, habe ich mich selber noch nicht hinterfragt. Das Gute ist, dass ich selber entscheiden kann, wie lange ich das Amt ausübe. Die Tätigkeit fordert viel Zeitaufwand und Einsatz, doch ich bin vom Fußballvirus infiziert, lebe und brauche den Fußball fast täglich. Die Arbeit mit den jungen Spielern ist das extrem Reizvolle an dieser Tätigkeit."

liga3.at: Was zeichnet den FC Superfund Pasching aus bzw. lässt ihn von anderen Vereinen abheben?

Helmut Nussbaumer: "Zweifelsohne die tolle Nachwuchsarbeit. Das ist der Grund, warum dieser Verein trotz aller kritischen Stimmen einer guten Zukunft entgegenblickt. Wir investieren mehr Geld in den Nachwuchs, als in die Kampfmannschaft und das Amateurteam zusammen."

"Haben drei Nachwuchsteamspieler"

Nussbaumer Slideliga3.at: Stimmt das wirklich?

Helmut Nussbaumer: "Ja! Mit Markus Blutsch, Tobias Pellegrini und Adnan Ramakic haben wir drei Spieler in der Jugendnationalmannschaft, die in der Akademie trainieren, aber uns gehören. Unsere Infrastruktur bietet optimale Möglichkeiten für die Weiterentwicklung der Jungen."

liga3.at: Zuletzt ist es auch in Hinblick auf die mediale Berichterstattung etwas ruhiger um den FC Pasching geworden. Mit Adi Pinter hat sich dies schlagartig geändert. Genießt man das oder ist das mehr eine Belastung?

Helmut Nussbaumer: "Ich denke hier muss man klar sagen, dass das Adi Pinters Berichterstattung ist, der FC Pasching eigentlich nur nebenbei erwähnt wird. Die Aussagen von unserem neuen Trainer polarisieren und werden dies auch in Zukunft tun. Meistens werden einzelne Worte aus dem Zusammenhang gerissen und vermitteln ein falsches Bild."

"Adi Pinter kann junge Spieler entwickeln"

liga3.at: Was erwarten Sie sich von Adi Pinter?

Helmut Nussbaumer: "Er soll junge Spieler entwickeln und den Klassenerhalt schaffen - das wird ihm auch gelingen. Er ist der richtige Mann für diese Aufgabe."

liga3.at: Sie sind schon einige Jahre im Geschäft tätig. Würde es Sie, wie zuletzt 2010 beim interimistischen Trainereinsatz in der ersten Klassen bei Attnang, wieder reizen selber auf der Trainerbank Platz zu nehmen?

Helmut Nussbaumer: "Ja, das ist durchaus möglich, möglicherweise in einer unteren Klasse oder in der Jugend. Pasching wird vielleicht meine letzte Station als Funktionär sein, wobei ich mir alle Optionen offen halten möchte, da der Fußball ein kurzlebiges Geschäft ist, wo sich schnell alles ändern kann.

Die Zeit in "Schwauna"

liga3.at: In Schwanenstadt waren Sie an einem kleinen Fußballwunder beteiligt. Einige behaupten jedoch, dass Sie Mitschuld am damaligen Lizenzverlust hatten?

Helmut Nussbaumer: "Die Zeit in Schwanenstadt war die schönste Zeit in meiner Funktionärstätigkeit. Als ich vom Präsidenten gebeten wurde, dem Verein noch zu helfen, war der Verein schon insolvent, gab es keine Möglichkeit der Rettung mehr. Das wird in der Öffentlichkeit manchmal in einem falschen Licht dargestellt."

liga3.at: Geben Sie uns zum Abschluss noch einen Einblick in ihr Leben neben dem Fußball:

Helmut Nussbaumer: "Ich bin glücklich verheiratet und habe zwei erwachsene Kinder. Wenn wir am Freitag spielen, ist das restliche Wochenende für die Familie reserviert. Außerdem besitze ich ein Segelboot am Attersee, wo ich meine nötige Entspannung finde."

Foto: LUI

von Marco Wolfsberger