liga3.at stellt vor: Der Präsident am Wort

alt"Ich werde bis ins Grab mit dem Klub verbunden sein", so Manfred Walch, Präsident des ASV Stein Reinisch Allerheiligen. Starke Worte eines Mannes, der Zeit seinen Lebens Fußballnarr ist. Im achten Teil unserer Interviewreihe "Der Präsident am Wort" haben wir nun mit Walch u.a. über die Vereinsideale, die Ziele und über die turbulente letzte Saison gesprochen:

 

liga3.at: Was hat Sie zum Fußball gebracht?

Manfred Walch: "Nachdem mein Vater Präsident beim SK Sturm war, hatte ich immer schon Kontakt in die Fußballwelt. Danach war ich 23 Jahre lang aktiver Fußballer. In Folge dessen hatte ich scheinbar aber noch immer nicht genug und wollte mitgestalten. Daraus wurde dann die Funktion als Obmann. Acht Jahre lange habe ich mitgearbeitet. Dann ist es sich leider beruflich nicht mehr ausgegangen und der Verein hat mich damals zum Präsidenten ernannt. Jetzt muss ich nicht mehr arbeiten (lacht)."

"Der Verein wird wie eine Familie geführt"

liga3.at: Was macht den Verein Allerheiligen aus?

Manfred Walch: "In erster Linie sicher die Tatsache, dass er wie eine Familie geführt wird. Das ist nicht alltäglich. Diese Tatsache wird aber auch im Umfeld anerkannt. Anders wäre es aber ohnehin nicht möglich. Das wird von Bevölkerung akzeptiert. Deswegen kann man als so kleiner Verein überhaupt so weit oben spielen."

liga3.at: Gerade familiär ist die Lizenzgeschichte aber nicht abgelaufen. Hat der Verein dadurch auch einen Imageschaden erhalten?

Manfred Walch: "Ich denke nicht. Natürlich war in dieser SItuation nicht alles toll. So ehrlich muss man sein. Aber die Reaktionen waren durchwegs positiv. Wir haben gemerkt, dass wir einen möglichen Aufstieg nicht stemmen können und haben uns dagegen entschieden. Das ist legitim und auch richtig. Es gibt genug Beispiele, wo man ein Risiko eingegangen ist. Man hat gesehen, wo das hinführt."

"Wussten, dass es schwierig wird"

liga3.at: In wie weit sind Sie mit der heurigen Saison zufrieden?

Manfred Walch: "Also wir und ich sind im Grunde zufrieden. Es war allen klar, dass man eine Saison wie die letzte, nicht so ohne Weiteres wiederholen kann. Das ist illusorisch. Wir wussten, dass es eine schwierige Saison wird. Aber ehrlich gesagt, glaube ich, dass wir mit Daniel Brauneis nicht schlechter dastehen würden als im Vorjahr."

liga3.at: Sind Sie bei jedem Spiel dabei?

Manfred Walch: "Das geht sich beruflich als Bezirkshauptmann leider nicht aus."

"Die Großen ärgern"

liga3.at: Wie sehen die Ziele heuer aus? Was trauen Sie der Mannschaft zu?

Manfred Walch: "Ein einstelliger Tabellenplatz ist das Ziel. Das wird schon seit Jahren ausgegeben. Es wäre natürlich schön, wenn wir die Großen ärgern könnten. Man wird sehen, ob uns das gelingt. Nachdem unser Kader klein ist, hängt natürlich sehr viel von Verletzungen ab. Wenn wir weitgehend von Verletzungspech verschont bleiben, traue ich der Mannschaft einen Platz unter den ersten fünf zu."

 

liga3.at: Wie lange bleiben Sie dem Verein erhalten?

Manfred Walch: "Verbunden werde ich zum Verein wahrscheinlich bis in mein Grab sein. Die Präsidentenfunktion ist ja auch eine Ehrenfunktion. Ich mache sie so lange, so lange ich darf."

von Martin Mandl