Blau Weiß Linz verpasst nach Unentschieden die Top-5 - Vienna hält die Liga

blauweiss bigvienna first fcZum Abschluss einer für den Aufsteiger durchwegs gelungenen Premierensaison in der „Heute für Morgen“ Erste Liga empfing der FC Blau Weiß Linz den First Vienna FC 1894. Für die Linzer ging es in diesem Spiel noch darum, das letzte verbliebene Ziel, den fünften Platz, zu erreichen. Von diesem waren die Linzer vor dieser letzten Runde lediglich aufgrund des einen Treffers schlechteren Torverhältnisses gegenüber St. Pölten getrennt. Der Konkurrent aus Wien befand sich hingegen eigentlich noch mitten im Kampf um den Klassenerhalt. Dank des „Lizenztheaters“ rund um den LASK musste sich aber auch die Vienna, nur mehr bedingt Abstiegssorgen machen.

Weissenböck-Schützlinge immer um den Tick schneller

Gleich von Beginn an nahm diese Partie Schwung auf und so gestalteten sich die ersten Minuten durchwegs unterhaltsam. So streifte ein Freistoss von Tenesor aus rund 20 Metern in Minute 6 die Querlatte. Nur wenige Augenblicke später verfehlten gleich zwei Spieler im Dress von Blau Weiß Linz einen Arapovic-Stanglpass. In der 15. Spielminute war es aber dann soweit und die Königsblauen konnten nach einem schönen Doppelpass zwischen Daniel Guselbauer und Stefan Hartl, durch letzteren in Führung gehen. Der Gegentreffer zeigte bei der Vienna vorerst Wirkung und so hätte Hartl beinahe nur wenige Minuten nach seinem ersten Tor, gleich ein zweites nachgelegt. Der Linzer setzte aber einen Schuss innerhalb des Strafraumes knapp neben das Gehäuse der Gäste. In der 25. Minute musste dann auch erstmals Blau Weiß-Keeper Daniel Bartosch entscheidend eingreifen, wobei er jedoch bei einem Freistoss von Markovic aus größerer Distanz auf seinem Posten war. Danach wurde aber das Spiel wieder klar von den Hausherrn geprägt. So kam Hartl nach einem Gestocher im gegnerischen 16er an den Ball, wobei sein Schuss gerade noch von Torhüter Dau via Knie pariert werden konnte. Im Anschluss konnte sich der Schlussmann bei einem Höltschl-Schuss erneut auszeichnen. Die Linzer waren in der ersten Hälfte immer um den einen Schritt schneller, als ihre Gegner aus Wien. Einzig und allein aus Standards konnten die Döblinger für Gefahr sorgen. Ein Tor aus einem ruhenden Ball sollte dann aber nicht der Vienna, sondern den Stahlstädtern gelingen. So konnte sich Daniel Guselbauer nach einem Freistoss von der Seite den Ball stoppen, um im Anschluss sehenswert ins lange Eck abzuschließen. Mit dieser verdienten Zwei-Tore-Führung ging es dann auch in die Kabinen.

Vienna kommt zurück

In der Halbzeit nahm Thomas Weissenböck trotz oder vielleicht gerade wegen des beruhigenden Vorsprunges einen Doppeltausch vor. So ersetzte einerseits Stefan Rabl, Thomas Höltschl, andererseits kam für Torhüter Daniel Bartosch, Christoph Binder ins Spiel. Der eingewechselte Schlussmann musste in seiner ersten Aktion gleich den Ball aus dem Netz holen, denn nur vier Minuten nachdem der Wiederanpfiff ertönt war, schloss Wolfgang Mair einen Konter gekonnt ab. Im zweiten Durchgang hatte die Vienna, beflügelt auch vom Anschlusstreffer, mehr vom Spiel. Dennoch hatte in Minute 60 Daniel Guselbauer die große Möglichkeit den alten Abstand von zwei Toren wiederherzustellen. Der Linzer scheiterte aber, nach einem 30 Meter-Solo, im Eins-gegen-Eins an Viennas Torhüter Dau. In der 72. Minute gelang dann den Gästen aus Wien der nicht unverdiente Ausgleich durch Konstantin Kerschbaumer, der nach Vorarbeit von Toth trocken ins kurze Eck abschloss. Beinahe hätte nur wenige Minuten danach die Vienna nach einem Eckball die Partie endgültig gedreht, aber die Linzer Defensive konnten gerade noch einen weiteren Gegentreffer verhindern. In den letzten Minuten beschränkten sich beide Mannschaften darauf den Ball in ihren eigenen Reihen zu halten. Somit endete eine Begegnung mit zwei doch sehr konträren Spielhälften schließlich mit einem verdienten 2:2-Unentschieden.

Ältester Verein Österreichs hält die Liga - Poljanec Schützenkönig

Diese Punkteteilung half vor allem der Vienna, denn durch die gleichzeitige Niederlage von FC Lustenau gegen Hartberg konnte sich Österreichs ältester Fussballverein noch auf Platz acht verbessern, wodurch man egal was noch passiert, fix auch im nächsten Jahr in der "Heute für Morgen" Ersten Liga spielt. Der FC Blau Weiß Linz verpasste mit diesem Remis hingegen die Top-5 und findet sich somit am Ende der Saison auf dem nicht viel weniger beachtlichen sechsten Rang wieder. Zusätzlich darf sich David Poljanec mit seinen 19 Saisontoren, als Torschützenkönig feiern lassen. Der Slowene, dessen Abgang so gut wie fix ist, wird bezüglich der kommenden Spielzeit nur schwer zu ersetzen sein.

 

Aufstellung FC Blau Weiß Linz: Bartosch (46. Binder); Arapovic, Knabel (Kap.), Koll, D. Guselbauer (79. Sulimani); M. Guselbauer, Höltschl (46. Rabl), Piesinger, Huspek; Hartl, Tenesor
Formation: 4-4-2

Aufstellung First Vienna FC 1894: Dau; Dospel (Kap.), Salvatore, Rathfuss, Lackner (46. Erhart); Kerschbaumer, Toth, Markovic (46. Verdes Cazaurang), Sturm (66. Rotter); Mair, Djokic
Formation: 4-4-2


FC Blau Weiß Linz – First Vienna FC 1894 2:2 (2:0)
Tore:
Hartl (15.), D. Guselbauer (42.); Mair (49.), Kerschbaumer (72.)
Stadion der Stadt Linz; 2.200 Zuschauer;
SR Harkam


von Michael Obrecht