Gmundner Revanche missglückt (mit Fotos)

gmunden_big.jpgmicheldorf_big.jpgSchlechte Erinnerungen haben die Kicker des SV Gmundner-Milch an die letzte 0:4 Heimpleite gegen die Kremstal-Rapidler vom SV Grün-Weiß Micheldorf. Damals hatte ihnen die Waldhör-Elf die offizielle Kunstraseneinweihung gründlich verdorben.  Zum Auftakt der 1. Runde der Radio-OÖ-Liga 2011/12 wollten heute Freitagabend auch etwa 400 Zuseher in der Gmundner-SEP-Arena sehen, wie dafür Revanche genommen wird. Aber es kam anders und nach neunzig Minuten gingen abermals die Gäste als Sieger vom Platz. Grün-Weiß Micheldorf gewann diese durchaus spannende Partie schließlich mit 2:1 (0:1) durch Tore von Dietmar Gruber (42.) und Manfred Winkler (68.), auf Seiten der Heimelf traf Branislava Bajza (49.) zum zwischenzeitlichen Ausgleich.

Standortbestimmung
Nach einer mehr als durchwachsenen Vorbereitung, verbunden mit der Integration einiger Neuzugänge, war man sich in der Traunsee-Stadt nicht ganz klar darüber, wo man sich aktuell leistungsmäßig befand. Zudem war mit Admir Cetin einer der Leistungsträger  verletzungsbedingt nicht dabei. Auch die Gäste hatten einige Abgänge zu verkraften, konnten aber mit Michael Auer einen prominenten Neuzugang vermelden. Vor allem der verletzungsbedingte Ausfall von Abwehr-Leithammel Falko Feichtl schmerzte die Kremstaler stark. Während das Olzinger-Team letzte Woche in Freistadt eher sang-und klanglos aus dem Baumgartnerbier-Cup flog, rang der heutige Gegner das Team aus Sattledt knapp nieder. Gmunden-Trainer Alfred Olzinger kündigte gegenüber der verlorenen Cuppartie Umstellungen an. 

Beginn mit gegenseitigem Respekt 
Der Respekt, den beide Teams voreinander haben, ist dann auch bis auf die Zuschauerränge förmlich spürbar. Das Heimteam hat von Beginn an Vorteile und deutlich mehr Ballbesitz, was die Kremstaler mit schnellen Kontern zu egalisieren versuchen. Nach einer halben Stunde Mittelfeld-Geplänkel wird der Gmundner Druck stärker und nach einer Schmidl-Ecke setzt Kiril Chokchev den Kopfball aus kurzer Distanz krachend an die Querlatte. Im Gegenzug verzieht Manfred Winkler von halblinks nur knapp, der Ball geht nur wenig über das Kreuzeck. Branislava Bajza ist es, der knapp vor der Halbzeit Micheldorfs Goalgetter und Kapitän Roidinger gerade noch am Schuss hindern kann, als dieser überraschend freistehend am 5er der Gmundner abziehen will. Dass es doch nicht mit einem torlosen Remis in die Kabinen geht, ist einem Missverständnis von Gmunden-Schlussmann Holzer und seiner Abwehr zu verdanken. Nach einem tiefen Pass in den Gmundner Strafraum wartet Bajza auf das Herauslaufen seines Torhüter, dieser bleibt allerdings auf der Linie . Als 
keiner von beiden bei dieser an sich völlig ungefährlichen Situation entschlossen klärt, nimmt ihnen Mathias Roidinger den Ball ab und flankt zur Mitte, wo der allein gelassene Dietmar Gruber die Kugel in Minute 42. zur Gästeführung problemlos ins  ins Tor befördert. Ein aus Gmundner Sicht völlig unnötiges Gegentor, für die Gäste fiel dieser Treffer hingegen zum denkbar optimalsten Zeitpunkt. 

Mit Schwung aus der Kabine
Der Olzinger-Truppe ist anzumerken, mit wie viel Motivation sie aus der Halbzeitpause zurückkehrt. Es vergehen auch keine zwei Minuten, da wird Manuel Schmidl im Micheldorfer Strafraum von den Beinen geholt und Schiri Schüttengruber deutet unmissverständlich auf den Elfmeterpunkt. Der Gefoulte selbst entschließt sich zur Ausführung, setzt jedoch das Leder an die linke Stange.  Als sich im Anschluss an diese vergebene Chance ein Eckball entwickelt, ist dann aber Geburtstagskind Branislava Bajza zur Stelle und versenkt den Ball aus 5 Metern mit dem Kopf zum vielumjubelten Ausgleich (50.). Gmunden versucht weiter Druck zu machen und nach gut einer Stunde fasst sich Manuel Schmidl ein Herz, läuft aus gut 40 Metern allen Micheldorfer Spielern davon, kommt schließlich alleine vor das Gästetor, hat aber sein Visier etwas zu hoch eingestellt und jagt den Ball knapp über das Gehäuse. 
Diese Gelegenheit ist aber die vorläufig letzte, denn nun werden die Gäste wieder aktiver und drängen erneut auf den Führungstreffer  der dann auch prompt in der 68. Minute fällt.

Entscheidung und Rot für Chockchev  
Nach einem langen Freistoß von Micheldorfs Michael Halbartschlager bekommt die Innenverteidigung der Traunseestädter den Ball nicht weg und da ergibt sich für Ex-Gmundner Manfred Winkler eine Schussgelegenheit, bei der das Leder zuerst an die rechte Stange geht und dann  parallel zur Torlinie rollt. Der Schütze selbst ist es, der die Situation von allen am schnellsten erfasst und die abprallende Kugel zum 2:1 über die Torlinie drückt. Das Team von Coach Alfred Olzinger gibt sich aber noch keineswegs geschlagen. Dies zeigt dann wieder einmal Manuel Schmidl, der bei einer Riesenchance aus etwa 10 Meter am ausgezeichnet reagierenden Tormann Schrattenecker scheitert. Dies war die größte Chance zum Ausgleich und man merkt, dass dies so etwas wie der Knackpunkt dieser Partie ist. Als dann Kiril Chokchev nach einem Foul von hinten an der Seitenlinie mit glatt-Rot vom Feld muss (84.), gibt es nur mehr eine Ausgleichschance, bei der sich ein abgefälschter Schmidl-Schuss fast ins Netz senkt. Gleich darauf ist Schluss und die Gäste feiern einen knappen Auftaktsieg.

Alfred Olzinger, Trainer des SV Gmundner-Milch
„Wir hatten deutlich mehr Ballbesitz und für mein Empfinden hätten wir uns auf alle Fälle einen Punkt verdient. Das Match hat so ziemlich alles geboten, was man sich von einer Auftaktpartie erwartet; vergebener Elfmeter, Rote Karte und einen knappen Spielausgang. Leider wird nach dem Ausschluss von Kiril Chokchev unsere Personaldecke schon wieder etwas dünn. Bei den Gegentoren haben wir uns nicht wirklich geschickt angestellt und diese Treffer zumindest mitbegünstigt. Mit der Gesamtleistung an sich bin ich zufrieden. Wir haben nun eine Woche Zeit uns aufzurichten und auf das nächste Match vorzubereiten. Diese Zeit werden wir intensivst nützen .“ 

Heinz Kramer, Co-Trainer SV GW Micheldorf
„Die 1.Halbzeit haben wir nicht wirklich gut gespielt, da war vieles nicht so, wie wir uns das vorstellen. Aufgrund der 2.Hälfte finde ich, dass der knappe Sieg durchaus verdient ist, weil wir vor allem nach dem Ausgleich wieder deutlich mehr für das Spiel getan haben. Auch die Ballsicherheit funktionierte nach dem Seitenwechsel besser. Nächste Woche gegen Grieskirchen ist aber über 90 Minuten eine Steigerung nötig“. 


Torfolge:
0:1 – M.Gruber (42.)
1:1 – B.Bajza (50.)
1:2 – M.Winkler (68.) 

Beste Spieler:
Gmunden: Fanninger
Micheldorf: Schrattenecker, Auer, Sehr  

von Redaktion

Fotos + Foto-Slide: Raphael Watzinger

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