Remis-Königinnen aus Steyr setzten spät zu einem furiosen Finish an-- Garsten out!

Auf Rang 4 landete die SPG Steyr Damen in der LT1- O.Ö Liga; wie zufrieden er mit der Saison 2023/24 war, fragte das LIGAPORTAL Cheftrainer Peter Herrnegger:

 

 

 

 

Schrammte nur ganz knapp am Podest-Platz vorbei: die SPG Steyr Damen (Foto: Verein)

Liga-Portal: Peter welche Bilanz ziehst Du nach der Saison 2023/24?

Peter Herrnegger: „Mit dem 4. Platz im Endklassement sind wir und bin ich nicht restlos zufrieden, aber das Resümee ist geteilt: die Rückrunde war sehr gut, auch, weil wir gegen die vor uns platzierten Mannschaften ungeschlagen blieben. Wir waren offensiv nicht effektiv genug, nützten die Torchancen nicht, obwohl wir uns sehr viele erarbeiteten. ASV Niederthalheim holte die Hälfte ihrer Punkte gegen uns, wenn wir nur 1 Partie gewonnen hätten, wären wir als Zweiter ins Ziel gegangen, bei 2 Siegen gegen die Aufsteigerinnen sogar als Meister.

Es waren nach dem Abgang von Schlüsselspielerin Larissa Nösslinger zum SV Horn in der Winterpause einige Umstellungen vorzunehmen, deshalb auch gewisse Form-Schwankungen.

Gratulation an den TSV Ottensheim zum Meistertitel, der Zugang von Torjägerin Simone Raab hat ihr Team perfektioniert, sie haben es verdient, mit großem Interesse verfolgen wir jetzt die Relegation und wünschen Alles Gute! Wir selbst wären allerdings bei einem Aufstieg finanziell komplett überfordert“.

Ihr habt einen gewaltigen „Endspurt“ mit dem 1:1 gegen Meister Ottensheim und dem 1:0- gegen Cupsieger Kematen hingelegt, warum nicht früher?

„Beim Remis gegen den Meister hatten wir viel Glück, und bei der Ausgeglichenheit der Liga kann man nicht immer perfekte Teamleistungen ohne Fehler abliefern. Es steht nicht immer der komplette Kader zur Verfügung, individuelle Spielerinnen ebenfalls nicht, das wirkt sich aus.

Mit 5 Unentschieden seid Ihr „Remis-Königinnen“, stattdessen nur 2 „Dreier“+ 3 pari-Matches und Euch würde der Vizemeister nicht zu nehmen gewesen?

„Stimmt, das Rechenbeispiel sind wir schon durchgegangen. Uns war immer wichtig, dass wir nicht verlieren, wir brachten junge Spielerinnen zum Einsatz, wo die Form schwanken kann und manchmal entscheidet auch das Glück in Form eines „Jokers“ über den Sieg. Hohe Siege sind bei uns eher rar, im Frühjahr war das nur gegen Dorf/Pram (3:0) und in Nebelberg (6:2) der Fall. Entscheidend ist auch die mentale Stärke und gewinnen „müssen“ ist relativ. Der Einsatz hat bei unseren Spielen aber immer gestimmt.“

2 x habt Ihr Kematen in der Meisterschaft besiegt, 2 x gegen Niederthalheim verloren, zollt Eure Jugend noch manchmal der Unerfahrenheit Tribut?

„Das haben wir schon angesprochen, Aufsteiger Niederthalheim ist keinesfalls zu unterschätzen, technisch und kämpferisch sehr gut. Unsere „Jungen“ entwickeln sich sehr gut, aber diese Leistung konstant in Oberösterreichs höchster Frauenspielklasse zu bringen, ist nicht so einfach. Ich schätze sehr, dass sie so viele Opfer bringen, weil sie bei uns nichts verdienen, soll gerüchteweise nicht überall so sein….Sie sammeln ständig Erfahrung, es braucht Geduld, um hier auch die Früchte der Aufbauarbeit zu ernten.“

Inwieweit hemmten Verletzungsausfälle Euren Spiel-Rhythmus?

„Ich kann mich nicht an ärgere Blessuren erinnern, durch „Rotsperren“ fielen Stützen aus, aber nicht durch schwere Verletzungen. Das stellt auch den Physios ein gutes Zeugnis aus, dass sie die Belastung richtig steuern, da gilt ein großes DANKE dem Verein Vorwärts Steyr für die tolle Zusammenarbeit und Unterstützung! Mit der Physis der Elf waren wir im Trainerteam stets zufrieden.

Euer Team ist ein seit jeher ein Technikerinnen-Ensemble, trotzdem habt ihr in dieser Meisterschaft die meisten „Karten“ kassiert, wie passt das zusammen?

„An dieser Entwicklung bin ich maßgeblich beteiligt, weil ich auf dynamischen Fußball setze. Wir arbeiten mit Gegenpressing, durch Umschaltmomente ist es manchmal notwendig, ine Karte zu riskieren, körperbetont zu agieren, die Zweikämpfe anzunehmen und auch den Körper hineinzustellen. Wir wollen ja keine Gegenspielerin verletzen und haben auch in der Vorbereitungszeit gegen „höhere“ Testpartner diese „körperbetonten“ Erfahrungen gemacht. Technisch bricht in der LT1-O.Ö. Liga kein Team mehr weg, da gebührt allen ein großes Lob.“

Was waren positive Erlebnisse in dieser Saison, die sich einprägen?

„In erster Linie das Freundschaftsspiel gegen das neuformierte Team des SK Rapid (3:1), ein tolles Match, das letztendlich Anja Söllner entschied.

Weiters sind auch die Spiele, in denen Punktgewinne in der Schlussphase gelingen, noch ein echter Grund zur Freude, da geht das Lob an alle, die mitziehen. Mit meinem Co-Trainer Philipp, mit dem ich auch beruflich zusammenarbeite, hat es auch sportlich super geklappt, das zählt für mich ebenfalls zu den Positiva!“

Dem Vernehmen nach installiert Ihr ein 1b-Team, wie weit ist das gediehen?

„Daraus ist leider nichts geworden. Mein Plan wäre gewesen, mit dem Neo-Landesligisten SP Aschach/St. Ulrich/Ternberg eine Spielgemeinschaft zu bilden und unser Mädchen-Hobby-Liga-Team in die Frauenklasse zu bringen. Dadurch wären wir in allen Spielklassen vertreten gewesen und die Talente hätten eine Struktur und Perspektive vorgefunden, wo sie nach ihrem Können verwendet worden wären. Die SPG hat sich aber entschieden, eigenständig zu bleiben und damit scheiterte das Vorhaben, was wir respektieren.“

Euer Nachwuchs trumpft in der Mädchen-Hobbyliga auf, rücken diese Talente in die 1b auf?

„Wir sind mit der MHL sehr zufrieden. Weil die 1 b, wie gesagt, nicht realisiert werden konnte, führt die MHL ihren Betrieb weiter. Es ist positiv, dass wir dort viele Neuzugänge haben, die Youngster müssen sich weiter dort ihre Einsatzzeiten erkämpfen. Nur step- by-step können sie sich dann im Frauenfußball weiter ihre Position erarbeiten“.

Welche zu-und/oder Abgänge gibt es in der „Ersten“?

„Da wird es aus heutiger Sicht keine großen Veränderungen geben, abzuwarten bleibt, wer zurückkehrt“.

Wie habt ihr die Saison abgeschlossen, aktuell ist ja Pause, wann beginnt wieder offiziell Euer Training?

„Wir haben noch ein Benefizspiel gegen ein kombiniertes Team aus Politikern und Funktionären ausgetragen und die Mädels haben beim 8:2- Sieg bewiesen, wie gut sie spielen können. Jetzt sollen sie ausspannen und andere Sportarten betreiben (schmunzelt).

Nicole Dengg und ich arbeiten am neuen Trainingskonzept, offiziell starten wir am 1. Juli, dann folgen 14 Tage Selbst-Training, damit alle wieder in Schwung kommen. Testspiele stehen ebenfalls wieder auf dem Programm“.

Eure Ziele in der nächsten Saison?

„Unter die ersten 5 kommen, wenig Spiele verlieren und mehr Tore erzielen. Im Cup wollen wir ebenfalls weiter kommen als in der letzten Saison. Vielleicht lässt sich aber auch mein Vorhaben einer 1 b-Mannschaft in Zukunft verwirklichen, um den Mädels mehr Perspektiven zu bieten.

Du hast aber auch noch eine eher negative Neuigkeit?

„Ja, aus der Spielgemeinschaft: Steyr Damen zwischen Wolfern-Garsten- Vorwärts Steyr hat sich Garsten abgemeldet. Mit der Konsequenz, dass die Kosten nicht mehr gedrittelt werden, sondern nur von Wolfern und Steyr gestemmt werden müssen. Als gebürtiger Garstener bedaure ich das im Sinne des Frauenfußballs.“

Herzlichen Dank für Dein ausgiebiges Statement ,ich wünsche Euch viel Spielglück und Treffsicherheit ab Herbst!

Helmut Pichler

 

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