Schlüßlberg gewinnt Kellerderby gegen neun Kematner

schluesslberg svNachdem der SV Schlüßlberg beim Rückrundenauftaktkematen innbach sv noch spielfrei war, griff nun in der 15. Runde der 2. Klasse Mitte-Ost auch die Birbaumer-Elf wieder in die Meisterschaft ein. Beim Spiel gegen den Tabellennachbarn aus Kematen wollte man vor heimischer Kulisse die Rote Laterne an die Gäste zurückgeben und gleichzeitig eine Negativserie von sieben Meisterschaftsspielen ohne Sieg gegen die Innbachtaler beenden. Die Gäste wollten den Schwung aus dem erfolgreichen Rückrundenstart mitnehmen und den Anschluss ans Tabellenmittelfeld schaffen. In einem zerfahrenen Match, das neben zweier Tore auch zwei Elfmeter und zwei Rote Karten zu bieten hatte, behielten letztlich die Hausherren die Oberhand und feierten damit die ersten Heimpunkte der laufenden Saison.

Ausfälle auf beiden Seiten

Beide Mannschaften gingen geschwächt ins Spiel, denn während beim SVS zwei Stammspieler gesperrt waren, fehlten beim SVK Neuzugang Bosnjak nach seiner Gelb-Roten Karte in der Vorwoche, der erkrankte Sageder sowie die verletzten Peter Kronberger und Julian Weixlbaumer, letzte Woche noch Siegestorschütze für die Reisinger-Jungs. Nichtsdestotrotz betraten beide Teams mit positiver Erwartungshaltung das Spielfeld: auf Schlüßlberger Seite freute man sich über den Meisterschaftsauftakt, auf Kematner Seite hoffte man auf den zweiten Sieg in Folge.

Elfmeter und Platzverweis ebnen Schlüßlberg den Weg zum Sieg

Vor knapp 100 Fans kamen die Hausherren besser aus den Startlöchern und fanden bereits in der dritten Minute die erste hundertprozentige Chance vor, als Pölzl aus zwei Metern den Ball über das Tor jagte. Kurz darauf verabsäumten es die Schlüßlberger bei einer weiteren vielversprechenden Chance im Torraum den Abschluss zu suchen. Die Führung der Heimelf schien sich abzuzeichnen und tatsächlich gelang Iglseder aus einem sicher verwandelten Elfmeter noch in der Anfangsphase des Spiels die Führung für den SVS. Der nächste Rückschlag für die Gäste sollte nicht lange auf sich warten lassen: Nachdem sich Kematens Mairinger ungestüm aus der Umklammerung seines Gegenspielers Humel gelöst hatte, entschied Schiedsrichter Jürgen Licht auf Tätlichkeit und stellte den Kematner Angreifer vom Platz. In weiterer Folge flachte das Spiel merklich ab, ehe Schlüßlberg mit der nächsten Torchance auf 2:0 erhöhte. Nach einem Ballverlust der Kematner im Mittelfeld schnappte sich Wagner das Leder, zog Richtung Gäste-Strafraum und legte per Schrägpass ideal für Jahraus auf, der sich die Chance aus zehn Metern nicht entgehen ließ. Kurz vor Ende der ersten 45 Minuten bot sich den Gästen noch die Chance auf den Anschlusstreffer, die sie jedoch nicht nutzen konnten.

Noch ein Elfer, noch ein Ausschluss

Die zweite Spielhälfte begann mit einem Paukenschlag: Bei einer Flanke in den Kematner Strafraum schien sich SVK-Urgestein Seemann an seine Torwartvergangenheit zu erinnern und ging zur Überraschung aller mit beiden Händen zum Ball. Schiedsrichter Licht blieb nichts anderes übrig, als wiederum auf Penalty zu entscheiden und den Kematner Spieler zu verwarnen. Dieses Mal versuchte sich Jahraus in der Ausführung des Strafstoßes, zielte jedoch etwas zu hoch und traf nur die Unterkante des Querbalken. Den Abpraller konnte SVK-Schlussmann Steiner in letzter Not vor den heranstürmenden Schlüßlbergern klären. Das viel zitierte Momentum blieb jedoch nicht lange auf Seiten der Gäste, denn nach gut einer Stunde Spielzeit stand abermals Seemann im Blickpunkt, als er für ein Foul von hinten seine zweite Gelbe Karte erhielt. Zu neunt wehrten sich die Kematner schließlich tapfer gegen die drohende Pleite, sodass es den Heimischen nicht mehr gelang die Überzahl in Zählbares umzumünzen. „Uns fehlte am Schluss die Cleverness den Gegner laufen zu lassen um mehr Kapital aus der Überzahl zu schlagen“, befand auch Schlüßlbergs Sektionsleiter Michael Augeneder nach dem Spiel. So blieb es beim 2:0-Heimerfolg der Schlüßlberger, die damit wie angestrebt das Tabellenende verließen und Kematen zum neuen und alten Schlusslicht in der 2. Klasse Mitte-Ost machten.


Stimmen zum Spiel:

Michael Augeneder (Sektionsleiter SV Schlüßlberg): "Es war eine geschlossene Mannschaftsleistung. Wir haben keine groben Fehler gemacht und das hat heute den Unterschied ausgemacht. Der Gegner war aber nicht sehr stark und hat sich selbst dezimiert. Wir müssen daher am Boden bleiben, denn bei stärkeren Gegnern schaut’s gleich wieder anders aus. Heute freuen wir uns aber über die drei Punkte beim Auftakt; das war wichtig für uns."

Karl Karazi (Sektionsleiter SV Kematen/I.): "Wir haben uns blöderweise selbst dezimiert; das Handspiel war ein Blackout unseres Spielers. Schlüßlberg hat nach den ersten zehn Minuten nicht mehr viel fürs Spiel gemacht und wir konnten unser Spiel in Unterzahl nicht aufziehen. Mit unserem kleinen Kader können wir vier Ausfälle kaum verkraften. Leider haben wir jetzt auch für nächste Woche drei gesperrte Spieler."

Jörg Korntner

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