2. Klasse Ybbstal/AV

Knalleffekt! Trainer Lang wirft in Biberbach das Handtuch

Das hat die Fußball-Welt wohl auch noch nicht oft erlebt: Da ist der USC Biberbach in der 2. Klasse Ybbstal auf bestem Weg retour in die 1. Klasse West, hat nach 16 Runden komfortable neun Punkte Vorsprung auf den ersten Verfolger Hausmening. Doch am Sonntag platzte nach dem Heim-2:2 gegen Opponitz die  Bombe: Trainer Rudolf Lang erklärte gegenüber Mannschaft und Vorstand seinen Rücktritt.

 

Die sportliche Entwicklung bei den Biberbachern zeigte seit dem Frühjahrs-Start wohl nach unten: In den ersten drei Matches musste sich der erfolgsverwöhnte Leader mit vier Zählern zufrieden geben. Das reicht in der Frühjahrs-Tabelle nur zum 8. Rang. In der wesentlich wichtigeren Gesamt-Tabelle wurde aber mit diesen vier Punkten der Vorsprung sogar noch ausgebaut: Lag zur Halbzeit Aschbach als erster Verfolger "nur" sieben Punkte zurück, so rangiert mitterweile Hausmening auf dem "Silber-Platz"  - mit schon neun Zählern Rückstand.

 

Lang: "Ich brauche diese private Titel-Sammlung nicht" 

Die Meister-Party scheint also zehn Runden vor Schluss zum Greifen nah, für Lang wäre es der 3. Titel in den vergangenen fünf Jahren. Allein diese Möglichkeit würde manche Coaches daran hindern abzutreten - nicht aber Lang: "Ich brauche diese private Titel-Sammlung nicht für mich. Ich will, dass sich der Verein stetig positiv nach vorne entwickelt, die Mannschaft Fortschritte macht. Diese Tendenz kann ich beim besten Willen nicht mehr erkennen."

Lang ist enttäuscht vom Verhalten mehrerer Spieler: "Sie glauben, sie seien zu gut, um jetzt noch auf mich hören zu müssen. Jetzt können sie es auch ab sofort alleine machen, am besten untereinander, mit einem Spielertrainer." Der Vorstand zeigte sich völlig überrascht vom Rücktritt des Coaches, "mit ihm hatte ich auch immer das beste Einvernehmen", betont Lang. Enttäuscht ist er vor allem von seinem Kapitän Christian Simmer, der 27 seiner 31 Tore im Herbst erzielte: "Bei ihm hat sich der Leistungs-Abfall abgezeichnet, er war in der Vorbereitung in drei Wochen genau einmal beim Training. Auch ihm dürfte der Erfolg im Herbst wohl zu Kopf gestiegen sein."

 

Nach dem 2:2 gegen Opponitz zog Lang die Reissleine

Biberbach hat aus den ersten 16 Matches 38 Punkte geholt. Schon mit der Leistung zum Frühjahrs-Start (6:3 gegen Göstling) zeigte sich der nunmehrige Ex-Trainer unzufrieden. Es folgten die 0:5-Abfuhr bei Böhlerwerk und nun am Sonntag das unbefriedigende 2:2 zu Hause gegen Opponitz. Nach diesen 270 Frühjahrs-Minuten hatte Lang endgültig die Schnauze voll: "So wie es zuletzt lief, war  es für mich nur noch schade um die Zeit."

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