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Kärntner Liga
Spielberichte

Lendorf holt Lienz aus den Wolken

Am späten Samstagnachmittag empfing Rapid Lienz ihren "Nachbarn", den FC Lendorf im Dolomitenstadion zur 7. Runde der Kärntner Liga. Lendorf beendete die Siegesserie der Lienzer mit einem 2:3-Auswärtssieg.

 

Der Aufsteiger, die Löwen aus Lienz, und der Ligagarant, die Adler aus Lendorf, luden am Samstag zum "Nachbarsduell". Die Lendorfer liegen von allen Liga-Klubs den Lienzern am Nähesten. Die Anfahrtszeit beträgt "nur" knapp eine Stunde. Lienz-Trainer Bernhard Zoier musste auf den gesperrten Mario Kleinlercher verzichten. Ebenso fehlten die Stammspieler Markus Stocker und auch Lukas Steiner. Dafür begannen Paul Görtschacher (Linksverteidiger), Philipp Steiner (Stürmer) und Luka Tolic (zentrales Mittelfeld). Lendorf hatte unter der Woche einen Trainerwechsel vorgenommen. Andreas Rohrer verließ den Klub. Der neue Trainer heißt Erich Knaller. Dieser setzte Manuel Morgenstern auf die Bank und ließ dafür Thomas Unterrieder im Sturm starten. Weitere Änderungen: Kapitän Christian Huber rückte ins zentrale Mittelfeld vor und Stefan Knaller spielte Rechtsverteidiger.

Allmayer beendete Torsperre

Zunächst schien es, als würde Rapid Lienz im einzigen Spiel, das in der Samstagsrunde nicht regenbedingt abgesagt wurde, den Siegeslauf fortsetzen. Nach einem Pass von Paul Görtschacher marschierte Florian Neumeister in den Strafraum der Lendorfer. Sein Solo im Sechzehner schloss der linke Flügel zur 1:0-Führung ab. Lendorfs Erich Knaller erläuterte: "Wir führten eigentlich das Kommando, das Tor fiel aus dem Nichts." In der 29. Minute war es aber soweit: Nach 314 (!) Minuten musste Lienz-Torhüter Christian Korunka das erste Mal seit der 3. Runde wieder hinter sich greifen. Rechtsaußen Martin Morgenstern setzte sich auf der Seite durch. Seine Flanke fand an der zweiten Stange Andreas Allmayer, der den Ball ins kurze Eck schoss. "Man merkte, dass die Lendorfer anders eingestellt waren - viel giftiger", erklärte Lienz-Coach Zoier.

Dreifachschlag brachte den Sieg

Das zweite Tor fiel ähnlich, nur anders herum. Nach gut einer halben Stunde konnte Daniel Kleinlercher die Flanke von Allmayer nicht verhindern und an der hinteren Stange köpfte Morgenstern den Ball in die kurze Ecke. Nicht lange nach dem Führungstreffer durfte auch Knipser Christian Kautz ran und besorgte das 3:1. Ein Rückpass von Patrick Eder wurde abgefangen. Nach einer schönen Kombination über die Seite legte schließlich Christoph Morgenstern im Sechzehner den Ball quer und Kautz verwandelte. Somit hatten die Lendorfer binnen neun Minuten alle drei Tore erzielt.

"Auch in der zweiten Hälfte hatten wir alles im Griff", bilanzierte Knaller - zumindest bis zum Ausschluss gegen Thomas Unterrieder. Knaller erzählte: "Nach einem Pfiff hat er den Ball auf die Brust bekommen und ihn dann weggespitzelt. Der Schiedsrichter sah das als Ballwegschießen und gab die Gelbe Karte." Blöd nur, dass dies bereits die zweite für Unterrieder in dieser Partie war. Deshalb musste der Stürmer in die Kabine und Lendorf zu zehnt das Spiel beenden. Lienz wurde dadurch zunehmend stärker. "Wir stellten um, zum Schluss spielten wir schon fast mit fünf Stürmern", war Zoier noch voller Hoffnung, um dann zu seufzen: "Aber manchmal will es einfach nicht sein." Es gelang sogar noch der Anschlusstreffer nachdem sich Clemens Gesser links durchsetzte. Seinen Stangler verwandelte Philipp Steiner zum 2:3-Anschlusstreffer. Zur Trauer für die Heimischen und zum Jubel der Gäste blieb es dann aber dabei.

 

Bernhard Zoier (Trainer Lienz): "Durch die individuellen Fehler war es schwer. Aber positiv ist, dass die Mannschaft trotzdem alles gegeben hat, was möglich war. Manchmal soll es einfach nicht sein."

Erich Knaller (Trainer Lendorf): "Wir hatten das Spiel bis zum Platzverweis im Griff. Dann wurde Lienz stärker, warf alles nach vorne. Am Ende war der Sieg verdient und Balsam für die Seele nach dem 0:5."

 

Die Besten: P. Steiner, Neumeister bzw. Allmayer, Martin Morgenstern.

 

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