Die "Causa Wechselfehler" des FC Bayern beim 4:1-Sieg beim SC Freiburg geht in die "nächste Runde". Nachdem die Nagelsmann-Elf um den eingewechselten ÖFB-Teamspieler Marcel Sabitzer (Foto), der sein erstes Ligator für die Münchener erzielte, für 17 Sekunden 12 Spieler auf dem Feld hatte, wartete der SC Freiburg einige Zeit, um noch vor Montag-Mitternacht-Frist beim DFB Protest gegen die Spielwertung einzulegen. Nachfolgend die Stellungnahme der Breisgauer...und auch jene des deutschen Rekordmeisters, am Mittwoch in Villarreal im Championsleague-Viertelfinale spielt - ab 21 Uhr im Ligaportal-Liveticker.

 

Der SC Freiburg sehe sich auch gemäß Vereinssatzung seinen Mitgliedern gegenüber in der Pflicht (u.a. Passus "Schaden vom Verein abzuwenden"). Man habe weder Anteil noch Einfluss auf die Geschehnisse rund um den Wechselvorgang, sei aber formal in der aktiven Rolle, die Vorgänge rechtlich überprüfen zu lassen.

Die Klub-Mitteilung ließ verlauten: "...dennoch hat sich der Vorstand des Sport-Club Freiburg e.V. nach intensiven Gesprächen auf unterschiedlichen Ebenen und einer juristischen Prüfung dazu entschieden, Einspruch gegen die Wertung des Spiels einzulegen."

Nun muss sich das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes mit dem Fall befassen. Dieses werde zunächst Stellungnahmen von den Verfahrensbeteiligten einholen, teilte der DFB mit. Nach Vorliegen und Auswertung der Stellungnahmen werde das Gremium über den weiteren Fortgang des Verfahrens entscheiden.

Auch Stellungnahme vom FC Bayern

Die erste Stellungnahme vom FC Bayern, der am Dienstag zum Championsleague-Viertelfinal-Hinspiel nach Spanien zum FC Villarreal reist, folgte. "Wir sind überzeugt, dass das DFB-Sportgericht nach den anwendbaren Regelungen nur zu einer Entscheidung kommen kann: Die Wertung unseres 4:1-Sieges bleibt erhalten", sagte Michael Gerlinger, Vizepräsident Sports Business und Competitions der Münchner, am Montag auf dpa-Anfrage.

Hätten die Freiburger auf einen Einspruch verzichtet, gäbe es keine Reaktion vom DFB. Die Bayern hatten am Samstag für 17 Sekunden 12 Spieler auf dem Feld, ehe Referee Christian Dingert die Begegnung beim Stand von 1:3 unterbrach. Zuvor war bei der geplanten Auswechslung von Kingsley Coman für den Welser Marcel Sabitzer die falsche Rückennummer angezeigt worden. Der Franzose fühlte sich wohl nicht angesprochen und ging bei einem Doppelwechsel zunächst nicht vom Feld. In dieser Phase kam es jedoch zu keinen spielentscheidenden Szenen. Dingert hielt die Ereignisse im Spielbericht fest.

Damit haben die Bayern, die sich dennoch weiter auf klarem Kurs zur 10. Meisterschaft en suite befinden, bis zur Klärung des Vorfalls sechs Punkte Vorsprung auf Verfolger Borussia Dortmund. Freiburg, derzeit auf Platz fünf, könnte je nach Entscheidung die Europacup-Ambitionen untermauern.

Foto: SID