Da ist sie wieder...die Wattener Wundertüte. Schrammte die WSG Tirol vergangenen Sonntag beim 0:0 gegen Champions League-Starter FC Red Bull Salzburg an einem Lastminute-Sieg knapp vorbei, landete das Semlic-Team in Runde 8 der ADMIRAL Bundesliga beim bis dato heimstarken und im Flow befindlichen RZ Pellets WAC dank Effizienz und disziplinierter Defensivleistung einen 3:1-Auswärtscoup. Während die torhungrigen Wölfe nach Husarenstreichen bei den Eurofightern LASK (5:1) und Meister SK Sturm Graz (3:0) den Sprung auf Platz 1 verpassten und einen herben Dämpfer erhielten. Nachfolgend STATEMENTS

Da konnten sich Chibuike Nwaiwu und die Wölfe noch so strecken, es setzte nach zuvor zwei Siegen und einem Remis die erste Heimniederlage. Gegen die WSG Tirol, die in den drei Gastspielen zuvor in der Lavanttal Arena leer ausgegangen war.

„Das Spiel war sehr simpel, trotzdem haben wir zu wenig investiert"

Dietmar Kühbauer (Trainer WAC) über...

…das Spiel: „Wenn du von Beginn an keine Energie aufbringst, wenn du nicht den Gegner störst, wird es schwierig. Das Spiel war sehr simpel, trotzdem haben wir zu wenig investiert, was im Fußball aber notwendig ist. Durch Fehler haben wir uns in noch mehr Probleme gebracht. In der zweiten Halbzeit war es ein bisschen besser. Wir wissen aber genau, wir können besser Fußball spielen, deswegen haben wir das Spiel verdient verloren.“

…die Ursachen für die Niederlage: „Die Balance macht es aus. Keiner wird gerne einen Fehler machen oder den Ball schlecht wegspielen. In der Defensive fällt das ins Gewicht. In der Offensive ist es nicht so dramatisch, wenn man einmal eine Chance vergibt. Ich gestehe meinen Spielern zu, dass sie Fehler machen. Natürlich muss das nicht jede Woche sein, aber bis jetzt haben wir das ganz gut gemacht.“

ob die WSG Tirol unterschätzt worden sei: „Das glaube ich nicht. Fußball ist aber Energie, Fußball ist Leidenschaft. Das hat uns heute über weite Strecken des Spiels gefehlt. Das weiß auch jeder Spieler. Solche Spiele wird es geben. Trotzdem wird das morgen angesprochen, weil solche Spiele will keiner sehen.“

seinen Bundesliga-Rekord von 739 Partien als Spieler & Trainer: „Dass man so lange dabei ist in der Bundesliga, ist etwas absolut Schönes, keine Frage. Fußball ist heutzutage schwierig und wenn man dann so lange dabei ist, ist das schön, aber nicht mehr.

Mich freut es jeden Tag, mit jungen Leuten zu arbeiten, auch mit älteren Spielern zu arbeiten.  Mich freut es, wenn ich auch nach der Zeit, wo ich Trainer war, mit den Spielern noch einen guten Kontakt habe. Das sind die Dinge, die mich mehr freuen, wenn ich auch Spieler entwickeln kann.“

Adis Jasic (Rechter Außenverteidiger WAC): „Wir haben nach vorne die Situationen nicht genau rausgespielt, immer den letzten Pass nicht angebracht. Defensiv haben wir dumme Tore gekriegt und waren oft einen Schritt zu spät am zweiten Ball. Das war dann auschlaggebend, dass wir das Spiel verloren haben.“

„Er bringt das nötige Feuer und die nötige Ernsthaftigkeit ins Team und den Betreuerstab"

Simon Piesinger (Zentraler Mittelfeldspieler WAC) über...

seine aktuelle Topform (vor dem Spiel): „Ich habe immer ein gutes Gefühl gehabt. Ich weiß, was ich kann, kenne meine Stärken. Ich weiß auch, dass ich jeder Mannschaft helfen kann damit. Das ist natürlich auch immer das Ziel. Man will immer am besten Level spielen. Wir haben einen guten Mix momentan in der Mannschaft, mit jungen und erfahrenen Spielern. Wir liefern oft ein Offensivfeuerwerk ab und belohnen uns dafür.“

Didi Kühbauer: „Ich komme gut mit solchen Trainern klar und finde es auch wichtig, im Mannschaftssport solche Trainer zu haben, man wird einfach besser dadurch. Er bringt das nötige Feuer und die nötige Ernsthaftigkeit ins Team und den Betreuerstab. Man traut sich keine Sekunde nachlassen, ist immer auf Spannung, will immer besser werden. Er fordert sehr viel ein. Das macht uns dann am Wochenende auch gut im Match.“

Befreiungsschlag für den deutschen Innenverteidiger Jamie Lawrence und die WSG Tirol. Nach sechs Sieglos-Spielen, darunter fünf Niederlagen (ein Remis) gelang den Wattenern endlich wieder ein Dreier. Der erste liegt fast drei Monate zurück und war auch auswärts, am 3. August im West-Duell mit 2:1 in Altach. 

„Es war eine sehr leidenschaftliche Leistung, sehr diszipliniert und sehr exakt"

Philipp Semlic (Trainer WSG Tirol) über...

das Spiel: „Es war eine sehr leidenschaftliche Leistung meiner Mannschaft, sehr diszipliniert und sehr exakt. Dann haben wir auch noch zu den richtigen Zeitpunkten die Tore erzielt, sodass das Pendel auf unsere Seite gegangen ist.

Summa summarum ist es ein schöner Tag für mich und die Mannschaft, weil wir in dieser englischen Woche Spieler gebracht haben, die weniger gespielt haben und ihre Sache richtig gut gemacht haben. Dann haben wir von der Bank auch noch Spieler gebracht, die dieses Spiel mitentscheiden konnten.“

ob er mit seinen Einwechslungen erneut gutes Händchen bewiesen habe: „Das ist kein Händchen. Wir haben einen Kader, dem wir zu hundert Prozent vertrauen, den wir aber schon noch entwickeln müssen. Das ist uns klar. Die Spieler werden sich aber nicht entwickeln, wenn sie die Chancen nicht kriegen. Die haben sie heute bekommen und haben sie teilweise bravourös genutzt.“

…die Lehren aus dem Spiel: „Wir sind weder himmelhochjauchzend noch zu Tode betrübt, weder in der einen, noch in der anderen Situation. Wir haben Hartberg nüchtern analysiert und werden auch heute nüchtern analysieren. Danach werden wir unsere Lehren aus dem Spiel ziehen und uns weiterentwickeln, unsere Spieler weiterentwickeln. Die Heimreise nach Tirol, mit diesem Sieg hier, ist nicht so schlecht.“

ob die Erleichterung nach dem Sieg groß sei: „Ich verstehe die Frage natürlich, aber wir sind in einem Prozess drinnen. Ich habe auch in Hartberg gesagt, dass wir noch nicht so weit sind und es kontinuierlich nach oben geht mit der Mannschaft. Solche Rückschläge, wie in Hartberg, gehören einfach zum Prozess dazu. Es ist aber schön, dass die Jungs immer daraus lernen und eine Reaktion zeigen. Das stimmt mich durchaus positiv für die Zukunft.“

„Wir waren kompakt, haben jeden Zweikampf angenommen"

Osarenren Okungbowa (Innenverteidiger WSG Tirol): „Das ist ein enorm wichtiger Sieg für uns heute. Die Niederlage in Hartberg war richtig bitter. Umso schöner ist es, dass wir heute gewinnen konnten. Man hat gesehen, dass wir heute auf Zug waren.

Wir waren kompakt, haben jeden Zweikampf angenommen. Das macht einen enormen Unterschied zum Spiel in Hartberg in etwa. Wenn man merkt, dass die Mannschaft wach ist und alles annimmt, dann kann man auch was erreichen. Auch die Umschaltmomente haben wir sehr gut genutzt heute.“

Lukas Hinterseer (Mittelstürmer WSG Tirol) über seinen Gesundheitszustand: „Es geht mir den Umständen entsprechend ganz gut. Der Oberschenkel zwickt, das nervt. Das Zuschauen von der Tribüne kann ich nicht gut. Ich bin sehr nervös. Sonst geht es mir gut. Ich wollte mit den Jungs dableiben und die Tage nutzen. Nach der Niederlage zuletzt waren wir schon niedergeschlagen. Wir haben es aber gut verarbeitet.“

„Momentan sieht es so aus, als ob es eine ganz spannende Saison wird"

Marc Janko (Sky Experte) über die WSG Tirol: „Sie haben gezeigt, dass sie auch Vereine schlagen können, die punktemäßig weit vor ihnen sind. Das macht es heuer auch so spannend. Momentan sieht es so aus, als ob es eine ganz spannende Saison wird.“

 

Siehe auch:

WAC-Serie reißt! WSG Tirol bremst nach Roten Bullen auch Wölfe aus

SPIELFILM im Ligaportal-LIVETICKER

Statement-Quelle: Sky Sport Austria

Fotocredit: GEPA-ADMIRAL