Duell zwischen dem vor der achten Runde der ADMIRAL Bundesliga-Saison 2024/25 Zweiten von oben - RZ Pellets WAC - gegen jenen von unten bei Kopfstellung der Tabelle, dem Vorletzten WSG Tirol, seit sechs Spielen unbesiegt. Die Wölfe dagegen in diesen Wochen im Flow, seit vier Partien unbesiegt, dabei mit drei Siegen (1 U), stolzen 13:4-Toren und in der Lavanttal Arena noch unbesiegt (2S, 1U). War das Kühbauer-Kollektiv vor einer Woche noch effizient beim 3:0-Coup beim SK Sturm Graz, war heute die WSG effizient, die nach drei Duell-Niederlagen en suite in Wolfsberg diesmal den Spieß umdrehten und 3:1 siegten.

Cem Üstündag und die WSG Tirol hatten gegen Dejan Zukic und die Wölfe diesmal die Nase vorn. In der 36. Pflichtpartie gelang dem 23-jährigen Mittelfeldspieler endlich der ersehnte erste Treffer für die Wattener. Ein enorm wertvoller obendrein. Den Gästen gelang bei einer der Mannschaften der Stunde - dem WAC - mit dem 3:1-Triumph in der Lavanttal Arena eine faustdicke Überraschung. Erste Heimniederlage demgegenüber für die Kärntner. Nach dem Höhenflug der letzten Wochen ein Rückschlag für das Kühbauer-Team.

Auftakt per Aluminiumkracher von Atanga als Wattener Wacheffekt

Bei der WSG Tirol, die nach dem Nachtragsspiel am Donnerstag in Hartberg gar nicht erst die Heimreise ins "Heilige Land" antrat, sondern in Kärnten verweilte, nahm Cheftrainer Philipp Semlic eine Veränderung in der taktischen Grundausrichtung vor, vertraute in der Lavanttal Arena auf ein 3-4-3. Und wäre beinahe durch einen Blitzstart der mit 18 Treffern Torfabrik der Liga überrascht worden. David Atanga, zuletzt mit einem Sonntagsschuss bzw. Traumtor beim 3:0-Coup bei Meister SK Sturm Graz, zog nach Doppelpass mit Adis Jasic und Ballglück aus ähnlicher Position wie vor acht Tagen von halbrechts am 16-er ab. Der Ball klatschte an den Querbalken, Schlussmann Stejskal beinahe düpiert (5.).

Bei Sonnenschein an diesem letzten September-Sonntag blieb das Kühbauer-Kollektiv am Don-Bosco-Weg weiter am Drücker, ehe die Tiroler nach einer Viertelstunde per Cornerball-Doppel erstmals im gegnerischen Strafraum auftauchten. Doch ohne Gefahr. Dann Freistoßball für die Kärntner, woraus eine Mega-Konterchance für die Gäste mit drei-gegen-eins-Situation entstand.

Quincy Butler, heute als Mittelstürmer für den erneut verletzten Lukas Hinterseer (Oberschenkel) aufgeboten, nach Zuspiel vom Ex-WACer Matthäus Taferner mit Ball und Tempo gegen nurmehr einen Gegenspieler, doch mit der falschen Entscheidung. Statt dem links mitgelaufenen, völlig freien Ex-WAC-Akteur Florian Rieder, der im "Sommerschlussverkauf" vom WAC zur WSG wechselte, aufzulegen, probierte es der 23-jährige US-Amerikaner allein und wurde beim Schussball von Maximilian Ullmann abgeblockt (23.). Da war mehr drin!

VAR-Check verhinderte Elfmeter für WAC

Wie schon am vergangenen Sonntag beim 0:0 gegen Champions League-Starter FC Red Bull Salzburg lauerten die Tiroler weiter auf Konter und standen defensiv diszipliniert, ließen die Kärntner nicht kombinieren. Somit versuchte es "Sechser" Simon Piesinger aus der "zweiten Reihe", Schlussmann Stejskal parierte (32.). Nach dem anschließenden Cornerball der Wolfsberger dann Aufreger.

Schiedsrichter Simsek zeigte bei seinem Bundesliga-Debüt auf den Punkt, um nach VAR-Check die Entscheidung zurückzunehmen (35.). Zurecht! Weiter ging es... wobei das Wolfs-Rudel kein probates Mittel gegen die dunkelblaue Wattener Wand fand, sodass es mit 0:0 in die Pause ging.

Blitzstart in Halbzeit zwei - Butler serviert zur Gäste-Führung

Nach dem Seitenwechsel schockte Butler dann die Lavanttaler. Der Neuzugang von der TSG Hoffenheim II schaltete über links den Turbo ein, enteilte Nicolas Wimmer und vollendete allein vor Keeper Polster cool zum Führungstor für die Tiroler (46.). Die dann sogar die Großchance auf das 2:0 hatten. Zwei Ex-WAC-Spieler im Duett. Genialer Flugball aus der eigenen Hälfte von Taferner auf Rieder, der völlig frei war, doch offensichtlich nicht frei von Nerven.

Der 28-jährige Innsbrucker umkurvte Keeper Polster, doch statt mit links ins leer Tore einzuschieben, zögerte Rieder und vertändelte (57.). Im Gegenzu tauchte dann Erik Kojzek, der kurz zuvor für den glücklosen Routinier Markus Pink gekommen war, bei seiner ersten Aktion allein vor Schlussmann Stejskal auf, fand im 22-jährigen Tschechen jedoch seinen Meister (59.).

Offene, enge Partie, in der sich dann die Geschehnisse überschlugen. Erst erhöhte Cem Üstündag nach feiner Kombination und beherzter Vorarbeit vom eingewechselten Stefan Skrbo mit seinem ersten Bundesligator zum 2:0 für die Gäste (69.), ehe postwendend Dejan Zukic nach feinem Zuspiel von Thierno Ballo der Anschlusstreffer gelang (70.). 

Wütende Wölfe-Attacken in der spannenden Schlussphase, doch die Semlic-Schützlinge verteidigten es gut weg und sorgen durch Joker Stefan Skrbo sogar noch für den 3:1-Endstand in der Nachspielzeit. und bremsten nach dem 0:0 am vergangenen Sonntag gegen Champions-League-Starter und Vizemeister FC Red Bull Salzburg auch die zuletzt erfolgsverwöhnten Wölfe aus. Sogar mit einem 3:1-Sieg auswärts!

 

ADMIRAL Bundesliga, 8. Runde

Sonntag, 29.09.2024, 14:30 Uhr, Lavanttal Arena Wolfsberg; SR: Isa Simsek

RZ Pellets WAC vs. WSG Tirol 1:3 (0:0)

WAC (4-2-3-1): Polster - Jasic, Baumgartner (K, 69. Agyemang), N. Wimmer, Ullmann - Altunashvili (69. Nwaiwu), Piesinger - Atanga (81. Gattermayer), Zukic, Ballo - Pink (58. Kojzek). Trainer: Dietmar Kühbauer.

WSG Tirol (3-4-3): Stejsal - Lawrence, Okungbowa, D. Gugganig, - Jaunegg (77. Sulzbacher), V. Müller (K), Üstündag (83. Naschberger), Geris (77. Czyborra) - Taferner, Butler (77. Diarra), Rieder (60. Skrbo). Trainer: Philipp Semlic.

Torfolge: 0:1 Butler (46., Rieder), 0:2 Üstündag (69., Skrbo), 1:2 Zukic (70., Ballo)., 1:3 Skrbo (90.+3).

Gelbe Karten: Altunashvili (4., Foulspiel), Co-Trainer Jochum (12., SR-Kritik) / Rieder (28., Foulspiel), Stejskal (33., SR-Kritik), Trainer Semlic (38., SR-Kritik), Skrbo (79., Foulspiel), Üstündag (81., Foulspiel), Taferner (90.+5, Foulspiel), Co-Trainer Svejnoha (90.+5, SR-Kritik).

SPIELFILM im Ligaportal-LIVETICKER

Fotocredit: GEPA-ADMIRAL und Harald Dostal/www.sport-bilder.at